Schlechte Nachrichten für alle Glühwein-Fans aus Overath: Der traditionelle Weihnachtsmarkt fällt dieses Jahr komplett aus. Und der Grund dafür ist ziemlich bitter – es geht ums Geld. Genauer gesagt um zu hohe Sicherheitskosten.
Terrorabwehr kostet – und zwar nicht zu knapp
Der Vereinsvorsitzende Andreas Koschmann vom Stadtmarketingverein OVplus berichtet, dass die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen wie Betonpoller, Absperrungen und Sicherheitspersonal schlichtweg nicht mehr zu stemmen seien. Bereits seit anderthalb Jahren hat der Verein mit der Stadt Overath verhandelt – leider ohne Erfolg.
Das Drama um die Sicherheitskosten ist übrigens nicht neu: Schon beim „Overather Frühling“ musste der Verein 7.000 Euro für Schutzmaßnahmen zahlen. Geld, das sonst in die Organisation des Weihnachtsmarkts geflossen wäre.
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Stadt Overath sieht sich nicht in der Pflicht
Die Stadt Overath lehnt es ab, die Kosten zu übernehmen. Ihre Begründung: Sie sehe sich nicht dazu verpflichtet. Das ist besonders brisant, denn ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin aus dem Jahr 2019 hatte eigentlich klargestellt, dass Terrorabwehr zu den hoheitlichen Aufgaben gehört und nicht einfach auf Veranstalter abgewälzt werden darf.
„Für Terrorabwehr gibt es keine einheitlichen Richtlinien und somit auch keine verbindlichen Aussagen, wer im Fall der Fälle haftet“, erklärt Koschmann die verzwickte Situation. Ohne eine klare Zusage der Stadt will der Verein das wirtschaftliche und persönliche Risiko einfach nicht mehr tragen.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Absage des Weihnachtsmarkts 2025 könnte erst der Anfang sein. Koschmann hat bereits durchblicken lassen: Wenn sich Stadt und Verein nicht einigen können, stehen auch andere Veranstaltungen auf der Kippe – inklusive des beliebten Stadtfestes 2026.
Der Verein betont aber, dass man weiterhin zu konstruktiven Gesprächen bereit ist. Bisher wollte man auf Eintrittsgeld verzichten, um den Weihnachtsmarkt für alle zugänglich zu halten. Doch ohne finanzielle Unterstützung scheint das Modell nicht mehr tragbar zu sein.
Ein deutschlandweites Problem
Overath ist mit diesem Problem nicht allein. In vielen Städten stehen Veranstalter vor ähnlichen Herausforderungen: Weihnachtsmärkte brauchen heute deutlich mehr Sicherheitsvorkehrungen als noch vor einigen Jahren – und diese kosten richtig Geld. Die Frage, wer diese Kosten tragen soll, ist vielerorts ungeklärt.
Für die rund 27.000 Einwohner von Overath ist die Absage jedenfalls eine echte Enttäuschung. Der Weihnachtsmarkt gehörte fest zur Adventszeit dazu und wird in diesem Jahr vielen fehlen.