Pfleger (24) wollte wohl Held spielen: Münchener Pflegekraft wollte drei Patienten töten

Symbolbild: wavebreakmedia/Shutterstock

München/Bayern: Menschen, die wegen gesundheitlicher Probleme in medizinische Behandlung müssen, setzen ein großes Vertrauen in das medizinische Personal, das sie behandelt.

Bereits vor einigen Wochen schockte ein Fall aus einer Münchener Klinik die Öffentlichkeit, nachdem bekanntwurde, dass ein Krankenpfleger mehrere Patienten bewusst umbrachte.

Nun müssen Polizei und Staatsanwaltschaft erneut im Fall einer Pflegekraft ermitteln.

Ein Pfleger soll drei Patienten mit einem Medikament bewusst versucht haben, in Lebensgefahr zu bringen.

Bisher wird vermutet, dass er den Helden spielen wollte.

Drei Patienten mit Überdosis

Am Mittwochvormittag wandten sich die Oberstaatsanwältin Anne Leiding und der Leiter der Münchener Mordkommission, Josef Wimmer, in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit.

Darin erklärten sie den aktuellen Ermittlungsstand im Fall eines 24 Jahre alten Krankenpflegers aus einem Klinikum in München.

Demnach soll der Pfleger bewusst versucht haben, drei Patienten zu töten beziehungsweise sie zumindest in Lebensgefahr zu bringen.

Ein aufmerksamer Oberarzt hatte am Sonntag einen grausamen Verdacht bei der Klinikleitung geäußert, die umgehend die Behörden alarmierte.

Im Klinikum rechts der Isar soll laut Wimmer der besagte Pfleger am Samstag im Dienst gewesen sein.

Bei mehreren Patienten, die er im Wachraum versorgt hatte, haben sich ihr Gesundheitszustand „plötzlich und drastisch“ verschlechtert.

Ein 91 Jahre alter Münchener und ein 54-jähriger Patient aus dem Landkreis waren betroffen. Bereits am 25. Oktober, wo die Pflegekraft ebenfalls im Dienst war, erging es einem 90 Jahre alten Patienten genauso.

Blutuntersuchungen der drei Patienten, die der Oberarzt angeordnet hatte, zeigten bei allen Medikamenten, die ihnen kein Arzt verordnet hatte. Bei all diesen Medikamenten lagen zudem Überdosen vor.

Pfleger (24) wollte wohl Held spielen

Nachdem die Ergebnisse da waren, alarmierte der Oberarzt umgehend die Klinikleitung. Während die Polizei verständigt wurde, teilte man den mutmaßlichen Verantwortlichen vorerst nicht mehr für weitere Schichten ein.

In einem offiziellen Statement klärt die Klinik: „Der zuständige Pfleger wurde sofort außer Dienst gesetzt. Das Klinikum schaltete unverzüglich die Kriminalpolizei ein.“

Zwar überlebten alle drei Patienten den Medikamentencocktail, doch der Zustand des 91-jährigen sei noch immer ernst.

Am Montag wurde der 24-jährige Pfleger vorläufig festgenommen. Er bestreitet bisher jegliche Vorwürfe.

Trotzdem wurde am Dienstag Haftbefehl erlassen. Die extra dafür eingerichtete Ermittlungsgruppe „Wachraum“ ermittelt nun wegen versuchten Mords in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in drei tatmerhheitlichen Fällen ermittelt.

Außerdem wird geprüft, ob noch weitere Fälle in Zusammenhang mit dieser Tat gebracht werden können. Seit dem 1. Juli arbeitete der Mann bereits in der Klinik.

Da er eigentlich keinen Zugang zu Medikamenten hat, müsse er „interne Kontrollen“ überwunden haben, erklärte Wimmer.

Trotz seiner Unschuldsbekundungen belasten ihn Chatverläufe, in denen er andeutete, dass er den Helden spielen wollte.

Laut Wimmer wollte er bei Reanimationsmaßnahmen mitwirken und so zeigen, dass er „ein Pfleger mit Herz und Leidenschaft ist“.

Auch wenn dieser Fall an Abscheulichkeit kaum zu überbieten ist, darf er nicht dafür sorgen, dass wir als Öffentlichkeit den Dank und den Respekt für all die unzähligen Pflegekräfte, die sich Tag für Tag für kranke Menschen aufopfern, vergessen.

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