„Du sollst nicht stehlen.“ Mit dieser Weisheit schritt bereits Moses den Berg Sinai hinab. Heute ist diese Regel in jeder zivilisierten Gesellschaft in die Gesetzbücher gemeißelt.
Zum Bewahren von Recht und Ordnung ist sie unabdingbar. Doch Stehlen ist nicht gleich Stehlen – dass es auch eine moralische Enteignung gibt, wusste schon Robin Hood.
Oft stehlen Menschen aus der Not heraus. Die dreifache Mutter Theresa West sah keinen anderen Weg, als Lebensmittel im Geschäft zu entwenden – doch mit der Reaktion der Polizei auf ihr Auffliegen hätte sie niemals gerechnet.
Anfang November erhielten die Polizisten Keith Bradshaw und Candace Spragins einen Anruf wegen eines Diebstahls in einem Lebensmittelgeschäft in Hillsborough im US-Staat North Carolina.
Die beschuldigte Diebin: Theresa West.
Als die Polizisten deren Motiv für ihren Gesetzesbruch herausfanden, reagierten sie anders, als erwartet – aber nicht sofort.
In einem Interview mit The Herald Sun erzählt Theresa die Geschichte ihrer polizeilichen Konfrontation. Die dreifache Mutter hatte um Hilfe gebeten, doch als sie drei Tage später noch immer kein Essen auf den Tisch stellen konnte, sah sie sich dazu gezwungen, etwas Drastisches zu unternehmen.
Diebstahl aus Not
Sie stahl einen Grundbedarf an Lebensmitteln im Wert von 36 Dollar.
“Das war kein Verbrechen aus Gier, sondern eines, das von einer Mutter, die ein Kind zu ernähren versuchte, als notwendig angesehen wurde,” schrieb das Polizeibüro von Hillsborough auf seiner Facebookseite.
Natürlich konnten die Polizisten nicht einfach ihre Arbeit verweigern, und sie straften die Mutter nach Protokoll mit einem Bußgeld. Außerdem musste Theresa die gestohlenen Lebensmittel zurückgeben.
Doch am Abend kehrten die Polizisten zurück zu ihrem Haus – mit haufenweise Vorräten.
Sie hatten von ihrem eigenen Geld Lebensmittel und mehr im Wert von 140 Dollar gekauft.
Vorräte im Überfluss
Fleisch, Früchte, Gemüse und die notwendigsten Bedarfsartikel, sie hatten nichts vergessen.
Die einfache Geste bedeutete für diese Familie die Welt.
„Manchmal geht in der Polizeiarbeit nicht alles nach Protokoll. Wir sind in erster Linie Menschen, und erst danach Polizisten. Meistens kommt das Mitgefühl für unsere Partner in der Gemeinschaft zum Vorschein. Das ist die Polizeiarbeit von Hillsborough, und Senior Corporal Brashaw sowie Officer Spragins sollten dafür gewürdigt werden,“ schreibt das Polizeibüro.
“Keiner von ihnen wollte, dass jemand davon erfährt, also zeigen Sie ihnen bitte etwas Liebe,” appellierte die örtliche Polizei in ihrem Beitrag.
Die öffentliche Reaktion auf ihren Appell übertraf selbst ihre kühnsten Erwartungen. Zahlreiche Menschen wollten die Hilfsbedürftigen mit großzügigen Spenden unterstützen.
Zu oft wird Polizeiarbeit mit Bestrafung und Einschüchterung verbunden. Zwar lässt sich diese Seite des Polizeiwesens nicht abstreiten, doch wenn wie in diesem Fall alles richtig läuft, können die Helfer in grün Gemeinschaften stärken und dazu beitragen, dass Menschen einander helfen.
Teilen Sie diesen Beitrag zu Ehren all der Polizisten, die in erster Linie Menschen sind – und die Pflicht und Protokolle auch einmal hinten anstellen.
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