Eltern treten in Talkshow auf, um ihre verschwundene Tochter zu finden – 5 Jahre später fliegt ihr dunkles Geheimnis auf

Als Sandy und Casey Parsons zu Gast bei der bekannten Talkshow „Dr. Phil“ waren, hatte es den Anschein, als wären sie sorgenvolle, verzweifelte Eltern auf der Suche nach ihrer Adoptivtochter.

Jene war zwei Jahre zuvor im Alter von elf Jahren verschwunden. Sandy und Casey zufolge lebte Erica bei ihrer biologischen Großmutter, die mit dem Mädchen untergetaucht war. Mit einem medienwirksamen Auftritt in der bekannten TV-Sendung hofften sie nun, sie zur Rückkehr bewegen zu können.

Doch schon bald wurde klar, dass ihre Geschichte voller Ungereimtheiten war. Wie viel Dreck diese Eltern am Stecken hatten, konnte jedoch niemand ahnen.

Es war James, der älteste Sohn des Paares, der Erica als vermisst meldete – zwei Jahre, nachdem er sie zuletzt gesehen hatte. Ihr Verschwinden wurde jahrelang ignoriert. Lebend wurde das Mädchen zuletzt 2011 gesehen. 2016 fand man ihre Leiche.

James beschuldigte seine Eltern, Erica getötet und in der Nähe ihres Hauses begraben zu haben. Als die Eltern Dr. Phil erklärten, warum sie so lange gewartet hatten, Erica als vermisst zu melden, nahm das Interview eine unerwartete Wendung. Der Moderator spürte sofort, dass etwas mit dieser Geschichte nicht stimmte, und er versuchte, Ungereimtheiten zu finden.

Er musste nicht lange suchen: Die biologische Großmutter, bei der sich ihre Adoptivtochter befinden sollte, existierte der Recherche des TV-Teams zufolge nämlich gar nicht.

Als Dr. Phil später die Ergebnisse eines Lügendetektortests las, weigerte sich das Paar, erneut in der Sendung zu erscheinen. Auf die beiden Fragen des Tests hatte Ericas Vater dem Spezialisten zufolge „stark täuschend“ geantwortet. Die Fragen beiden Fragen:

  1. Haben Sie Ericas Verschwinden absichtlich verursacht?
  2. Hatten Sie einen Plan, für Ericas Verschwinden zu sorgen?

Er hatte beide Vorwürfe verneint.

Die Polizei kommt den Mördern auf die Spur

 

Ein Jahr nach ihrem Auftritt bei Dr. Phil wurden Ericas Adoptiveltern wegen Betrugs verurteilt: Sie hatten auch nach Ericas Verschwinden weiterhin Adoptionshilfe beansprucht und das Mädchen in ihrer Steuererklärung genannt. Das waren aber nur ein paar der Anklagepunkte, wegen derer das Paar schließlich zu langen Haftstrafen verurteilt wurde – nicht aber wegen Mordes, weil der Verbleib ihrer Tochter noch immer unklar war.

Beim Prozess kamen erschreckende Details zum Umgang der Eltern mit ihrer Adoptivtochter ans Tageslicht. Familienmitgliedern zufolge war das Mädchen regelmäßig misshandelt worden. Sie hatten sie in Schränke gesperrt, mit einem Gürtel geschlagen, gewürgt und ihr Hundefutter zum Essen gegeben.

Im Oktober 2016 kam schließlich Gewissheit auf: Sandy Parsons führte die Behörden zur Leiche seiner Adoptivtochter. Bei einer Autopsie stellte man fest, dass sie am ganzen Körper Knochenbrüche erlitten hatte. Sandy und Casey Parsons haben ihre Adoptivtochter ermordet, ihren Körper zerstückelt und verschwinden lassen.

Im Februar wurde das Paar wegen Mordes verurteilt, und die lange Lügengeschichte kann endlich zu Grabe getragen werden.

 

In dieser Geschichte gibt es nur wenig Trost: Obwohl die Eltern letztlich zur Rechenschaft gezogen wurden, bleibt das Wissen um ein verschwendetes Leben voller Schmerz und Leid. Erica war ein Spielball sadistischer Betrüger, und auch deren Verurteilung kann das Mädchen nicht mehr zurückbringen.

Wir können nur dafür sorgen, dass anderen Kindern ein ähnliches Schicksal erspart bleibt. Wenn Sie etwas sehen, sagen Sie etwas – besser einmal zu oft, als einmal zu wenig.

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