Michael Collins, der „vergessene Astronaut“ der Apollo-11-Mondlandung, stirbt mit 90 Jahren – ruhe in Frieden

Apollo 11, der erste bemannte Raumflug zum Mond, ist einer der wichtigsten Momente der amerikanischen Geschichte. Nahezu jeder kennt die Namen der ersten Männer auf dem Mond: Neil Armstrong („Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menscheit“) und Buzz Aldrin.

Aber weit weniger Leute können sich an den Namen des dritten Astronauten der Mission erinnern: Michael Collins, der das Kommandomodul flog und in der Umlaufbahn blieb, während Armstrong und Aldrin die Landung durchführten.

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Collins ist heute im Alter von 90 Jahre nach dem Kampf gegen den Krebs gestorben. Obwohl er oft als der „vergessene Astronaut“ von Apollo 11 bezeichnet wurde, hat er doch eine entscheidende Rolle bei der historischen Mission gespielt.

Collins wurde am 31. Oktober 1930 in Rom geboren. Er schloss 1952 die United States Military Academy ab und trat anschließend in die US Air Force ein.

Im Jahr 1962 war er einer der 14 Astronauten, die für die NASA Astronaut Group 3 ausgewählt wurden. Bei seiner ersten Reise ins All machte Collins als einer der ersten Menschen einen Weltraumspaziergang.

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Aber es sollte Collins‘ zweiter und letzter NASA-Raumflug sein, der ihn weltweit bekannt machte: die Apollo-11-Mission.

„Seit Adam hat kein Mensch mehr eine solche Einsamkeit erlebt wie Mike Collins“, heißt es im Missionsprotokoll. Collins wurde auch als „der einsamste Mensch der Geschichte“ bezeichnet.

Aber Collins war fleißig, während er allein in der Umlaufbahn blieb. Er führte ein Buch mit Notfallplänen und war vorbereitet auf alles, was bei der Mission hätte schiefgehen können. Später sagte er, dass seine größte Angst gewesen sei, dass die beiden anderen Astronauten nicht überleben würden und er als einziger Überlebender nach Hause hätte zurückkehren müssen, wie die Washington Post berichtet.

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Aber bekanntermaßen wurde die Mission zu einem Erfolg, und die Helden kehrten nach Hause zurück. Sie erhielten 1969 die „Presidential Medal of Freedom“.

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„Es ist eine Schande, dass, wenn die Leute gefragt werden, wer Teil der Apollo-11-Mission gewesen sei, ihnen der Name Mike Collins oft nicht einfällt“, sagte Francis French vom San Diego Air and Space Museum gegenüber NPR. „Denn er war in vielerlei Hinsicht der Dreh- und Angelpunkt der Mission.“

„Er war derjenige, der wirklich wusste, wie man das Raumschiff alleine fliegt… und der Einzige, der alle drei nach Hause bringen konnte.“

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Collins schied 1970 aus der NASA aus und wurde später Direktor des National Air and Space Museum und Unterstaatssekretär der Smithsonian Institution.

Während seiner gesamten Karriere blieb Collins ein leidenschaftlicher Botschafter der Weltraumforschung, tief bewegt von seinem eigenen Blick auf die Erde aus dem All.

„Ich glaube wirklich, dass, wenn die politischen Führer der Welt ihren Planeten aus einer Entfernung von 100.000 Meilen sehen könnten, sich ihre Sichtweise grundlegend ändern könnte. Die alles entscheidende Grenze wäre unsichtbar, der laute Streit verstummt“, sagte er laut Reuters.

Collins starb am 28. April an Krebs. Er wurde 90 Jahre alt.

„Er verbrachte seine letzten Tage friedlich, mit seiner Familie an seiner Seite“, heißt es in einer Erklärung seiner Familie. „Mike begegnete den Herausforderungen des Lebens immer mit Anmut und Bescheidenheit und begegnete dieser, seiner letzten Herausforderung, auf dieselbe Weise.“

„Bitte erinnern Sie sich mit uns liebevoll an seinen scharfen Verstand, seine ruhige Zielstrebigkeit und seine weise Perspektive, die er sowohl beim Blick zurück auf die Erde aus dem Weltraum als auch beim Blick über ruhige Gewässer vom Deck seines Fischerbootes gewonnen hat.“

Auch die NASA veröffentlichte eine offizielle Erklärung, in der sie Collins als „wahren Pionier und lebenslangen Verfechter der Erforschung“ lobte.

„Die NASA betrauert den Verlust dieses talentierten Piloten und Astronauten; ein Freund aller, die danach streben, die Grenzen des menschlichen Potenzials zu erweitern. Ob seine Arbeit nun hinter den Kulissen oder in aller Öffentlichkeit stattfand, sein Vermächtnis wird immer sein, dass er einer der Anführer war, der Amerikas erste Schritte in den Weltraum unternahm. Und sein Geist wird uns begleiten, wenn wir uns zu weiter entfernten Horizonten vorwagen.“

Ruhe in Frieden, Michael Collins. Wir werde uns immer an deine entscheidende Rolle beim Flug von Apollo 11 erinnern.

Teile diese Geschichte, um diesem oft vergessenen Astronauten zu gedenken.

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