Tiere, die in Massentierhaltung gehalten werden, bekommen im Besten Fall gerade mal so wenig Aufmerksamkeit, dass sie nicht sterben, bevor sie geschlachtet werden können.
Oft werden die Tiere aber gequält. Schläge, Tritte, keine medizinische Versorgung, kein Raum zum Leben. Eng an eng werden Tiere, wie Hühner, Rinder oder Puten, gehalten und mit Medikamenten am Leben gehalten.
Durch das EU-Kennzeichnungsrecht ist Fleisch im Supermarkt markiert, so dass erkannt werden kann, woher es stammt. So wird meist Fleisch aus Deutschland als „gutes“ Fleisch angesehen, Fleisch aus osteuropäischen Ländern eher weniger.
Geheime Filmaufnahmen legen nun einen Tierquälerei-Skandal in Bayern offen, der zeigt, eine deutsche Kennzeichnung auf Fleisch bedeutet nie, dass es aus gutwilliger Tierhaltung kommt.
München/Bayern: Mit dem Slogan „Tierquäler können sich nicht verstecken“ zeigt die gemeinnützige Organisation SOKO Tierschutz direkt, für was sie sich einsetzen.
Und sie lassen diesem Claim auch Taten folgen. So wurden nun Videoaufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie Puten, die dann in Deutschland geschlachtet und als „deutsches“ Fleisch verkauft werden, übel zugerichtet und misshandelt werden.
Wir haben einen Tiertransport des Großschlachthofes Süddeutsche Truthahn AG verfolgt bis nach Ungarn.“, erklärt Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz, gegenüber der BILD.
In Ungarn filmten die Tierschützer dann heimlich, wie die Puten verladen wurden.
Aufnahmen zeigen, wie Puten misshandelt und geschlagen werden
„Puten werden in der Sommerhitze völlig unnötig bis zu 547 km durch Europa gekarrt. Wir haben erschütternde Gewalt gegen die empfindlichen Tiere gefilmt: Puten wurden geschlagen, in Käfige eingeklemmt, mit brutaler Gewalt in Tiertransporter geschleudert und mutmaßlich schwer verletzt oder getötet.“
Die SOKO Tierschutz geht bei diesem Vorgehen davon aus, dass der Import von osteuropäischen Puten durch das Schlachten in Bayern verschleiert werden soll.
„Auch dieses Fleisch darf das DE-BY Siegel (Kennzeichnung für Deutschland und Bayern) tragen. Die eigentliche Herkunft muss nicht angegeben werden.“, erklärt Mülln.
In Ungarn wurden die Puten brutalst verladen und behandelt. Arbeiter treten, schlagen und werfen sie. Viele der auf den Aufnahmen zu sehenden Tiere wirken schon beim Anblick krank, schwach und verletzt.
Die Puten werden nach und nach mit Gewalt in die kleinen Käfige gestopft. Ohne Rücksicht auf Verletzungen oder ähnliches.
Das Unternehmen Süddeutsche Truthahn AG bezog ebenfalls Stellung zu den augenscheinlichen Zuständen in Aufzuchtbetrieben, die das Unternehmen beliefern.
Vorstand Dieter Bockhorn: „Bis zur Klärung der Vorwürfe wurde der Betrieb in Szavarskend vorsorglich gesperrt und wird bis auf weiteres keine Puten mehr an die Süddeutsche Truthahn AG liefern. Sollten bei dem Betrieb vorsätzliche Verstöße gegen das Tierschutzrecht festgestellt werden, wird er als Lieferant definitiv gesperrt.“
Das Unternehmen erhielt schon vor einigen Tagen Videoaufnahmen, die Tierschutzvergehen zeigen. Nun sollen unabhängige Kontrollstellen zusätzliche Stichproben und Überprüfungen machen.
Im folgenden Video kann man die geheimen Aufnahmen der Tierschützer aus Ungarn sehen:
Die Arbeit der Tierschützer der SOKO Tierschutz ist wichtig und mutig. Nur weil Tiere geschlachtet werden, heißt es nicht, dass sie misshandelt und gequält werden dürfen.
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