„Ich bin müde“: Was Mütter wirklich damit meinen – Der Text einer jungen Mama klärt auf

Mutter werden ist für viele Frauen das einschneidendste und bedeutendste Erlebnis in ihrem Leben. Nicht mehr allein sein. Die Verantwortung für ein anderes kleines menschliches Wesen haben.

Mütter haben in den meisten Gesellschaften eine ganz besondere Rolle. Sie werden bewundert und benötigt, gebraucht und doch oft als selbstverständlich genommen.

Es wird quasi vorausgesetzt, dass eine Mutter alles für ihr Kind opfert und die eigenen Interessen hintenanstellt. Die Debatten, um dieses Thema, reißen nie ab.

Erst vor wenigen Jahren gab es im Internet eine große Diskussion rund um das Muttersein. #regrettingmotherhood hieß es dort. Also bereuende Mutterschaft. Ausgelöst wurde dies durch die Ergebnisse einer Studie, in der die Frage im Mittelpunkt stand, ob Mütter, mit dem Wissen, das sie heute haben, nochmals Mutter werden würden.

Diese andauernden Diskussionen haben jetzt eine junge Mutter und Geburtshelferin auf den Plan gerufen, die erklärt, was Mütter meinen, wenn sie sagen, dass sie müde sind oder Hilfe brauchen oder oder oder…

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Unzufriedenheit gehört zur Realität

Auf die Frage der angesprochenen Studie, werden sicherlich trotzdem viele Mütter eindeutig „Ja“ sagen. Und nicht, weil der romantisierte Gedanke vom Muttersein Realität ist. Mütter sind nicht immer glücklich oder leben nur dafür, ihrem Kind, ohne zu meckern, alles zu bieten, was es benötigt.

Es gehört zum realen Leben dazu, dass Unzufriedenheiten vorkommen, gemeckert wird, man sich der Situation nicht gewachsen fühlt oder Probleme entstehen. Das hat aber nicht zur Folge, dass die Mutter damit zeigt, es bereuen zu würden Mutter geworden zu sein.

Man darf nie vergessen, dass Mütter, die sich um das Kind kümmern während der Vater arbeiten ist, ihren Alltag auf jemand anderen ausrichten als sich selbst. Vor allem in jungen Jahren, wird Dankbarkeit nicht wirklich gezeigt, entweder sind die Kinder noch zu jung oder gerade in der Pubertät, in der Mama und Papa sowieso immer falsch liegen. Wutanfälle der Kinder gehören dazu, Heulerei, Überforderung – ein Gesamtpaket an Stress.

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Doch fragt man Mütter werden die meisten antworten: „Ja, ich bin gerne Mutter!“ Sie lieben ihre Kinder und das bedingungslos. Und sie ziehen ihre Motivation aus dem Lachen ihres Kleinen, einem kleinen Schmatzer oder einem ersten Wort oder Schritt.

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Die stetige Debatte darum, ob Mütter auch mal unzufrieden sein dürfen oder überfordert, ohne direkt als schlechte Mutter abgestempelt zu werden, verärgert nicht nur Mütter, wie die Journalistin Jenny Weber. Auch sie hat sich mit einem Text beschäftigt, der in kurzer Zeit rasend schnell verbreitet wurde.

Die US-Amerikanerin Charity Beth, Geburtshelferin und Mutter von zwei Kindern, hat auf ihrer Facebook-Seite einen Text veröffentlicht. Dabei widmet sie sich dem Thema Muttersein und was es bedeutet, wenn eine Mutter sagt sie ist müde. Ihre Worte treffen auf großen Anklang. Mittlerweile hat er fast 600.000 „gefällt mir“-Angaben und wurde beinahe eine Millionen Mal geteilt.

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Charity’s Text im Wortlaut:

„Wenn eine Mutter sagt, dass sie müde ist, ist das alles, was sie meint! Sie hat nicht gesagt, dass sie ihren Sohn fallen lassen und vergessen will, dass er existiert.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie etwas Zeit allein haben möchte, nur sie, dann ist das alles, was sie meint! Sie sagt nicht, dass sie bereut, eine Mutter zu sein, und dass die Mutterschaft ein Fehler in ihrem Leben ist.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie Hilfe braucht, um Dinge zu erledigen, dann meint sie das genau so! Sie sagt nicht, dass sie unfähig ist.

Wenn eine Mutter Nudeln zum Abendessen macht, bedeutet das nicht, dass sie an jeden Wochentag Nudeln macht und dass ihr Sohn/Tochter ein Kind ist, das kein Gemüse und Fleisch kennt.

Wenn du ins Haus einer Mutter kommst und dem Chaos gegenüberstehst, bedeutet das nicht, dass dieses Haus jeden Tag chaotisch ist.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie gerne mit ihren Freunden ausgehen würde, ist das alles, was sie meint! Sie will nicht wieder „Single / keine Mutter“ sein und es genießen, als hätte sie keine Verantwortung.

Wenn eine Mutter sagt, dass sie besorgt und ängstlich ist, dann meint sie genau das! Sie hat nicht gesagt, dass sie scheitert und schon gar nicht, dass sie ein Feigling ist.

Wenn du hörst, wie eine Mutter laut wird, bedeutet das nicht, dass sie nur schreit, wahrscheinlich hat sie 300 Mal in normalem Ton gesprochen.

Wenn du eine nervöse Mutter siehst, die kurz vor dem Wahnsinn steht, heißt das nicht, dass sie jeden Tag in dieser Situation ist.

Es gibt einen Kontext, eine Gesamtsituation.

Verurteilt nicht so schnell, und schon gar keine Frauen, die jeden Tag und immer ihr eigenes Leben zurückstellen, um alles für ein kleines Wesen zu geben, von dem sie weiß, dass es viel wichtiger ist als sie selbst.

Es gibt auf der Welt niemanden, die so viel aufgibt, und so viel gibt, wie eine Mutter. Und sie verdient sehr viel Verständnis und weniger Verurteilung.“

When a mother says she's tired, that's all she meant!She did not say she wants to drop her son and forget that he or…

Posted by Charity Beth on Wednesday, January 16, 2019

Natürlich gibt es leider auch bei Müttern negative Beispiele, die viele dieser Punkte wiederlegen würden. Doch diese gibt es in jedem Themenfeld. Die Aufopferung und Liebe, die Mütter geben, ist unübertrefflich und verdient größten Respekt.

Wir sollten uns im Klaren sein, was alles dazugehört eine Mutter zu sein und jemanden nicht verurteilen, nur weil er offen zugibt in manchen Situationen Hilfe zu brauchen.

Charity’s Text verdient größte Anerkennung. Teile ihn mit deinen Freunden, damit auch sie auf dieses Thema aufmerksam werden.

Danke Mama, dass es dich gibt!!