Bremen: Kaufhaus erlaubt Bedürftigen, Lebensmittel aus ihren Mülleimern zu nehmen

Dem einen oder anderen ist das Wort Containern vermutlich in letzter Zeit häufiger über den Weg gelaufen. Denn meist wird in öffentlichen Debatten darüber gesprochen, wie man sich verhalten soll, wenn es darum geht, frische Lebensmittel einfach wegzuwerfen.

Besonders in den Supermarkt-Mülltonnen kommt es Abend für Abend zu dieser Praktik und viele Menschen wollen das nicht hinnehmen und bedienen sich, nachdem alle Mitarbeiter weg sind, an den Lebensmitteln.

Wie die Leipziger Volkszeitung jetzt berichtete, geht ein Kaufhaus aus Bremen den umgekehrten Weg und erlaubt allen Bedürftigen das Containern.

Demnach hat das Lestra Kaufhaus ihre Mülltonnen mit Hinweisschildern versehen und gibt den Bedürftigen und Lebensmittelrettern Tipps, auf was sie bei den weggeworfenen Lebensmitteln achten sollen.

Geschäftsführer Cornelius Strangemann versichert allen zukünftigen Menschen, die sich bedienen:

„Hier wird keiner angezeigt.“

Strangemann möchte dadurch erreichen, dass Menschen nicht erst nach Ladenschluss in den Mülltonnen nach Lebensmitteln suchen, sie sollen vielmehr auch tagsüber kommen.

Die Unternehmensführung denkt sogar darüber nach, extra angelegte Ablageflächen bereitzustellen, damit Bedürftige einfacher an die Ware kommen.

Ein einmaliger Vorstoß in Deutschland, wie auch der Bundesverband des deutschen Lebensmittelhandels berichtete.

Containern wird nämlich normalerweise als Diebstahl oder Hausfriedensbruch bestraft und bislang lehnt die Politik etwaige Vorstöße, es zu legalisieren, ab.

Teile diesen Artikel, wenn auch dafür bist, dass Lebensmittel, die weggeworfen werden, aber noch haltbar und frisch sind, für jeden zugänglich sein sollten und man bei Bedarf nicht strafrechtlich verfolgt werden sollte.

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