Angriff am 4. Advent: Obdachlosen-Häuschen mit Auto über Straße geschleudert

Symbolbild: Peeradontax/Shutterstock

Köln/Nordrhein-Westfalen: Der 4. Advent ist für viele Menschen der Zeitpunkt, wo spätestens klar wurde, dass Weihnachten kurz vor der Tür steht.

In der doch eigentlich so besinnlichen und wohlwollenden Zeit kommt es leider doch immer wieder zu Taten, die das komplette Gegenteil von weihnachtlicher Freude ausdrücken.

Die Kölner Polizei berichtet von einem Vorfall am 4. Advent, als unbekannte Täter eine kleine Hütte, in der Obdachlose Schutz finden und wohnen können mit Gurten an ihrem Auto über die Straße schleuderten.

Dabei wurde das Häuschen vollständig zerstört, als es in sich zusammenbrach. Ein Mensch hätte dabei das Leben verlieren können, wenn er in dem Haus gewesen wär.

Die Polizei ermittelt.

Obdachlosen-Häuschen mit Auto über Straße geschleift

Der gemeinnützige Verein „Little Homes“ (engl. für „kleine Zuhause“) setzt sich bereits seit 2016 für Menschen ohne festen Wohnsitz ein.

Die Menschen rund um Gründer und Geschäftsführer Sven Lüdecke haben seitdem 160 kleine Häuschen, die sogenannten Little Homes, in 77 Städten aufgebaut und bieten so über 260 Menschen Schutz und eine Gefühl von Heimat.

Gegenüber der Bild erklärte der 43-Jährige, wie empört man über die Vorfälle aus Köln sei. So etwas habe er noch nie erlebt.

In der Nacht zum vierten Advent kamen Unbekannte zu den zwei Little Homes unter der Hochbahn in Köln.

Dort stehen zwei der 3,2 quadratmetergroßen Obdachlosen-Häuschen eigentlich sonst sehr friedvoll beieinander.

Gegen 23.30 Uhr bemerkte einer der Bewohner (43) Geräusche am nebenstehenden Häuschen. Da er wusste, dass sein Nachbar nicht zu Hause war, wollte er nachsehen.

Er sah vier bis fünf Männer, die mit Spanngurten das Haus neben ihm an ihrem Auto festbanden und losfuhren.

Nach wenigen Metern brach das Little Home nach und nach auseinander. Zunächst brachen die Räder ab, dann verzog sich der Rahmen und das Dach stürzte ein, während sie das Haus über die Straße schleuderten.

Anschließend flüchteten die Täter.

Sven Lüdecke besorgte umgehend am Montag mit einem Kollegen Materialien, um das zerstörte Häuschen notdürftig zu flicken.

Noch immer suchen sie nach einem Gabelstapler, der das Haus für Reparaturarbeiten an den Rädern hochhalten könnte.

Man möchte sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn jemand in dem Haus gewesen wäre, oder sie das bewohnte Haus genommen hätten.

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