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Anschlag in Halle: Das ist über die Tat und den Täter, der festgenommen werden konnte, bislang bekannt

Nach dem gestrigen Anschlag in Halle stehen die ganze Stadt als auch die Nation unter Schock, jeder fragt sich, wie es überhaupt dazu kommen konnte.

Die Bilder, die über den Täter im Internet kursierten, haben sich bei vielen Menschen ins Gedächtnis gebrannt und neben Anteilnahme für die beiden Todesopfer auch für viel Wut in der Bevölkerung gesorgt.

Zu sehen war darauf der Täter, wie er mit Kampfanzug, Maske, Helm und umgebauter Schrotflinte sowie Sprengsätzen bewaffnet Jagd auf unschuldige Menschen machte.

Nach neustem Ermittlungsstand ist bekannt, dass es sich dabei um einen Neonazi handelte, der Jagd auf Juden machen wollte.

Als die Nachricht hereinkam, dass es zu einer Schießerei vor einer Synagoge in Halle kam, war die Aufregung dementsprechend groß. Auch deswegen, weil nur Minuten später die sozialen Medien voller Spekulationen und Mutmaßungen (eigentlich) unwissender User voll waren.

Dabei machte die Polizei Halle (Saale) klare Ansagen auf ihrem Twitter-Account und dadurch mit den wichtigsten Job an diesem traurigen Tag.

Was ist bis zum jetzigen Zeitpunkt über die Tat und den Täter bekannt?

Wie die Bild berichtete, weiß man, dass es sich bei dem Täter um den Neonazi Stephan Balliet (27) handelt, der am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, Jagd auf Juden in einer Synagoge in Halle machen wollte.

Er war mit einem Kampfanzug, Maske und Helm ausgerüstet. Außerdem mit einem Gewehr, einer umgebauten Schrotflinte und Sprengsätzen bewaffnet. Er hatte sich für den Tag extra einen VW Golf gemietet.

Das besonders Ekelhafte daran: Der Täter hatte eine Kamera auf dem Helm installiert, womit er sein Morden im Internet auf dem Streamingdienst Twitch streamte.

Gegen Mittag machte sich der Neonazi auf den Weg zur Synagoge, die sich im Paulusviertel befindet, und warf einen Sprengsatz über die Friedhofsmauern.

Dann ist auf dem Video zu sehen, wie eine Passantin den Täter sieht und daraufhin anspricht. Dieser zögert keine Sekunde und erschießt die Frau, die tot zusammenbricht.

Einbruch gelingt nicht

Danach möchte der Mann in die Synagoge eindringen, in der sich zu diesem Zeitpunkt etwa 70 Menschen befinden sollen. Doch glücklicherweise hält das Sicherheitssystem den Eindringling fern, er feuert vergeblich auf die Tür, die sich nicht öffnen lässt.

Anschließend fährt der Täter weiter und sieht einen Dönerladen, den er in dem Video mit „Döner, den nehmen wir“ kommentiert.

Der Neonazi geht bewaffnet in den Laden und tötet einen weiteren Menschen. Eigentlich möchte er auch weiter morden, doch seine Waffe scheint zu klemmen.

In der Zwischenzeit hat Halle den Großalarm ausgerufen und alle Bewohner sollen sich in ihren Wohnungen oder in Sicherheit aufhalten.

Der Täter flieht unterdessen nach Landsberg, Sachsen-Anhalt. Dort stiehlt er gewaltsam ein Taxi aus einer Autowerkstat, schießt einen Elektriker an. Dieser schwebt Gott sei Dank nicht mehr in Lebensgefahr.

Auf der Autobahn A 9 an der Anschlussstelle Zeitz fährt der Neonazi auf die Landstraße B 91 ab. Nach jetzigem Stand ist nicht bekannt warum, doch bei Werschen wird der Täter in seinem Taxi von einem Lkw gerammt, woraufhin er festgenommen werden kann.

Am Anfang war vermutet worden, dass sich neben dem Neonazi noch weitere Mittäter in Halle befanden, doch diese Nachricht konnte entkräftet werden. Er war allein.

Blumen und Kerzen wurden auf dem Marktplatz in Halle zum Gedenken an die Opfer niedergelegt. Foto: picture alliance/Marek Majewsky/dpa

Es lässt sich nicht in Worte fassen, was die Menschen in Halle durchstehen mussten.

Gott sei Dank konnte die Polizei den Täter fassen, wir möchten uns an dieser Stelle für die großartige Arbeit bedanken.

Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Opfern und ihren Familien.