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Berlin: Carsten Linnemann (CDU) fordert: „Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen“

Einer der größten Schritte im Leben eines Kindes ist zweifellos die Einschulung. Dort werden meist die Weichen für den weiteren Weg gelegt.

Die einen lernen in der Grundschule auf spielerische Art und Weise und haben nicht das Gefühl, als müssten sie sich groß anstrengen. Andere wiederum haben Probleme, den vermittelten Stoff umzusetzen und daraus zu lernen.

Häufig ist daran die sprachliche Barriere schuld, denn jedes Kind hat nun einmal einen anderen familiären Hintergrund.

Daher fordert Carsten Linnemann, stellvertretender Unionsfraktionsvorsitzender, ein Umdenken bei allen Erstklässlern in Deutschland.

Aufgrund der Schulpflicht in Deutschland ist jedes Kind ab dem 6. Lebensjahr dazu verpflichtet, die Grundschule zu besuchen. Erst mit dem Eintritt ins 15. Lebensjahr endet sie.

Für viele Schulkinder ist aber schon der Weg dahin und speziell an der Grundschule ein steiniger.

Wie die Rheinische Post berichtete, fordert deswegen Carsten Linnemann, stellvertretender Unionsfraktionsvorsitzender, Konsequenzen für alle Erstklässler, die aufgrund von schlechten Deutschkenntnissen nicht im Unterricht mitkommen:

„Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen.“

Linnemann hat auch eine Idee, wie diesem Missstand entgegengetreten werden kann:

„Hier muss eine Vorschulpflicht greifen, notfalls muss seine Einschulung auch zurückgestellt werden. Das kostet Geld, aber fehlende Integration und unzureichende Bildung sind am Ende viel teurer.“

Erschreckende Zahlen in Duisburg

Linnemann zieht in diesem Zusammenhang einen Sprachtest in Duisburg zu Rate. Dort wurde gemessen, dass 16 Prozent der zukünftigen Erstklässler gar kein Deutsch könnten.

Laut dem CDU-Politiker müssten daher alle Alarmglocken schrillen:

„Wir erleben neue Parallelgesellschaften in vielen Bereichen des Landes. Bis tief hinein in die Mittelschicht erlebe ich Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, weil das Niveau an staatlichen Schulen sinkt.“

Weiter solle man laut Linnemann auch die Warnung des Philologenverbandes, nach der ein Migrationsanteil ab 30 bis 40 Prozent zu einer Absenkung des Leistungsniveaus führen kann:

„Dann sollten wir diese Zusammenhänge gerade in Zeiten verstärkter Zuwanderung aus anderen Kulturen nicht unter den Teppich kehren. Die oftmals so eilig hervorgeholt Rassismus-Keule nützt hier niemandem.“

Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, plädiert dafür, einen Sprachtest vor der Einschulung durchzuführen:

„Ich bin ein absoluter Anhänger von bundesweiten, flächendeckenden Sprachstandstests bei Drei- und Vierjährigen.“

Kritik an Vorstoß

Beim Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen solche Äußerungen dagegen Kritik hervor.

Demnach sei es laut VBE-Vorsitzenden Udo Beckmann eine Bankrotterklärung für die Politik und außerdem diskriminierend, Kinder ohne Deutschkenntnisse nicht einzuschulen:

„Denn es läuft doch darauf hinaus, dass vor allem Kinder mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung zurückgestellt würden.“

Man darf gespannt sein, inwiefern die Forderungen Linnemanns Gehör finden und ob die Regierung bei der Schulpolitik eingreift.

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