Es hat einen Wandel gegeben, wie die allgemeine Bevölkerung Cannabis sieht.
Nirgendwo ist dies deutlicher als in den USA, wo die Droge derzeit in 24 Bundesstaaten für den Freizeitgebrauch legal ist. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass heutzutage weit weniger Menschen sie als „Teufelsdroge“ betrachten, selbst wenn sie nicht dazu neigen, selbst zu konsumieren.
Und doch ist es definitiv nicht ohne seine Fallstricke und potenziellen Gefahren. Jeder, der jemals von „Scromiting“ gehört hat, kann dir das bestätigen.
Was ist Scromiting?
Cannabis und die Auswirkungen von THC auf das menschliche Gehirn sind gut dokumentiert. Konsumenten können alles von Euphorie und Entspannung bis hin zu Angstzuständen, Paranoia und in seltenen Fällen Psychosen erleben.
Was jedoch bei weitem nicht so gut dokumentiert ist, ist die erschreckende Realität des „Scromiting“. In den letzten zehn Jahren haben Krankenhäuser Berichten zufolge einen Anstieg von Patienten erlebt, die unter schwerer Übelkeit, unaufhörlichem Erbrechen und Magenschmerzen leiden, die so extrem sind, dass sie sich krümmen – manchmal mehrmals im Jahr.

Der Verursacher? Cannabis-Hyperemesis-Syndrom (CHS).
Das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom
CHS-Anfälle treten normalerweise innerhalb von 24 Stunden nach dem Cannabiskonsum auf und können tagelang andauern. Medizinisches Personal prägte den Begriff „Scromiting“ (aus dem Englischen: „screaming“ = schreien und „vomiting“ = erbrechen), weil Betroffene oft schreien, während sie sich übergeben.
Dr. Chris Buresh, ein Spezialist für Notfallmedizin, erklärt die Schwierigkeit bei der Behandlung: „Es gibt derzeit keine von der Food and Drug Administration zugelassenen Therapien, und Standard-Medikamente gegen Übelkeit wirken oft nicht.“
Erfahrungsberichte: „Wie die Hölle“
Ein Patient wurde innerhalb von sechs Monaten vier- oder fünfmal in die Notaufnahme eingeliefert. Er beschrieb sein Leiden sehr detailliert, und es klingt wie ein Albtraum.
Der Mann erklärte, dass der Schmerz „brennend“ und „qualvoll“ um seinen Magen herum war und dass er unkontrolliert erbrechen musste. Er versuchte, sich selbst mit übermäßig heißen Duschen zu behandeln, aber als er sich schließlich entschied, ins Krankenhaus zu gehen, musste ihm Morphin verabreicht werden, um die Schmerzen zu bewältigen.
Eine andere Person, die „Scromiting“ erlebt hatte, verglich den Schmerz mit einer Geburt und beschrieb ihn als „einige der schlimmsten körperlichen Schmerzen, die ich je in meinem Leben erlebt habe.“
„Ich flehe Gott nur an, bitte lass es aufhören“, erinnerte sie sich.
Die einzige Lösung: Aufhören
Selbst nachdem die Symptome abgeklungen sind, kann CHS zurückkehren, wenn der Cannabiskonsum fortgesetzt wird. Das Aufhören mit Cannabis ist der einzige Weg, um die Erkrankung vollständig loszuwerden.
„Weil das Syndrom intermittierend zuschlägt, nehmen einige Cannabiskonsumenten an, dass eine kürzliche Episode nicht damit zusammenhängt und konsumieren weiter – nur um erneut schwer krank zu werden“, sagt Dr. Beatriz Carlini, außerordentliche Forschungsprofessorin an der University of Washington School of Medicine.
Alarmierende Zahlen
Eine Studie der George Washington University befragte über 1.000 CHS-Patienten und fand heraus, dass früher und längerer Cannabiskonsum stark mit Notaufnahmebesuchen wegen Scromiting verbunden ist.
Beunruhigend ist, dass die Fälle bei Jugendlichen in den USA von 2016 bis 2023 um mehr als das Zehnfache gestiegen sind, wobei die schnellsten Anstiege in Bundesstaaten auftraten, in denen Cannabis für den Freizeitgebrauch noch illegal ist. Interessanterweise waren die CHS-Fälle insgesamt in Staaten häufiger, in denen Cannabis legal ist, aber jüngere Konsumenten verzeichneten mehr Fälle in Staaten, in denen es illegal bleibt.
Wichtige Fakten zum Cannabis-Hyperemesis-Syndrom
Symptome:
- Schwere, anhaltende Übelkeit
- Unkontrollierbares Erbrechen (oft mit Schreien)
- Extreme Bauchschmerzen
- Drang zu heißen Duschen (vorübergehende Linderung)
Risikofaktoren:
- Regelmäßiger, langjähriger Cannabiskonsum
- Früher Beginn des Konsums (Jugendliche)
- Hochpotente Cannabis-Produkte
Behandlung:
- Keine FDA-zugelassenen Medikamente
- Standard-Antiemetika (gegen Übelkeit) wirken oft nicht
- Morphin zur Schmerzlinderung in akuten Fällen
- Einzige dauerhafte Lösung: Vollständiger Verzicht auf Cannabis
Warnsignale: Wenn du regelmäßig Cannabis konsumierst und wiederkehrende Episoden von schwerer Übelkeit und Erbrechen erlebst, könnte dies CHS sein. Suche medizinische Hilfe auf und erwäge, den Konsum einzustellen.
Eine unterschätzte Gefahr
Das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom ist ein erschreckendes Beispiel dafür, dass auch bei zunehmender Legalisierung und gesellschaftlicher Akzeptanz die Risiken von Cannabis nicht unterschätzt werden dürfen. Die steigenden Zahlen, besonders unter Jugendlichen, sind alarmierend.
Während Cannabis für viele Menschen relativ sicher sein mag, zeigt CHS, dass es ernsthafte und schmerzhafte Konsequenzen haben kann – besonders bei langfristigem und intensivem Gebrauch.
Wenn du oder jemand, den du kennst, Symptome von CHS erlebt, suche sofort medizinische Hilfe auf. Der vollständige Verzicht auf Cannabis ist die einzige bekannte dauerhafte Lösung.