4-Jährige zeigt auf „alten Mann“ im Geschäft – der Beginn einer unwahrscheinlichen Freundschaft

Ob bewusst oder unbewusst: Es lässt sich kaum bestreiten, dass wir die ältere Generation manchmal vergessen. Doch nur weil Menschen über 65 und in Rente sind, heißt das nicht, dass sie keine Menschen mit Wünschen, Träumen und Gefühlen mehr sind.

Und nur weil Menschen bereits ein langes Leben hinter sich haben, bedeutet das nicht, dass sie keine neuen Freundschaften mehr schließen. Oft ist das Gegenteil der Fall. Es sind gerade ältere Menschen, die neue Beziehungen und Liebe ganz besonders nötig haben – denn sie sind oft einsam und wurden von geliebten Menschen, die bereits verstorben sind, allein zurückgelassen.

Deshalb geht uns diese Geschichte besonders ans Herz. Es ist die Geschichte der 4-jährigen Norah, die einen älteren Herren im Geschäft einen „alten Mann“ genannt – und sowohl sein, auch als ihr Leben damit verändert hat.

Das ist Tara Wood. Sie ist siebenfache Mutter. Als eins ihrer Kinder, Norah, 4 Jahre alt wurde, machten sie gemeinsam eine ganz besondere Erfahrung. Tara fühlte später den Drang ihre Geschichte zu teilen – und jene verbreitet sich seitdem wie Lauffeuer.

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Am Tag vor dem vierten Geburtstag meiner Tochter Norah deutete sie ein bemerkenswertes Ereignis, das bald darauf stattfinden würde, voraus.

Ich hatte sie gerade von der Vorschule abgeholt, als sie mich zur Vorsicht anmahnte, weil eine ältere Person über den Parkplatz ging.

Sie erklärte mir, dass sie eine Schwäche für ältere Menschen hatte: „Ich mag alte Menschen am liebsten, weil die langsam laufen wie ich und weiche Haut haben wie ich. Die sterben alle bald also lieb ich sie alle voll bevor sie tot sind.“

Klar, am Schluss werden ihre Beobachtungen etwas düster und komisch, doch mir gefiel ihre Einstellung.

Ihre Rücksichtnahme und ihr Einfühlungsvermögen beeindruckten mich und ich postete das Zitat als Status-Update auf Facebook, als ich Zuhause angekommen war. Ich hatte keine Ahnung, wie ernst sie es gemeint hatte.

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Am nächsten Tag – ihrem Geburtstag – als wir wieder auf dem Heimweg von der Schule waren, wollte sie wissen, ob wir im Supermarkt anhalten können, um zur Feier des Tages Cupcakes für sie und ihre sechs Geschwister als Nachspeise nach dem Abendessen zu kaufen.

Wie könnte man einem Mädchen so einen Wunsch an ihrem Geburtstag ausschlagen?

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Ich packte Norah und ihre Schwester in einen dieser riesigen Einkaufswägen in Form eines Autos, und machte mich auf den Weg zum Bäcker. Nachdem wir die Cupcakes gekauft hatten gingen wir noch an einem ‚Räumungsverkauf‘-Regal vorbei, das meine Aufmerksamkeit gewonnen hatte. Als ich damit beschäftigt war, mir Flaschen von fast abgelaufenen Dressings anzusehen, stand Norah im Einkaufswagen auf und winkte begeistert und fröhlich einem anderen Einkäufer zu: „Hallo, alter Mann! Heute ist mein Geburtstag!“

Der Mann war älter, hatte ein steinernes Gesicht und Stirnfalten. Doch bevor ich sie dazu bewegen konnte, den Mund zu halten oder es schaffte, vor Scham im Boden zu versinken, blieb er stehen und drehte sich zu ihr.

Wenn ihm die ungefilterte Ehrlichkeit meines Kindes etwas ausgemacht hat, hat er sich das nicht anmerken lassen. Sein Gesichtsausdruck lockerte sich, als er antwortete: „Na, hallo kleine Frau! Wie alt bist du denn heute?“

Sie plauderten ein paar Minuten, er wünschte ihr ‚Alles Gute zum Geburtstag‘ und unsere Wege trennten sich.

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Ein paar Minuten später drehte sie sich um und fragte mich: “Kann ich zum Geburtstag ein Foto mit dem alten Mann machen?‘ Es war das Süßeste, was ich je gehört haben, und obowhl ich nicht wusste, ob ihm das Recht wäre, antwortete ich, dass ich ihn fragen würde.

Wir fanden den Mann ein paar Regale weiter und ich wendete mich an ihn. ‚Entschuldigen Sie bitte? Das ist Norah und sie möchte wissen, ob Sie ein Foto mit ihr zu ihrem Geburtstag machen würden?‘

Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von Verwirrung in Staunen und schließlich in pure Freude.

Er ging einen Schritt zurück, lehnte sich an seinen Einkaufswagen und legte seine freie Hand auf seine Brust. ‚Ein Foto? Mit mir?‘ fragte er.

‚Ja, zum Geburtstag!“ meinte Norah.

