Gewalt gegen Frauen ist und wird leider immer ein aktuelles Thema bleiben. Das belegen Zahlen des National Center for Injury Prevention and Control eindringlich. Demnach werden in den USA jedes Jahr bis zu 5 Millionen Frauen in der Beziehung geschlagen oder sogar vergewaltigt.
Diejenigen, die dafür verantwortlich sind, gehören natürlich eingesperrt für ihre Taten.
Leider sehen sich aber nach wie vor viele Männer im Recht, wenn sie Gewalt gegen Frauen ausüben und ihre Hand gegen sie heben. Häusliche Gewalt ist ein nicht zu unterschätzendes Thema.
Im schlimmsten Fall müssen die Opfer mit ihrem Leben bezahlen und leider kommt oftmals die Hilfe zu spät, weil sich die Opfer nicht bei den entsprechenden Stellen melden.
Zum Glück gibt es aber Frauen, die als Vorbilder dienen können, weil sie gegen ihre Peiniger aufstehen.
Kelsie Skillen aus Glasgow, Schottland, gehört dazu. Sie war 19, als sie beinahe von ihrem gleichaltrigen Freund James McCourt getötet worden war.
Kelsie hatte keine Vorstellung, wie aggressiv ihr Freund werden konnte – bis zu einem Abend, als James so sauer wurde, dass er Kelsie in ihrem Haus einsperrte und vier Stunden lang körperlich quälte.
Es ist nicht bekannt, ob James schon vorher Zeichen von Gewalt zeigte, schrieb etwa die BBC. Doch häusliche Gewalt entsteht normalerweise nicht einfach so.
Oftmals versuchen Männer, die ihren Partner verprügeln, sie damit zu kontrollieren und von ihren Freunden und der Familie fernzuhalten.
Solche Männer brauchen das Gefühl der Kontrolle und zeigen das auf verschieden Art und Weise. Entweder kontrollieren sie, mit wem sein Partner Kontakt hat, erzählen ihm, was er tragen darf und was nicht und werden eifersüchtig, sollte der Partner mit anderen Menschen sprechen.
Solche Partner rufen in der Regel zur Kontrolle auch immer an, sagen ihm, wann er oder sie zu Hause zu sein hat und werden sauer, wenn er oder sie zu spät ist.
In Wahrheit sind diese Männer aber einfach nur feige: Sie sind unsicher und fühlen sich bei bestimmten Frauen in der stärkeren Position. Diese Frauen leiden wiederum nach Tagen, Monaten oder sogar Jahren des Missbrauchs unter fehlendem Selbstvertrauen.
Selbst wenn einem das Herz sagt, dass er ein guter Mensch ist, man sollte immer auf seine Freunde und Familie hören. Sie erkennen es vermutlich besser.
Sollte etwas in einem davor warnen, dass das, was in der Beziehung passiert, nicht in Ordnung ist, sollte man darauf hören.
In diesem Fall von Kelsie und James eskalierte die Situation völlig, als sie nach einem normalen Abend auf dem Weg nach Hause waren.
Er maulte Kelsie an, weil sie seine Jacke vergessen hatte und fing an, sie anzuschreien. Kurz darauf wollte er eine Zigarette von ihr, was sie aber verneinte. Das war laut The Mirror der Moment, der James zum Ausrasten brachte.
„Er sagte, es sei meine Schuld“, sagte Kelsie, die hinzufügte:
„Ich hatte seine Jacke vergessen und dann flippte er aus, griff nach mir und attackierte mich.“
James hielt sie vier Stunden fest. Kelsie wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, ob sie noch einen weiteren Tag leben würde. James stellte das Internet aus, versteckte ihr Handy und stellte alles so um, dass sie nicht hätte wegrennen können.
Während der ganzen Zeit lag Kelsie gefasst auf dem Boden und ließ sich nichts anmerken. Auch dann nicht, als James ihr mehrmals auf die Brust schlug.
Er verprügelte sie, spuckte auf sie und überschüttete sie mit Flüssigkeiten. Er bedrohte sie und schrie sie an.
Währenddessen konnte Kelsie nur an Eines denken: wie könnte sie sich vor ihm schützen. Sie wandte sich an James: Sie warnte ihn, dass seine Tat Konsequenzen haben werde.
Sie fragte ihn mehrmals: „Ist es das wert, im Gefängnis zu landen?“
Doch jedes Mal war seine Antwort eiskalt: „Ist mir egal, sollte ich ins Gefängnis gehen, solange du tot bist.“
James war schon nicht mehr menschlich; er hatte sich in ein Monster verwandelt. Er prügelte so lange auf Kelsie ein, bis sie ohnmächtig wurde. Sie hatte nicht daran geglaubt, dass sie überleben würde.
Nach Stunden des Missbrauchs ging James auf die Toilette. Kelsie wusste, dass das ihre einzige Chance war, vor dem Tod zu fliehen.
Sie sammelte ihre letzte Kraft und schaffte es, an ihr iPad zu kommen, das kaum noch Akku hatte. Sie griff ein Kabel und konnte sich mit dem Internet verbinden. Sie kontaktierte ihre Mutter, die sofort reagierte.
Kelsies machte sich sofort auf den Weg zu ihrer Tochter und James ergriff seinerseits die Flucht. Er wurde später festgenommen und 21 Monaten Gefängnis verurteilt, für die Gewalt, die er Kelsie angetan hatte.
Gegen häusliche Gewalt müssen wir alle gemeinsam einstehen.
Zum Glück konnte sich Kelsie aus den Zwängen ihres gewalttätigen Ex-Freundes befreien. Umso wichtiger ist es, dass sie von ihren Erfahrungen mit ihrem Peiniger berichtete, um andere zu warnen.
Teile diesen Artikel, um andere Frauen und Männer, die ebenfalls in gewalttätigen Beziehungen leben, daran zu erinnern, dass es einen Ausweg gibt. Man muss sich nur trauen, den Mund aufmachen.