Die Drogensucht ist ein Teufelskreis, aus dem sich Betroffene ohne Hilfe nur schwer wieder befreien können. Noch komplizierter werden Situationen, in denen Menschen dem Drogen- oder Alkoholmissbrauch verfallen, wenn Kinder im Spiel sind.
Auch die selbstständigsten Kinder sind auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen. Sie haben keine Entscheidungsgewalt darüber, in welche Familie sie geboren werden – oder in welchem Ausmaß ihre Eltern sich um sie kümmern werden. Der Teufelskreis der Sucht zieht damit auch Kinder in seinen Bann.
Das Kind aus dieser Geschichte hatte genug von der Drogensucht seiner Eltern, und nahm die Dinge in die eigene Hand.
Die 27-jährige Lakin Michelle und ihr Freund Anthony Edward, 26, aus Dover im US-Staat Pennsylvania lebten gemeinsam mit ihrem zehnjährigen Sohn.
Ihr Drogenkonsum ging soweit, dass er sie vor Gericht brachte – und ausgerechnet ihr eigener Sohn war es, der für ihre Verhaftung sorgte.
Er meldete sich bei den Behörden, nachdem er im Schlafzimmer seiner Eltern mehrere Nadeln gefunden hatte.
Drastische Konsequenzen
Berichten zufolge wusste das Kind, dass seine Eltern Probleme mit Drogen hatten. Glücklicherweise reagierte die Polizei sofort auf den Anruf und führte eine Durchsuchung des Hauses durch. Bei der Suche fanden sie acht Spritzen und einige andere Gegenstände, die mit der Heroinsucht der Eltern in Verbindung gebracht werden konnten.
Die Polizei verhaftete die Mutter, die sich in der Nähe aufhielt, sofort. Sie war auch während der Festnahme offensichtlich unter dem Einfluss von Drogen. Es war mitten am Tag, die Mutter des Zehnjährigen hatte die Drogen also konsumiert, während ihr Sohn Zuhause gewesen war.
Später bestellte die Polizei auch ihren Freund zum Verhör in die Polizeistation, der dem Aufruf allerdings nicht folgte. Auch er konnte schließlich verhaftet werden.
Mittlerweile sind die beiden auf Kaution wieder auf freiem Fuß.
Der Zehnjährige wurde in die Obhut der Kinder- und Jugendbetreuung von York Country gegeben. Es muss ihn sicherlich all seine Mut gekostet haben, seine eigenen Eltern bei der Polizei zu ‚verraten‘ – doch es war ein notwendiger Schritt.
Hoffentlich war es die Art Weckruf, die seine Eltern brauchten, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Es ist leicht, Drogenabhängige für ihre Sucht zu verurteilen, doch wie genau sie in den Strudel des Drogenmissbrauchs gerutscht sind, weiß man nie. Oft ist es ein von Ärzten verschriebenes Medikament, das die Sucht auslöst – wenn man die Patienten dann der Verschreibung allein mit ihrem Verlangen lässt, ist es bereits zu spät. Das Problem muss also an den Wurzeln angegriffen – und Drogenabhängigen geholfen werden. Es ist für niemanden zu spät.
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