Also willigte er ein. Ich holte mein iPhone heraus und sie posierten zusammen. Sie legte ihre weiche Hand auf seine weiche Hand. Er schaute sie wortlos mit seinen lechtenden Augen an, als sie seine Hand in der ihren behielt und seine Adern und Knöchel begutachtete. Sie küsste die Oberseite seiner Hand und legte sie auf ihre Backe. Er strahlte. Ich erkundigte mich nach seinem Namen und er meinte, wir sollten ihn „Dan“ nennen.

Wir blockierten anderen Einkäufern den Weg, doch es machte ihnen nichts aus. An diesem Tag lag im Supermarkt eine ganz besondere Magie in der Luft und wir alle konnten es fühlen. Norah und Herr Dan unterhielten sich wie alte Freunde.

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Nach ein paar Minuten bedankte ich mich bei Herrn Dan, dafür dass er etwas Zeit seines Tages für uns geopfert hat. Mit Tränen in den Augen antwortete er: ‚Nein, ICH danke EUCH. Das war für mir der beste Tag seit langer Zeit. Du hast mich sehr glücklich gemacht, Miss Norah.‘

Sie umarmten sich noch einmal und wir gingen unseres Weges. Norah sah ihm hinterher, bis er aus dem Sichtfeld verschwunden war.

Ich müsste lügen, wenn ich euch erzählen würde, dass ich nach der Begegnung gefasst und gar nicht emotional und verweint gewesen bin.

Das Treffen hat mich wirklich berührt und ich dachte, dass ein paar Leser meiner Facebookseite bestimmt Gefallen daran finden würden.

Also postete ich diese Geschichte und ein Foto der beiden.

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Später am Abend erhielt ich eine Privatnachricht einer örtlichen Leserin, die Herrn Dan erkannt hatte.

Seine Frau Mary war im März gestorben und er führte seither ein recht einsames Leben. Sie wollte mich wissen lassen, dass sie sich sicher war, dass mein kleines Mädchen sein Herz berührt hat. Dass er das nötig gehabt hatte und es aller Wahrscheinlichkeit nie vergessen würde.

Ich bat sie darum, mir seine Telefonnummer zu geben, und rief ihn ein paar Tage später an.

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Wir besuchten das gemütliche und saubere Zuhause von Herrn Dan, in dem noch immer überall stolz die gemeinsamen Erinnerungen mit Mary zu sehen waren. Er hatte sich die Haare geschnitten, rasiert und trug eine schicke Hose und Anzugschuhe. Er sah 10 Jahre jünger aus. Her hatte einen Kindertisch mit Malpapier und Wachsmalkreide für Norah aufgestellt. Er bat sie darum, ihm ein paar Bilder zu malen, die er auf seinem Kühlschrank ausstellen könnte. Sie willigte natürlich euphorisch ein und machte sich sofort an die Arbeit.

Wir blieben an diesem Tag fast drei Stunden bei Herrn Dan. Er war geduldig und freundlich im Umgang mit meiner immer aktiven Quasselstrippe von einem Mädchen. Er wischte ihr das Ketchup vom Gesicht und überließ ihr den Rest seiner Chicken Nuggets.

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Als wir nach dem Essen gemeinsam zur Veranda schritten, holte er ein Taschenmesser heraus und schnitt die einzige Rose ab, die in seinem Garten blühte. Er verbrachte zehn Minuten damit, jeden Dorn abzuschneidenen, bevor er seiner neuen Freundin die Blume gab. Sie hat die Rose, die mittlerweile knochentrocken ist, noch immer, in einem Plastikbeutel unter ihrem Kissen.

Norah erkundigt sich jeden Tag nach Herrn Dan. Sie macht sich Sorgen um ihn. Sie wundert sich, ob er einsam oder ihm kalt ist, ob er genug Käse für seine Sandwiches hat. Sie will, dass es ihm gut geht. Sie möchte, dass er sich geliebt fühlt.

Herr Dan denkt auch oft an Norah. Nach einem weiteren kürzlichen Besuch ließ er uns wissen, dass er keine Nacht durchgeschlafen hatte, nachdem seine Frau gestorben war. Seit er mein kleines Mädchen getroffen hat, schläft er jede Nacht bis zum Morgen. ‚Norah hat mich geheilt,‘ meinte er.

Das machte mich sprachlos und trieb mir die Tränen in die Augen.

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78 Jahre trennen diese beiden voneinander. Irgendwie scheinen ihre Herzen sich aber wie alte Freunde zu kennen.

Norah und ich haben ein Versprechen gegeben, Herrn Dan jede Woche zu besuchen – auch wenn es nur für 15 Minuten ist und es sich nur um eine kurze Umarmung handelt oder wir ihm sein Lieblingsdessert vorbeibringen.

Ich habe ihn eingeladen, Erntedank mit uns zu verbringen. Er ist jetzt Teil unserer Familie. Ob es ihm gefällt oder nicht, er wurde in meine neunköpfige Familie absorbiert und, um es mit Norahs Worten zu sagen: ‚Wir werden ihn alle voll lieben.“

Manchmal zahlt es sich aus, sich mit Fremden zu unterhalten. Es kann zu ganz neuen Anfängen führen. Versucht es doch mal.“

Diese Geschichte ist nicht nur inspirierend und ergreifend, sie erinnert uns auch daran, dass wir unsere Mitmenschen nicht aus dem Blick verlieren sollten. Teilt sie mit allen Menschen, die euch etwas bedeuten!

Ein Beitrag von Newsner. Liked uns!