In Deutschland gehören Wölfe und ihr Nachwuchs zu den Tieren, die besonders geschützt werden und die nicht ohne Bürokratie abgeschossen werden dürfen.
Es bedarf sogar einer Genehmigung, ehe man sie abschießen darf. Meist wird darauf zurückgegriffen, sobald sie etwa in hoher Anzahl Nutztiere gerissen oder sie in Gefahr gebracht haben.
Umso mehr sorgt der Beschluss des Bundesrates für Verwunderung, von dem der Focus berichtete.
Demnach wird nämlich das Naturschutzgesetz umgeschrieben und Wölfe können dadurch leichter abgeschossen werden. Darüber stimmten Politiker am heutigen Freitag in Berlin ab.
Zwar muss jeder Abschuss weiterhin genehmigt werden, allerdings können Wölfe von nun an auch dann erschossen werden, wenn nicht klar ist, wer für die gerissenen Nutztiere in Form von Schafen verantwortlich ist.
Dadurch haben auch Hobbytierhalter die Erlaubnis, Jagd auf Wölfe zu machen, sobald sie etwaige Schäden bei ihren Tieren entdecken.
Die Große Koalition hatte lange über diesen Kompromiss diskutiert und ist schlussendlich zu diesem Ergebnis gekommen.
Abschuss, wenn noch kein Schaden entstanden ist
Politiker der CDU wollten zuvor durchsetzen, dass Wölfe auch dann erschossen werden dürfen, wenn noch kein Schaden entstanden ist.
Das liegt in erster Linie an der wachsenden Anzahl der Tiere. Seit der Jahrtausendwende gibt es nämlich in Deutschland wieder Wölfe, die sich ausbreiten und in manchen Regionen stark vermehren.
Dagegen ist das Füttern und Anlocken von Wölfen ausdrücklich verboten, erlaubt in der freien Natur ist der Abschuss von Mischlingen aus Wölfen und Hunden.
Der Deutsche Jagdverband nannte den Beschluss vonseiten des Bundesrates „einen ersten Schritt in die richtige Richtung“, betont aber auch, dass noch weitere Schritte folgen müssten.
Der Verband fordert etwa „Wolfsausschlussareale“, also wolfsfreie Zonen, auf Deichen oder in urbanen Gebieten.
Die Folgen dieses Beschlusses lassen sich noch nicht genau festlegen, allerdings scheint das Leben der Wölfe nun einmal mehr in Gefahr.
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