Für die meisten Schulkinder ist es völlig normal, nach dem Unterricht in den Hort zu gehen und dort Hausaufgaben zu machen oder mit Freunden zu spielen. In der Regel so lange, bis mindestens ein Elternteil wieder Zuhause ist.
Dadurch ist das Kind dort nicht auf sich alleine gestellt und kann so noch etwas Zeit mit seinen Eltern verbringen.
Mittlerweile ist aber eine Entwicklung zu beobachten, die Fragen aufwirft und besorgniserregend ist. Mehr und mehr Kinder werden nämlich vom Hort ausgeschlossen, weil sie sich dort nicht an die Regeln halten.
Dass heutzutage beide Elternteile arbeiten gehen, um etwa die Miete bezahlen zu können oder den Lebensstandard zu halten, den man für sich beansprucht, ist keine Seltenheit. Häufig leiden dadurch dann die Kinder, die kaum Zuhause sind und die Eltern nur noch selten sehen.
Bis zu einem gewissen Alter des Kindes muss daher der Kinderhort herhalten und in gewisser Weise die Erziehung mit übernehmen. Dass das aber nicht immer von Erfolg gekrönt ist, zeigt die amtliche Schulstatistik, nach der rund 87.000 Kinder an deutschen Schulen „sozial-emotionale Fördermaßnahmen“ benötigen, wie Business Insider berichtete.
Wofür diese Fördermaßnahmen?
Problem dabei ist, dass es Jugendlichen immer schwerer fällt, sich an Regeln des Horts zu halten. Die Erzieher dort bevorzugen immer mehr das die Herangehensweise des „Offenen Arbeitens“, das etwa so viel heißt, dass Kinder arbeiten und lernen sollen, wenn sie es für richtig halten.
Die dadurch entstehende Freiheit soll dann ein Gefühl der Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit vermitteln und unterstützen.
Weil dadurch aber keine Grenzen gezogen werden, haben Kinder und heranwachsende Teenager eine Art Narrenfreiheit und überfordern damit Erzieher und auch Eltern.
Sie verlieren Autorität und dadurch entstehen dann Situationen wie ein Wutanfall in der Schule eines 13-Jährigen, der dann Stühle durch die Gegend schmeißt, oder ein älterer Schüler, der das Rauchen auf dem Schulhof dem Unterricht bevorzugt.
Zu viele Bezugspersonen
Auch die Anzahl der Bezugs- bzw. Autoritätspersonen, die ein Kind dadurch erlebt, kann zu einem gewissen Grad nur noch verwirren. Denn neben Eltern, Erziehern kommen dann noch jede Art von Lehrer hinzu, die alle eigene Werte und Wünsche vertreten. Da ist eine gewisse Verweigerung der Regeln seitens des Kindes nicht verwunderlich.
Trotz allem ist es aber auch von den Eltern nicht gewünscht, ihre Karriere aufzugeben oder nur noch für den Haushalt und das Kind da zu sein. Dennoch muss für das Kind klar ersichtlich sein, wer die feste Bezugsperson ist, damit es sich so an die bevorzugten Regeln halten kann.
In dieser Hinsicht muss auch der Staat den Eltern helfen, weil die Schule nicht mehr nur noch dafür da ist, Wissen zu vermitteln, sondern auch bei der psychischen Entwicklung des Kindes helfen muss. Diesen Anforderungen muss der Staat entgegenkommen und gleichzeitig etwas gegen akuten Mangel an Lehrern und Fachkräften unternehmen.
Teile diesen Beitrag, damit noch mehr Eltern und Lehrer darauf hingewiesen werden, dass Kinder unbedingt Unterstützung in ihrer Entwicklung brauchen und dabei alle Bezugspersonen an einem Strang ziehen sollten.
Denn sobald beim Kind eine gewisse Stagnation und Verweigerung erkennbar ist, kann das schon einen negativen Einfluss auf die weitere Zukunft haben.