
Byron Black wurde kürzlich in Tennessee durch eine Giftspritze hingerichtet, fast vier Jahrzehnte nachdem er seine Freundin und deren zwei Töchter ermordet hatte. Während der Hinrichtung schrie Black vor Schmerzen, was auf Komplikationen hindeutet.
Die Umstände seiner Hinrichtung lösen kontroverse Reaktionen aus – allerdings nicht immer aus den Gründen, die man erwarten könnte.
Der Fall: Ein brutaler Dreifachmord
1988 wurde Byron Black verurteilt, weil er seine 29-jährige Freundin Angela Clay sowie deren Töchter, die neunjährige Latoya und die sechsjährige Lakeisha, erschossen hatte.
Die Staatsanwaltschaft sprach von einem „eifersüchtigen Wutanfall“. Laut Angelas Familie hatte Black gedroht, ihr zu schaden, nachdem sie angedeutet hatte, die Beziehung beenden zu wollen. Zum Zeitpunkt der Tat war Black auf Arbeitsurlaub, während er eine Haftstrafe für das vorherige Erschießen von Angelas getrennt lebendem Ehemann Bennie Clay verbüßte.
Die Untersuchung ergab, dass die beiden Mädchen im Schlaf erschossen wurden. Die jüngere Tochter Lakeisha versuchte noch zu fliehen, schaffte es jedoch nicht. Bennie Clay erklärte später, Black habe seine Töchter aus reiner Bosheit getötet: „Meine Kinder waren Babys. Sie waren klug, sie hätten etwas aus ihrem Leben gemacht. Sie bekamen nie die Chance.“
Die Hinrichtung: Schmerzen und Kontroverse
Byron Black war der zweite Mann, der seit Mai 2025 in Tennessee hingerichtet wurde, und die 28. Person, die in diesem Jahr in den USA hingerichtet wurde. Vor der Hinrichtung wurden seine Arme und seine Brust fixiert, und eine Infusion wurde gelegt. Als die tödliche Injektion verabreicht wurde, hob Black mehrfach den Kopf von der Bahre, atmete schwer und rief: „Oh, es tut so weh.“
Ein geistlicher Berater saß an seiner Seite, sang und betete, um ihn zu beruhigen: „Es tut mir so leid. Hör einfach auf meine Stimme.“ Um 10:43 Uhr wurde Black für tot erklärt.
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Streit um den Defibrillator
Ein zentraler Streitpunkt war Blacks implantierter Defibrillator, der unregelmäßige Herzschläge korrigiert. Seine Anwälte argumentierten, das Gerät hätte deaktiviert werden sollen, um sein Leiden zu verkürzen.
Sie befürchteten, der Defibrillator würde sein Herz wiederholt schocken, was eine Verletzung des achten Verfassungszusatzes gegen grausame und ungewöhnliche Bestrafung darstellen könnte. Ein Prozessrichter stimmte ihnen zunächst zu, doch der Oberste Gerichtshof von Tennessee hob diese Entscheidung auf, mit der Begründung, der Richter habe keine Befugnis für eine solche Anordnung. Gouverneur Bill Lee zeigte ebenfalls keine Bereitschaft, Milde walten zu lassen.
Anwälte sprechen von „Folter“
Byrons Anwältin Kelley Henry bezeichnete die Hinrichtung als „Folter“. Sie sagte: „Mein Mandant, ein sanfter, geistig behinderter Mann, wurde heute gefoltert, einfach weil sie es konnten.“ Black litt an Demenz, war an den Rollstuhl gefesselt und hatte neben Herzproblemen auch Hirnschäden und Nierenversagen.
Seine Anwälte hatten zuvor argumentiert, dass er aufgrund seiner geistigen Behinderung von der Todesstrafe ausgenommen werden sollte.
Reaktionen der Opferfamilie
Linette Bell, Angelas Schwester, äußerte sich nach der Hinrichtung erleichtert: „Ich danke Gott, dass er das geschehen ließ. Seine Familie durchlebt jetzt dasselbe, was wir vor 37 Jahren durchgemacht haben.“
Sie betonte, dass Black nie Reue gezeigt oder sich entschuldigt habe. Bennie Clay, der Vater der ermordeten Mädchen, hingegen sagte, er habe Black vergeben: „Gott hat einen Plan für alles. Er brauchte meine Mädchen wohl mehr als ich.“
Öffentliche Reaktionen
In sozialen Medien zeigte sich ein Teil der Öffentlichkeit wenig mitleidig. „Endlich hat er einen Bruchteil dessen gespürt, was er anderen angetan hat“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer kommentierte: „Er verdient, was er bekommt. Die Familie der Opfer braucht einen Abschluss.“
Ein weiterer fragte: „Hat er sich darum gekümmert, wie sich seine Opfer fühlten?“