70 Jahre nach dem Holocaust fliegt eine Drohne über Auschwitz – die Bilder reißen mit

Am 1. September 1939 begann mit der deutschen Invasion Polens der Zweite Weltkrieg. Gleich zu Beginn wurden jüdische Bürger in Ghettos verbannt.

Die Nazis begannen damit, Konzentrationslager zu bauen, um ihren „Generalplan Ost“ zu verwirklichen – eine ethnische Säuberung von Juden, Polen, Roma, Homosexuellen und Menschen mit Behinderungen.

1933 wurde das erste Konzentrationslager gebaut, wo politische Gefangene untergebracht wurden. Zwischen 1937 und 1939 wurde der Bau stark angekurbelt, und bei Kriegsende 1945 gab es insgesamt 730 Konzentrationslager.

Gefangene wurden zur Industriearbeit gezwungen, was für die Deutschen während des Kriegs einen großen Nutzwert hatte. Das Ziel war die Auslöschung aller Juden Europas.

Auschwitz bestand aus drei Teilen – Auschwitz II-Birkenbau war dabei ein reines Vernichtungslager. Während des Zweiten Weltkriegs wurden 1.3 Millionen Menschen nach Auschwitz geschickt. 1.1 Millionen davon waren Juden.

Als meine Großmutter an Bord der Weißen Busse nach Schweden kam, wog sie nur noch 30 Kilo. Die Busse wurden von einem schwedischen Graf namens Folke Bernadotte organisiert, um skandinavische Kriegsgefangene gegen Ende des Krieges zu retten.

Sie malten rote Kreuze auf die Busse, um Angriffe zu vermeiden.

Zwischen 15.000 und 30.000 Menschen entkamen auf diese Weise. Obwohl die meisten davon Skandinavier waren, konnten nach dem Zusammenbruch der Regierung auch andere Gefangene gerettet werden.

Unter den Geretteten befanden sich etwa 4.000 Juden.

Mein Onkel Moses kam 1932 auf die Welt. Bereits mit fünf Jahren musste er auf Anordnung der SS in einer Glasfabrik arbeiten. Die Fabrik lag unweit des SS-Hauptquartiers in der polnischen Stadt Piotrków, dem Geburtsort von Moses. Kinder waren als gute Arbeiter angesehen, weil ihre kleinen Hände das Glas an Orten polieren konnten, für die Erwachsenenhände zu groß und schwerfällig waren.

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Drei Jahre lang arbeitete er in der Fabrik, ehe er und seine Mutter Miriam ins Konzentrationslager in Ravensbrük geschickt wurden.

Mein Großvater wurde ins Konzentrationslager von Buschenwald gebracht. Miriam wurde ermordet und Moses wurde weiter ins Konzentrationslager Bergen-Belsen geschickt. Dort kümmerte sich eine Frau um ihn, der später der Name „Das Engel von Bergen-Belsen“ gegeben wurde, weil sie so viele Waisenkinder rettete.

Am Ende des Krieges wurde Moses nach Schweden gebracht.

Mein Großvater Saoul verbrachte nach dem Krieg ein Jahr mit der Suche, ehe er herausfand, dass einige Kinder nach Schweden gebracht worden waren. Er begab sich dorthin und fand schließlich seinen Sohn.

Saoul und meine Großmutter Rosa lernten sich in Schweden kennen. Beide hatten ihre Eltern verloren, und sechs der sieben Geschwister meiner Großmutter waren ermordet worden. Die erste Frau meines Großvaters und alle seine sechs Geschwister waren tot.

Heute weilen nur noch wenige Menschen, die den Holocaust miterlebt haben, unter uns. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns an ihre Geschichten erinnern und sie weiter verbreiten, damit sich dieses dunkle Kapitel der Menschheitsgeschichte niemals wiederholt.

Hier sind die mitreißenden Drohnen-Aufnahmen:

Dieser Text wurde in Gedenken an die 6 Millionen Menschen geschrieben, die im Holocaust ermordet wurden.

Teilt diese Geschichte. Sie darf niemals in Vergessenheit geraten.

/ Ewa Dabrowski

Ein Beitrag von Newsner.