Aschaffenburg/Bayern: Besitzen Menschen auch noch in fortgeschrittenem Alter Haustiere, kann dies durchaus zu schweren Bedingungen für beide führen.
Im Alter können Krankheiten, Vergesslichkeit, Krankenhausbesuche oder gar der Tod der Haustierbesitzer dafür sorgen, dass die Tiere völlig verwahrlosen und unter quälenden Bedingungen leben müssen.
Umso wichtiger ist es, dass man mit offenen Augen durch die Nachbarschaft geht und solche Dinge meldet, wenn man davon Wind bekommt.
So taten es auch aufmerksame Nachbarn in Aschaffenburg. Ihr Nachbar hielt mehrere Hunde und Katzen in einem Mini-Holzverschlag.
Tierschützer befreien verwahrloste Hunde und Katzen
Ein Tierhalter im Rentenalter wendete sich an seine Nachbarn. Der Mann wollte seine Haustiere verschenken, da er sich wohl nicht mehr um sie kümmern konnte.
Doch was die Leute dann zu Gesicht bekamen, ließ ihnen keine andere Wahl, als die Polizei und Tierschützer zu alarmieren.
Von ihren Gesichtern war keine Spur mehr, das gesamte Fell war verfilzt, verknotet und langgewachsen.
In einem Vogelverschlag fanden die Polizisten zwei Hunde und vier Katzen. Vollkommen verwahrlost und krank waren die Tiere, als sie aus einem sechs Quadratmeter großen Holzverschlag geholt wurden.
1 Jahr in qualvollen Bedingungen
Über ein Jahr sollen die sechs Tiere in diesem Vogelverschlag verwahrlost sein.
Ihr Fell ist komplett verfilzt, sie haben Hautkrankheiten und waren dehydriert.
Der Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V. unterstützte die Polizei und nahm die Tiere in ihre Obhut.
Die Tierschützer befreiten die Tiere von all ihrem Filz und päppelten sie wieder auf.
Gegenüber der Bild erklärte die Beraterin Alexandra Kieser:
„Die Tiere waren verängstigt, haben alles über sich ergehen lassen, auch das Scheren. So was habe ich noch nie erlebt. Sie waren einfach still.
Dreieinhalb Stunden haben wir sie vom Filz befreit, sauber gemacht. Heute schaut unser Tierarzt sie an. Eine Katze hat Entzündungen, ein Hund blutet aus der Nase.“
Der ehemalige Halter der Tiere, schien nicht zu sehen, wie schlimm er seine Tiere gehalten hatte. Es sei gar nicht so schlimm, soll er zu den Tierschützern gesagt haben.
Seine Tochter wohnt nebenan und soll zwölf Hunde haben. Die Polizei erwägt dort ebenfalls einzugreifen.
Die Tiere müssen ein Jahr lang enorme Qualen durchgemacht haben.
Wir hoffen, sie finden nun ein liebevolles Zuhause.