
Joan Bennett Kennedy, die elegante und widerstandsfähige erste Ehefrau des verstorbenen Senators Ted Kennedy, ist friedlich im Schlaf in ihrem Bostoner Zuhause gestorben.
Sie wurde 89 Jahre alt.
Joan Bennett Kennedy – Hinter den perfekten Familienporträts
Bekannt für ihre Anmut unter dem grellen Scheinwerferlicht einer der berühmtesten Familien Amerikas, war Joan Bennett Kennedys Leben von immensem Privileg und herzzerreißendem Kampf geprägt.
Als klassisch ausgebildete Pianistin mit einem Master-Abschluss in Pädagogik erzählte sie einst dem People-Magazin, dass sie Trost in der Musik fand – eine Lektion, die sie laut eigener Aussage von Jackie Kennedy selbst gelernt hatte. Diese hatte ihr geraten, sich „dem Klavier zuzuwenden“, wenn das Leben innerhalb der Kennedy-Dynastie zu schwer zu ertragen wurde.
Die Anfänge: Von New York ins Herz von Camelot
Joan wurde am 2. September 1936 in New York City geboren, wuchs in einer streng katholischen Familie auf und lernte Ted Kennedy 1957 durch seine Schwester Jean kennen, während die beiden Frauen das Manhattanville College besuchten. Das Paar heiratete ein Jahr später, 1958, und Joan fand sich bald im Herzen von Camelot wieder – als jüngste Ehefrau des jüngsten US-Senators in der amerikanischen Geschichte. Senator Ted Kennedy wurde einst erwartet, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden.
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Gemeinsam bekamen sie drei Kinder: Kara, Ted Jr. und Patrick. Doch hinter den perfekten Familienporträts und öffentlichen Lächeln wurde ihre Ehe von Tragödien und Turbulenzen heimgesucht.
Teds Chappaquiddick-Skandal von 1969, bei dem die junge Wahlkampfhelferin Mary Jo Kopechne ums Leben kam, veränderte ihr Leben für immer. Joan stand Ted während des Skandals und der öffentlichen Demütigung bei, aber ihre stille Loyalität hatte einen verheerenden persönlichen Preis.
Kampf gegen den Alkoholismus
Über die Jahre kämpfte Joan Bennett Kennedy gegen Alkoholismus – ein Kampf, dem sie mit bemerkenswerter Ehrlichkeit öffentlich begegnete. Sie ging mehrmals in Entzugskliniken, nachdem sie wegen Trunkenheit am Steuer mehrfach verhaftet worden war.
Ihre drei Kinder wurden zu ihren vorübergehenden Vormündern ernannt, mit der Aufgabe, sicherzustellen, dass ihr Alkoholismus behandelt wird.
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„Zeitweise trank ich, um Unglücklichsein auszublenden“, gab sie in einem Interview von 1978 zu.
Doch später nahm sie die Nüchternheit an und sagte zu People: „Ich bin heute nüchtern, und das ist alles, was zählt.“
Leben nach der Scheidung
Auch nachdem sie und Ted sich 1983 scheiden ließen, blieb Joan im Geiste eine Kennedy – sie unterstützte die wohltätigen Aktivitäten der Familie, Musikprogramme und die Kunstszene von Cape Cod. Einheimische erinnerten sich an sie als warmherzig, anmutig und tief in ihrer Gemeinde verwurzelt.
„Sie war sehr freundlich und sehr interessiert an Dingen“, sagte Wendy Northcross vom Kennedy Hyannis Museum gegenüber der Cape Cod Times.
Weitere Schicksalsschläge
Doch das Leben stellte ihre Stärke weiter auf die Probe. Ihre Tochter Kara starb 2011 im Alter von nur 51 Jahren an einem Herzinfarkt – ein Verlust, den Joan als „herzzerreißend“ beschrieb. Sie zog sich später aus der Öffentlichkeit zurück und lebte ruhig in Boston unter der Obhut eines Vormunds, als ihre Gesundheit nachließ.
Patrick Kennedy nannte seine Mutter „eine liebevolle Mutter, eine erstaunliche Musikerin und ein starkes Vorbild für Menschen, die mit psychischen Problemen und Suchterkrankungen leben.“
John Williams, der legendäre Dirigent der Boston Pops, erinnerte sich an sie als „versierte Pianistin mit außergewöhnlichem Wissen über klassische Musik.“

Ein Leben voller Schönheit und Tragik
Joan Bennett Kennedys Geschichte ist eine Geschichte von Schönheit, Ausdauer und Herzschmerz – eine Frau, die im Schatten der Macht lebte, aber nie ihre stille Anmut verlor.
Sie hinterlässt ihre Söhne Ted Kennedy Jr. und den ehemaligen Kongressabgeordneten Patrick J. Kennedy, ihre Schwester Candace McMurrey, mehrere Enkelkinder und ein Urenkelkind.
Eine Trauermesse wird am 15. Oktober in Boston abgehalten, gefolgt von einer privaten Beerdigung – das letzte Kapitel im Leben einer Frau, die unter der Last einer amerikanischen Legende lebte, liebte und durchhielt.