Wien/Österreich: Gewalttätige Beziehungen können in einen niemals endenden Teufelskreis ausarten.
Das Opfer traut sich dabei dann oft nicht, sich Freunden oder der Polizei anzuvertrauen, da die Angst vor körperlichem Missbrauch zu groß ist.
Österreich ist gerade dabei, einen schrecklichen Fall häuslicher Gewalt zu verarbeiten. In Wien soll ein Beziehungsstreit in einer stundenlangen Prügelei ausgartet sein. Beide Partner sollen schwer alkoholisiert gewesen sein.
Der verdächtige Mann, der seine Freundin schlussendlich blutig schlug, wurde von der Polizei nun vorrübergehend freigelassen.
Blutiger Beziehungsstreit in Wien
Am vergangenen Samstag hat die österreichische Polizei einen blutigen Beziehungsstreit beenden müssen.
Im Wiener Stadtteil Meiningen kam eine 40-jährige Frau in einen Streit mit ihrem Partner. Dieser soll so geendet sein, dass die Frau verprügelt, getreten und gewürgt wurde.
Die Wohnung ist mit Blutflecken übersäht. Wände und der Boden warne mit Blutlachen rot gefärbt und die Einsatzkräfte sprachen von einem „Schlachtfeld“.
Die Frau konnte schlussendlich fliegen und wurde von Passanten blutend auf der Straße gefunden. Von ihnen wurde auch umgehend die Polizei alarmiert.
Polizei und das Sonderkommando stürmten die gemeinsame Wohnung des Paares und nahmen einen rumänischen Verdächtigen, den mutmaßlichen Partner der Frau, fest.
Sowohl „Opfer“ als auch „Schuldige“
Der Mann wurde nun wegen Freiheitsentziehung und absichtlich schwerer Körperverletzung angezeigt. Außerdem wurde ihm ein Betretungs- und Annäherungsverbot auferlegt.
Der mutmaßliche Täter wurde trotzdem vorerst freigelassen.
„Den Mann auf freiem Fuß anzuzeigen, da weiß man ja gar nicht, wie dieser Täter reagiert und wie das weiter eskalieren kann“, sagt Rosa Logar von der Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie in einem „Ö1“-Interview.
Wie das ORF berichtet, gab der Mann keine Aussage ab, was es enorm erschwert, ihn festzuhalten.
Paar alkoholisiert
Außerdem sind laut einem Nachtrag der zuständigen Behörde beide Partner sowohl in der Täter- als auch in der Opferrolle.
Die Frau soll ihn zunächst mit einer Flasche ins Gesicht geschlagen haben. Danach kam es zu dem blutigen Beziehungsstreit. Dann hat der Mann über Stunden hinweg auf seine Lebensgefährtin eingeprügelt.
„Er schlug auch mit diversen Kochutensilien auf sie ein, bewarf sie mit Gegenständen und würgte sie mit der Stange des Duschvorhangs“, berichtete Polizeisprecher Harald Sörös.
Laut dem Nachtrag der Polizei waren beide Beteiligte wohl stark alkoholisiert.
„Beide Beteiligten waren augenscheinlich stark alkoholisiert. Ein Alkoholvortest bei der Frau ergab einen Messwert von 1,56 Promille. Der Mann verweigerte denselben.“
Sowohl der Mann als auch die Frau wurden wegen dem Verdacht der Körperverletzung angezeigt.
Nun wird geklärt, wer in wieweit gewaltsam mit dem Partner umging und wie schwer die ausgeführte Gewalt war.
Die Bilder aus der Wohnung des Paares lassen bereits erahnen, dass es eine sehr blutige und aggressive Auseinandersetzung gewesen sein muss.
Häusliche Gewalt ist ein riesen Problem und muss bekämpft werden!
Wer selbst Opfer solcher Straftaten wird, kann sich anonym unter 116 006 bei dem bundesweiten Verein WEISSER RING melden und bekommt die bestmögliche Hilfe und Unterstützung. Weiter Infos hier.