Benji war vier Wochen alt, als George ihn bei sich aufnahm. Damals war der Rotluchs noch klein genug, um in eine Handfläche zu passen. Bei seiner Geburt hatte er einen Schlaganfall erlitten, was ihn körperlich einschränkte.
George hieß das Wildtier in seiner Familie willkommen und kümmerte sich rührend um Benji. Der wuchs und gedieh – und Videos seiner Kuscheleien gingen schon bald um die ganze Welt.
George wollte das Leben des ungewöhnlichen Haustieres dokumentieren. Schließlich lud er die Videos, die nach und nach seine Festplatte füllten, auf Anraten eines Freundes auf YouTube hoch.
Immer mehr Menschen interessierten sich für Benji, der Fans auf der ganzen Welt fand. Einige von Georges Videos wurden zu viralen Hits.
Der Rotluchs, dem sie den Namen Benji gaben, liebte es, mit Georges Sohn in der Küche herumzuspielen:
Kein unschuldiges Kuscheln?
Doch was Benjis Familie als Zeichen der Zuneigung empfindet, sehen Experten eher kritisch.
Auf Nachfrage von The Dodo erklärte Carole Baskin, Geschäftsführerin der größten Wildkatzen-Rettungsorganisation der USA, dass Benji mit den Knuddeleien in Wahrheit nicht seine Liebe zeigt, sondern sein Revier markiert. „Dieser Rotluchs zeigt der Welt, dass dieses Spielzeug zu meinem Revier gehört, und ich verteile meinen Geruch überall auf diesem Spielzeug, weil ich nicht möchte, dass andere Rotluchse vorbeikommen und es mir wegnehmen.“
In jungem Alter sei das Missverständnis nicht mehr als eine harmlose Spielerei, immerhin markieren Hauskatzen ebenfalls ihr Revier, wenn sie mit ihren Menschen kuscheln. Doch wenn das Wildtier zwischen drei und fünf Jahren erst ausgewachsen ist, kann es bis zu 18 kg wiegen – und äußerst unberechenbar werden.
Weil es strenge Vorschriften gibt, welche Tiere als Haustier gehalten werden dürfen, musste George Benji schließlich aufgeben. Genaueres zu seinem Verbleib ist uns jedoch nicht bekannt.
Was haltet ihr von diesem Video? Findet ihr die unschuldige Kuschelei niedlich, oder sollten Menschen besser Abstand zu unberechenbaren Wildtieren halten?