Mann half tausenden ukrainischen Kindern, ein neues Zuhause in den USA zu finden – jetzt ist er im Krieg gestorben

Über 25 Jahre lang hat Serge Zevlever mehr als 3 500 Kindern in seinem Heimatland Ukraine geholfen, ein liebevolles Adoptivheim in den USA zu finden.

Der verheiratete Vater und Großvater, der ein Haus in St. Charles (Missouri, USA) besaß, war darauf spezialisiert, ukrainischen Kindern (unter anderem mit Down-Syndrom) ein Zuhause zu finden.

Jetzt trauern die Familien, denen er im ganzen Land geholfen hat. Denn Serge ist im Kampf für sein Heimatland gestorben.

Er gründete 2019 eine gemeinnützige Organisation namens LifeLine Hosting und brachte jeden Winter und Sommer Dutzende ukrainischer Kinder in die USA, um sie bei amerikanischen Familien unterzubringen. Ziel sollte eine Adoption der Kinder sein.

Er blieb in der Ukraine, nachdem er im Januar 38 ukrainische Waisenkinder aus ihrer Winterunterbringung zurück in ihr Heimatland gebracht hatte.

Das Ehepaar Kyle und Kelly Dirkes, das über die Organisation ein Mädchen adoptiert hat, sagte, dass sie die Ukraine für eine Adoption nie in Betracht gezogen hätten, bis sie ihn trafen.

Ursprünglich wollten sie über ein Waisenhaus in Russland adoptieren, aber „Gott hatte andere Pläne“.

„Das Jahr 2012 beendete unseren Plan, zwei weitere winzige kleine Russen aus dem Waisenhaus von Charlotte nach Hause zu holen, um unsere Familie zu vervollständigen“, sagte Kelly gegenüber Love What Matters.

„Wir waren niedergeschlagen und gebrochen und saßen monatelang auf unserem fertigen Dossier. Dann sah ich ein einziges Foto von einem pausbäckigen, durch und durch mürrischen Baby in einem rosa Schlafanzug. Von dem Moment an, als wir das Foto sahen, gehörte sie uns – und wir stimmten zu, an den Ort zu reisen, von dem wir geschworen hatten, ihn zu meiden.“

Sie kamen in der Ukraine an und trafen Serge, einen Mann, über den sie viele Gerüchte gehört hatten, darunter auch, dass er eine Art „Mafia-Boss“ in der Adoptionswelt sei.

„Es dauerte fünf (Minuten), bis sie erfuhren, dass unter diesem weltmüden, abgehärteten Äußeren das Herz eines Mannes schlug, der seine Arbeit und die Kinder und Familien, denen er diente, liebte. Diese Babys und Kinder, die der Großteil der Welt ignorierte, waren seine Mission“, sagte Kelly.

Als sie den Prozess der Adoption ihres kleinen Mädchens Louisa abgeschlossen hatten, beschrieb Kelly den Moment, in dem Serge sie ihnen übergab.

„Als wir uns in Kiew trafen, nahm er sie in die Arme – und das Lächeln auf seinem Gesicht war unbezahlbar. Kinder in Familien zu sehen, war eindeutig seine größte Freude und Belohnung“.

Das war 2012, und 2015 adoptierte das Paar noch einmal – diesmal die Mädchen Margaret und Grace.

„Serge hat uns nicht nur geholfen, unsere Familie zu vervollständigen – er hat uns auch geholfen, uns in die Ukraine und ihre Menschen zu verlieben“, schrieb Kelly.

Kelly zufolge wurde Serge am Samstag erschossen, als er half, Kiew gegen Putins russische Streitkräfte zu verteidigen, was Berichten zufolge das erste amerikanische Todesopfer des Krieges war.

Sie wies darauf hin, dass Serge mit seiner doppelten Staatsbürgerschaft auch die Sicherheit hätte wählen können.

„Er starb, wie er gelebt hat, ein Held im wahrsten Sinne des Wortes. Ruhe in Frieden, lieber Serge.“ sagte Kelly.

„Dein Vermächtnis wird in den Tausenden von Familien weiterleben, zu deren Zusammenführung du beigetragen hast. Ruhm für die Ukraine.“

Was für ein großer Verlust für die Adoptionswelt. Ruhe in Frieden, Serge.

Möge sein Vermächtnis weiterleben und sein Andenken für immer in Ehren gehalten werden. Bitte teile diese Geschichte.