Dies sind die Ermittlungen, die daraufhin für enorme Aufmerksamkeit sorgen, weil sicher ist, dass die Aufnahmen und Erfahrungen aus erster Hand und ungeschönt sind.
Tierschützer haben es geschafft, einen Ermittler in das von der Öffentlichkeit abgeschottete Tierversuchslabor nahe Hamburg zu schleusen und geheime Aufnahmen zu machen.
Die Ergebnisse sind schockierend und wirklich bedrückend. Zwar sind Tierversuche an den naheliegenden Arten wie Mäusen oder Ratten genauso schlimm für die Tiere, doch es trifft viele Menschen wohl noch mehr, wenn es um Tierarten wie Hunde oder Katzen gehen, da man die Versuchstiere dann mit den geliebten Haustieren vergleicht.
Mienenbüttel/Niedersachsen: Es sind Bilder, die viele von uns wohl nicht so schnell aus dem Kopf bekommen werden.
Affen, die an die Wand geschnallt werden, Hunde, die vergiftet werden und leiden und am Ende an Haken aufgehangen werden, Katzen, deren Beine komplett mit Nadelstichen übersäht sind.
Wer dabei denkt, dass solche Bilder aus Südostasien oder Südamerika stammen, hat weit gefehlt. Unmittelbar in der Nähe von Hamburg liegt das Tierversuchslabor LPT in Mienenbüttel.
Die Tierschutzorganisationen SOKO Tierschutz und Cruelty Free International haben es geschafft, einen ihrer Ermittler getarnt als Mitarbeiter in das von der Öffentlichkeit abgeschottete Labor einzuschleusen.
Tierschützer zeigen Aufnahmen aus Tierversuchslabor
Wie die Organisationen und zahlreiche Medien übereinstimmend berichten, suchte das Unternehmen LPT, was für Labratory of Pharmacology and Toxicology steht (zu Deutsch: Labor für Pharmakologie und Toxikologie) über lokale Zeitungen nach Mitarbeitern.
Ein Mitarbeiter der Tierschutzorganisation bewarb sich und wurde eingestellt. Es war nicht der erste Versuch, wie Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz gegenüber der Hamburger Morgenpost erklärte.
„2013 hatten wir das schon einmal versucht, doch unser Mann hat die Stelle damals nicht bekommen.“
In der Zeit von Dezember 2018 bis zum März diesen Jahres arbeitete der Tierschützer im Labor und machte dort versteckte Aufnahmen von den Zuständen im Labor.
Affen, Katzen und Hunde jahrelang gequält
Affen, Katzen, Hunde und Kaninchen müssen sich sogenannten Giftigkeitsversuchen unterziehen. Für Auftraggeber aus Deutschland und der ganzen Welt arbeitet LPT höchst diskret und abgeschottet mit Tierversuchen.
Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen das Unternehmen.
Friedrich Mülln erklärt später, dass der eingeschleuste Mitarbeiter nur sehr schwer das Gesehen verarbeiten konnte.
Kleine Beagles in viel zu keinen Käfigen, ohne Beschäftigung oder Zuneigung. Angekettete Affen. Blutverschmierte Zwinger zeugen von den gewaltsamen Methoden, wenn die Hunde Schläuche oder andere Dinge eingesetzt bekommen.
„Die wedeln selbst noch mit dem Schwanz, wenn sie in den Tod getragen werden, so sehr verzehren sie sich nach menschlichem Kontakt.“
Laut den Berichten des eingeschleusten Ermittlers, sind die Affen wohl in der schlimmsten Lage im Labor.
Sie werden grob und rücksichtslos behandelt, in Metallhalterungen an die Wände gehängt oder mit Metallgriffarmen für die Versuche fixiert.
Eines der größten Probleme, die Mitarbeiter sind oftmals nicht als Tierpfleger ausgebildet und nicht fachkundig.
So werden den Katzen an einem Tag 13-mal in die Beine gestochen, um eine Studie für eine Tierarzneimittelfirma zu bekommen.
Behörden leiten Verfahren ein
Die SOKO Tierschutz und Cruelty Free International schickten die Materialien an die Süddeutsche Zeitung und die ARD.
Die beiden Medieneinrichtungen haben sich bei den Behörden nach den Zuständen erkundigt und somit dafür gesorgt, dass die zuständige Behörde ein Verfahren gegen LPT eingeleitet hat.
Die Öffentlichkeit hatte bisher keine Einblicke in das Tierversuchslabor.
Achtung: Das folgende Video sind Aufnahmen der SOKO Tierschutz und Cruelty Free International. Dort sind sensible Inhalte zu sehen!
Es sind grauenhafte Bilder und Zustände!
Wenn Tierversuche durchgeführt werden müssen, muss immer gewährleistet sein, dass die Tiere so gut es geht behandelt und versorgt werden.
Gemeinsam für den Tierschutz.