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Mann (59) sitzt 37 Jahre unschuldig im Knast, wird jetzt freigesprochen – hat keinen Anspruch auf Entschädigung

Man stelle sich mal vor, man wird Zeuge eines Verbrechens oder die Justiz sieht eine gewisse Verbindung dazu und man wird schlussendlich schuldig gesprochen.

Das heißt, ein möglicherweise jahrelanger Gefängnisaufenthalt steht an und man muss die Strafe antreten, obwohl man unschuldig ist. Ein fürchterlicher und nicht zu fassender Gedanke.

Doch genau das passierte dem damals 19-jährigen Robert DuBoise und erst 39 Jahre später wurde er endlich aus der Haft entlassen, wie die Welt berichtete.

Mädchen wird vergewaltigt, DuBoise unschuldig

Das nicht auszumalende Schicksal des armen DuBoise nahm im Jahr 1983 seinen Lauf, als die 19-jährige Barbara Grams auf dem Heimweg von der Arbeit vergewaltigt und ermordet worden wurde.

Auf der Suche nach dem Täter kam man auf den damals 19-jährigen Robert und kurz darauf machte man ihm den Prozess, obwohl er unschuldig war.

Aber all das Abstreiten und die Verzweiflung, die wohl in seinem Gesicht zu sehen war, halfen ihm nicht. Der zum Tatzeitpunkt 18-jährige Mann wurde sogar zunächst zum Tode verurteilt, erst später wurde die Strafe in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.

Daraufhin dauerte es 39 Jahre, ehe DuBoise endlich seine Unschuld beweisen konnte.

Das Innocence Project, einer Organisation, die sich für unschuldige Verurteilte einsetzt, hatte dafür mit der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet und schlussendlich für den Freispruch gesorgt.

Einer der Gründe für die Freilassung war die erfolgte Erkenntnis, dass die Bissspuren auf der linken Wange des Opfers nach einem Abgleich nicht mit dem Gebiss von DuBoise übereinstimmten. Auch die DNA-Spuren der Vergewaltigung waren nicht auf dem unschuldigen Mann zuzuordnen.

Mittlerweile wurden auch Zeugenaussagen eines Mithäftlings, die letztendlich zum Schuldspruch führten, als unglaubwürdig eingestuft.

So sprach das Gericht Hillsborough im US-Bundesstaat FLorida DuBoise richtigerweise von allen Vorwürfen frei und zudem wurde veranlasst, dass der Name aus dem Sexualstraftäterregister gelöscht werde.

Richter Christopher Nash hatte nur entschuldigende Worte für den Mann übrig:

„Dieses Gericht hat Ihnen 37 Jahre lang Unrecht getan.

Heute wird das richtiggestellt.“

„Als käme ich von einem anderen Planeten“

DuBoise sagte während der Anhörung, dass ihm „viele Stolpersteine in den Weg gelegt worden“ seien, gleichzeitig bedankte er sich aber auch bei allen, die an seinem Freispruch beteiligt waren.

Bereits Ende August konnte der mittlerweile 56-Jährige seine Mutter und Schwester wieder in den Arm nehmen. Seitdem wohnt er in Tampa in einem Zentrum für Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis saßen.

Für DuBoise beginnt jetzt natürlich eine neue Zeit:

„Alles ist brandneu für mich. Es ist so, als käme ich von einem anderen Planeten.“

Der Richter richtete noch ein paar besondere Worte an ihn:

„Sie zeigen eine ungewöhnliche Würde und Fähigkeit zur Vergebung. Ich bewundere Sie für diese Qualitäten und wünsche Ihnen viel Glück für die Zukunft.“

Leider hat der unschuldig Verurteilte keinen Anspruch auf eine staatliche Entschädigung. Er war als Teenager wegen eines kleineren Einbruchs bereits verurteilt worden, heißt es.

Nicht auszumalen, was für Gedanken und Ängste der arme Mann in der Zelle gehabt haben muss

Immer im Hinterkopf, dass er unschuldig war und ist.

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