Berlin: 3-Jährige nach falscher Infusion hirntot

Sobald wir gesundheitliche Probleme haben, müssen wir uns meist in die Obhut von anderen Menschen begeben.

Sowohl Ärzte, Apotheker oder Pflegekräfte, viele von ihnen geben sich und einen Großteil ihres Lebens auf, um anderen zu helfen.

Dabei ist es tragisch, wenn ein Fehler einer solchen Person verheerende Folgen für die Gesundheit eines Menschen haben.

Die Familie der 3-jährigen Djannah müssen genau dies miterleben.

Berlin: Am 8. Juni kam es zu einem schwerwiegenden Vorfall.

Als Vater Nizar B. gegenüber der B.Z. beschreibt, wie er sich an diesen Tag erinnert, wird klar, wie sehr die gesamte Familie durch diesen Tag aus der Bahn geworfen wurde. Nizars 3-jährige Tochter liegt als hirntot im Krankenhaus.

„Am Tag zuvor hatte Djannah noch ausgelassen im Wohnzimmer der Familie in Neukölln zu Musik getanzt du gesungen.“

Die drei Jahre alte Djannah leidet seit ihrer Geburt an der seltenen Darmerkrankung „Tufting Enteropathie“. Dadurch benötigt sie seither eine künstliche Nährstoff-Versorgung.

Nach falscher Infusion hirntot

Ihr Vater versorgte sie stets mit einer Nährstoff-Infusion, die über ihrem Bett hing.

„Gegen 4 Uhr wachte Djannah auf und begann, sich zu übergeben. Nach 6 Uhr klagte sie über starke Bauch- und Kopfschmerzen, zitterte. Heftige Krampfanfälle setzten ein.“

Symbolbild: ikontee/Shutterstock

Beide Blutzuckermessungen zeigten „Error“ an. Der Notarzt wurde eingeschaltet.

Eine Sprecherin der Klinik gibt an:

„Bei Ankunft in unserem Haus war das Kind bewusstlos. Es befand sich im Krampfzustand.

Bei der Patientin wurde ein stark erhöhter Blutzuckerwert von rund 2.500 mg/dl ermittelt; normal ist ein Blutzuckerwert von unter 140 mg/dl. Keiner der behandelnden Ärzte hat zuvor einen derartig hohen Blutzuckerwert gesehen.“

Die Folge: Wasserentzug, Schwellungen – Organe und Gehirn werden schwerst beschädigt.

Nun liegt sie hirntot auf der Intensivstation.

Apotheken-Mitarbeiter unter Verdacht

Da dies so untypisch war, wurde die Polizei eingeschaltet, die nun alle Infusionsbeutel kontrolliert. Das Ergebnis: Zuckeranteil in der Lösung lag bei über 70% – normal sind knapp 20!

Unklar ist, ob ein Apotheken-Mitarbeiter sich verrechnete, Beutel ausversehen vertauschte oder bewusst vorging.

Djannahs Vater Nizar ist untröstlich: „Die Vorstellung, dass Djannah tot ist, obwohl ihr Herz schlägt, ist unglaublich.“

Wir hoffen weiter, dass Djannah wieder aufwacht und senden viel Kraft an die Familie in dieser schweren Zeit!