Auch wenn viele Tierschützer und -liebhaber am liebsten keine Berichte mehr über Tierquälerei lesen würden, so ist es doch wichtig, darüber zu berichten.
Denn nur auf diese Weise können sich die Täter sicher sein, dass ihre Taten nicht vergessen und im besten Fall auch bestraft werden. Doch der Weg dahin ist leider oft steinig und weit und manchmal gehört auch ein Quäntchen Glück dazu.
Der folgende Fall gehört leider auch in diese Kategorie, über den der Focus berichtete.
Spaziergänger machen schrecklichen Fund
Anfang Oktober waren Spaziergänger in der Gemeinde Brücken-Hackpfüffel in Sachsen-Anhalt, in der Nähe von Halle an der Saale, in der Nähe eines Sportplatzes auf eine zugeschnürte Plastiktüte aufmerksam geworden.
Im Inneren befanden sich zum Schock aller Anwesenden fünf Katzenbabys, die um ihr Leben winselten.
Doch das war leider nicht der einzige Schreckensfund in dieser Gegend. Nur ein paar Tage später wurden erneut zwei Katzen gefunden, die ebenfalls in einer Plastiktüte ausgesetzt worden waren. Dieses Mal aber in der Nähe eines Feldweges.
Und als hätten diese Vorfälle nicht schon für genügend Fassungslosigkeit bei den Tierschützern gesorgt, fand man sogar noch Plastiktüten in der Nähe, die ebenfalls gefüllt waren.
Dort kam aber jede Hilfe zu spät, man entdeckte nur noch die Skelette der armen Tiere.
Die Katzenbabys, die überlebten, wurden unterdessen vom Tierschutzverein Sangerhausen aufgenommen. „Einige der Kätzchen suchen noch ein Zuhause“, ließ Stefanie Müller, Vorsitzende des Tierschutzvereins, die Öffentlichkeit wissen.
Man erstattete auch Anzeige bei der Polizei wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Beamten haben auch die Ermittlungen eingeleitet.
„Die ersten Befragungen haben wir bereits durchgeführt“, sagte Steffi Schwan, Presssprecherin des Polizeireviers Mansfeld-Südharz.
Es gebe zwar noch keine konkreten Tatverdächtigen, man verfolge aber einige Spuren. Eine konnte anhand einer Plastiktüte aufgenommen werden, die aus einem örtlichen Supermarkt stammt.
„Für jeden Tipp dankbar“
Dort waren ursprünglich Tomaten verpackt und auch der Barcode war noch gut erhalten.
Die Tierschützer konnten der Polizei auch helfen. Sie haben erste Hinweise auf die Täter entgegengenommen und an die Ermittler weitergeleitet.
Für Müller ist selbstverständlich, dass diese auf Wunsch vertraulich behandelt würden:
„Wir sind natürlich für jeden Tipp dankbar.“
Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, fügte hinzu:
Immer wieder werden kleine Katzenbabys skrupellos getötet oder ausgesetzt, weil die Muttertiere nicht kastriert sind. Diese schreckliche Tat muss aufgeklärt und der oder die Täter umgehend gefunden werden.“
Und ist für eine harte Bestrafung der Täter:
„Der herzlose Katzenhalter hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und ein Tierheim oder einen Tierschutzverein um Hilfe bitten müssen. Die Samtpfoten auf solch grausame Weise auszusetzen und dadurch dem Tod zu überlassen, ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden.“
Wer einem Wirbeltier erhebliche Schmerzen oder Leid zufügt, der muss mit einer Geldstrafe und in besonders schweren Fällen sogar mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren rechnen.
Die Tierrechtsorganisation Peta hat unterdessen eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu dem oder den Tätern führen.
Hinweise nimmt die Polizei unter folgender Telefonnummer an: 03475/670293
Der Tierschutzverein Sangerhausen ist unter 0176/43928677 zu erreichen und Peta unter 0711/8605910
Hoffentlich kann dieser schreckliche Fall bald aufgeklärt werden.