Das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann, ist, ihm oder ihr das geliebte Kind wegzunehmen. Manche zerbrechen geradezu daran.
Insbesondere bei Sorgerechtsstreitigkeiten gibt es fast nur Verlierer und das arme Kind steht zwischen den Stühlen.
Alle Beteiligten hoffen natürlich darauf, dass das Gericht die richtige Entscheidung treffen wird, es gibt aber unzählige Fälle, bei denen sich eine Partei schlicht benachteiligt fühlt. Wie auch in dem folgenden Fall der 31-jährigen Krankenschwester Cemile Deniz, über den The Mirror berichtete.
Cemile Deniz lebt in der Türkei und arbeitet in einem Krankenhaus in der Stadt Ordu. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben auch sie und ihre Kollegen Überstunden geleistet, damit jeder Patient die benötigte Behandlung erhält.
Zudem ist sie Mutter eines fünfjährigen Jungen, von seinem Vater Mehmet Atakan Deniz hat sie sich kürzlich scheiden lassen.
Beim Scheidungsprozess beantragte Cecile das alleinige Sorgerecht für den Sohn und das Gericht stimmte auch zu. Das kam wohl auch dem Vater gelegen, der sich lieber auf seine Karriere konzentrieren wollte.
Doch plötzlich kam es zu einem Sinneswandel.
Mehmet gelang es nämlich, das Gericht davon zu überzeugen, dass er das Sorgerecht für den Jungen haben sollte, weil seine Mutter im Gesundheitswesen arbeitet.
Risiko einer Covid-19-Infektion
Er argumentierte, dass die Mutter großem Risiko ausgesetzt sei, sich über die Arbeit mit Covid-19 zu infizieren und sie das Virus dann auf den Jungen übertragen könnte.
Cemile, die unbedingt das Sorgerecht für ihren Fünfjährigen behalten wollte, sagte, dass sie das Infektionsrisiko auf ihrer Arbeit sehr ernst nehmen und sie sich daher sorgfältig vor dem Virus schützen.
Vater erhält Sorgerecht
Das Gericht war aber von den Argumenten des Vaters mehr überzeugt und war ebenfalls der Meinung, dass das Kind bei seinem Vater sicherer sei.
„Die Mutter des Kindes ist eine Krankenschwester, die auch Hausbesuche macht und geht deswegen ständig in Häusern ein und aus. Das Kind ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie einem ernsthaften Risiko ausgesetzt“, sagte ein Gericht laut des türkischen CNN.
„Im besten Interesse des Kindes“
„Angesichts des hohen Infektionsrisikos mit dem neuen Coronavirus wurde der Entschluss gefasst, dass es im besten Interesse des Kindes liegt, dem Vater zu diesem Zeitpunkt vorübergehend das Sorgerecht zu übertragen“, so urteilte die Jury.
Cemile darf dadurch ihren fünfjährigen Sohn nur noch jedes zweite Wochenende sehen, eine Entscheidung, die sie nicht fassen kann.
Wie lange der Vater das Sorgerecht für den Jungen haben kann, ist unklar und hängt vom Ausgang der Pandemie ab, aber Cemile wird das Sorgerecht untersuchen lassen.
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