Nach dem gestrigen Anschlag in Halle stehen die ganze Stadt als auch die Nation unter Schock, jeder fragt sich, wie es überhaupt dazu kommen konnte.
Die Bilder, die über den Täter im Internet kursierten, haben sich bei vielen Menschen ins Gedächtnis gebrannt und neben Anteilnahme für die beiden Todesopfer auch für viel Wut in der Bevölkerung gesorgt.
Zu sehen war darauf der Täter, wie er mit Kampfanzug, Maske, Helm und umgebauter Schrotflinte sowie Sprengsätzen bewaffnet Jagd auf unschuldige Menschen machte.
Nach neustem Ermittlungsstand ist bekannt, dass es sich dabei um einen Neonazi handelte, der Jagd auf Juden machen wollte.
Als die Nachricht hereinkam, dass es zu einer Schießerei vor einer Synagoge in Halle kam, war die Aufregung dementsprechend groß. Auch deswegen, weil nur Minuten später die sozialen Medien voller Spekulationen und Mutmaßungen (eigentlich) unwissender User voll waren.
Es gab Spekulationen über eine Geiselnahme im EDEKA in der Südstadt.
Dies können wir nicht bestätigen!
Bitte bewahren Sie Ruhe und glauben keinen Gerüchten und Falschmeldungen. Das unüberlegte Teilen erschwert uns die Arbeit.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.#hal0910 #halle
— Polizei Halle (Saale) (@Polizei_HAL) October 9, 2019
Dabei machte die Polizei Halle (Saale) klare Ansagen auf ihrem Twitter-Account und dadurch mit den wichtigsten Job an diesem traurigen Tag.
Es kursieren verschiedene Bilder und Videos im Internet. Bitte verbreitet diese nicht weiter. Hinweise, Bilder und Videos bitte an unser Hinweisportal!https://t.co/PLEbwiQB5N#hal0910 #halle https://t.co/g1TO5FwPuV
— Polizei Halle (Saale) (@Polizei_HAL) October 9, 2019
Was ist bis zum jetzigen Zeitpunkt über die Tat und den Täter bekannt?
Wie die Bild berichtete, weiß man, dass es sich bei dem Täter um den Neonazi Stephan Balliet (27) handelt, der am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, Jagd auf Juden in einer Synagoge in Halle machen wollte.
Er war mit einem Kampfanzug, Maske und Helm ausgerüstet. Außerdem mit einem Gewehr, einer umgebauten Schrotflinte und Sprengsätzen bewaffnet. Er hatte sich für den Tag extra einen VW Golf gemietet.
Das besonders Ekelhafte daran: Der Täter hatte eine Kamera auf dem Helm installiert, womit er sein Morden im Internet auf dem Streamingdienst Twitch streamte.
Gegen Mittag machte sich der Neonazi auf den Weg zur Synagoge, die sich im Paulusviertel befindet, und warf einen Sprengsatz über die Friedhofsmauern.
Dann ist auf dem Video zu sehen, wie eine Passantin den Täter sieht und daraufhin anspricht. Dieser zögert keine Sekunde und erschießt die Frau, die tot zusammenbricht.
Einbruch gelingt nicht
Danach möchte der Mann in die Synagoge eindringen, in der sich zu diesem Zeitpunkt etwa 70 Menschen befinden sollen. Doch glücklicherweise hält das Sicherheitssystem den Eindringling fern, er feuert vergeblich auf die Tür, die sich nicht öffnen lässt.
Anschließend fährt der Täter weiter und sieht einen Dönerladen, den er in dem Video mit „Döner, den nehmen wir“ kommentiert.
Der Neonazi geht bewaffnet in den Laden und tötet einen weiteren Menschen. Eigentlich möchte er auch weiter morden, doch seine Waffe scheint zu klemmen.
In der Zwischenzeit hat Halle den Großalarm ausgerufen und alle Bewohner sollen sich in ihren Wohnungen oder in Sicherheit aufhalten.
Der Täter flieht unterdessen nach Landsberg, Sachsen-Anhalt. Dort stiehlt er gewaltsam ein Taxi aus einer Autowerkstat, schießt einen Elektriker an. Dieser schwebt Gott sei Dank nicht mehr in Lebensgefahr.
Auf der Autobahn A 9 an der Anschlussstelle Zeitz fährt der Neonazi auf die Landstraße B 91 ab. Nach jetzigem Stand ist nicht bekannt warum, doch bei Werschen wird der Täter in seinem Taxi von einem Lkw gerammt, woraufhin er festgenommen werden kann.
Die Gefährdungslage für die Bevölkerung wird mittlerweile nicht mehr als akut eingestuft.
Wir sind weiter mit starken Kräften im Bereich. Sie können wieder auf die Straße, die Warnungen sind aufgehoben. #hal0910 #halle
— Polizei Halle (Saale) (@Polizei_HAL) October 9, 2019
Am Anfang war vermutet worden, dass sich neben dem Neonazi noch weitere Mittäter in Halle befanden, doch diese Nachricht konnte entkräftet werden. Er war allein.
Es lässt sich nicht in Worte fassen, was die Menschen in Halle durchstehen mussten.
Gott sei Dank konnte die Polizei den Täter fassen, wir möchten uns an dieser Stelle für die großartige Arbeit bedanken.
Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Opfern und ihren Familien.