Junge Frau bezichtigt zwei Polizisten der Vergewaltigung – wegen einer Gesetzeslücke könnten sie unbestraft davonkommen

Anna legten die Polizisten Handschellen an, ihre beiden Freunde – zwei junge Männer – nahmen sie hingegen nicht in Gewahrsam.

Anschließend brachten die Polizisten Anna zu einem unmarkierten Polizeiauto mit getönten Fenstern. Dort, gemäß Annas Aussage, vergewaltigten sie sie.

Sie wechselten sich ab

 

Während einer der Polizisten am Steuer saß, verging sich der andere sexuell an der jungen Frau in ihrem Gewahrsam. Anna berichtet, sie habe geweint und wiederholt „nein“ gesagt.

Nach einer Weile wechselten die beiden Vertreter des Gesetzes die Rollen, berichtet Anna, und der zweite Polizist vergewaltigte sie.

Ein paar Stunden später ließen sie Anna in der Nähe der Stelle frei, wo sie sie festgenommen hatten – in Sichtweite der Überwachungskameras und nur wenige hundert Meter von der Polizeistation entfernt.

Wenige Stunden später suchte ihre Mutter sie im Krankenhaus auf. Dort hatte sie dem Pflegepersonal bereits erzählt, was ihr widerfahren war. Bei der Untersuchung fand man Sperma von zwei Polizisten an ihrem Körper, die in der Rauschgiftabteilung von Brooklyn South arbeiteten.

Die Polizisten traten aus dem Dienst zurück und wurden wegen Vergewaltigung vor Gericht gestellt. Weil die beiden Beamten nachweislich Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen in Gewahrsam gehabt hatten, scheint eine Verurteilung selbstverständlich – für Anna jedenfalls.

Doch das Gesetz macht die Sache komplizierter.

Auf Facebook fragte jemand Anna, ob sie Beweise dafür habe, dass der Geschlechtsverkehr gegen ihren Willen erfolgt sei.

Facebook/ Anna Chambers

Annas Antwort:

 

Hör zu, Mann, das ist scheißegal, sie sind Polizisten im Dienst, das ist ein verf****er Verstoß, das sind die Leute, die wir um Hilfe rufen, nicht, um gef***t zu werden.

Doch Anna musste bald herausfinden, dass Geschlechtsverkehr mit einer Person in Polizeigewahrsam nicht in allen US-Staaten illegal ist. Unglücklicherweise zählt der Staat New York – wo sich diese Vorfälle abspielten – zu den 35 Staaten, wo genau das noch immer legal ist.

Die Polizisten können demnach einfach behaupten, dass der Geschlechtsverkehr einvernehmlich war.

In einigen Staaten wurde diese Gesetzeslücke, die sich für Missbrauch eignet, bereits geschlossen. Aus Angst vor mächtigen Polizei-Gewerkschaften trauen sich viele Staaten jedoch nicht, diesbezüglich neue Gesetze zu verabschieden.

Von den 158 Polizeibeamten, die seit 2006 wegen sexueller Übergriffe angeklagt wurden, wurden mindestens 26 freigesprochen – mit der Begründung, der Sex sei einvernehmlich gewesen, heißt es in einem Report von Buffalo News.

Inspiration für die Politik

 

Annas Fall hat nun den New Yorker Stadtrat Mark Treyger dazu inspiriert, das Thema in seinem Staat voranzutreiben. „Unsere Gesetze zur sexuellen Einwilligung müssen mit dem gesunden Menschenverstand, Empathie und menschlichem Anstand in Einklang gebracht werden„, schrieb er in einem Beitrag auf Medium.com.

Anna hätte nie gedacht, dass ihre Geschichte der Ausgangspunkt für eine Gesetzesänderung werden könnte.

Annas Nachname wurde aufgrund der Sensibilität der Angelegenheit nicht veröffentlicht. In offiziellen Dokumenten wird sie als Anna Doe bezeichnet, aber auf Facebook, Twitter und Instagram benutzt sie ihren Alias ​​Anna Chambers.

Anna blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und denkt, dass Polizisten künftig gerechtere Strafen erhalten könnten.

Nur eine Stimme war nötig„, meint sie im Gespräch mit Buzzfeed News.

Im kommenden Prozess, der vermutlich noch ein paar Monate entfernt ist, wird jedoch Annas Aussage gegenüber jener der beiden Polizisten standhalten müssen. Auch einem Kreuzverhör von Anwälten, sie sie als Lügnerin bezeichnet haben, wird ihre Geschichte widerstehen müssen.

Doch wie Annas Prozess auch ausgehen mag: Wer in Polizeigewahrsam ist, kann kein Einverständnis für sexuelle Akte geben. Zu einfach wäre es für Polizisten, ihre Macht zu missbrauchen. Unter keinen Umständen darf es in Ordnung sein, dass zwei Polizisten ihre Autoritätsposition dafür verwenden, Sex mit einem Teenager zu haben.

Hoffentlich kann Annas Fall dafür sorgen, dass das überholte Verständnis von sexueller Einwilligung überdacht wird und neue Gesetze diesbezüglich verabschiedet werden.

Teilen Sie diesen Beitrag, wenn Sie die Gesetzeslage in dieser Hinsicht auch für inakzeptabel halten.

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