Es ist der Abend des 16. Mai 1998: Azita Milianian joggt mit ihren Hunden in Südkalifornien. Ihre Freunde haben sie gebeten, mit ihnen tanzen zu gehen, doch sie hat abgelehnt. Sie wollte laufen gehen.
Plötzlich bleibt einer ihrer Hunde stehen und fängt an, im Straßengraben nebenan zu buddeln. Als Azita nachschauen möchte, was ihr Hunde entdeckt hat, erblickt sie das Unfassbare: Zwei kleine Füßchen ragen aus dem Boden.
Azita nahm an, dass das Kind vor ihr tot war, da fing der kleine Junge an zu weinen. Sie zog den Neugeborenen aus der Erde. Seine Nabelschnur hing noch immer an seinem Bauchnabel.
„Bitte stirb nicht,“ flehte sie das Baby laut der Los Angeles Times an. „Ich werde dich nie verlassen, ich liebe dich.“
Lebendig begraben
Das Kind war nicht nur am Straßenrand abgeladen, sondern auch lebendig begraben worden.
„Er griff nach meinem Handgelenk und hörte auf zu weinen,“ sagt Azita. „Es war sehr emotional.“
Azita eilte mit dem Kleinen ins Krankenhaus, wo man ihn sofort versorgte. Seine Körpertemperatur lag bei lebensgefährlich niedrigen 27° C, doch er überlebte.
Die Behörden versuchten, die Person zu finden, die den kleinen Christian – den Namen hatten ihm die Krankenhaus-Mitarbeiter gegeben – ausgesetzt hatte. Leider hatte die Ahndung keinen Erfolg.
Anonymer Anruf
Einen Monat später erhielt die Polizei einen anonymen Anruf von einer Frau, die behauptete, die Mutter des Jungen zu sein. Sie fragte, wie hoch die Strafe für ihr Vergehen ausfallen könnte, aber dann legte sie auf.
Die Behörden vermuteten, dass die Mutter sehr jung war. Wahrscheinlich war sie nach der Geburt in Panik geraten und wollte das Kind aus Verzweiflung so schnell wie möglich loswerden.
Azita zog in Erwägung, Christian selbst zu adoptieren, aber aufgrund all der Aufmerksamkeit der Medien war sie sich sicher, dass er schnell eine Familie finden würde.
Eine Zeit lang versuchte sie, über Christian auf dem Laufenden zu halten. Nach der Adoption des Jungen war dies leider nicht mehr möglich.
Azita hoffte, dass er sie eines Tages wiederfinden würde, so wie sie ihn einst gefunden hatte.
Doch die Jahre vergingen und sie hörte nichts. 20 Jahre lang.
Christian führte in dieser Zeit ein glückliches Leben bei einer Familie, die ihn liebte. Sie nannten ihn Matthew und behielten Christian als seinen zweiten Vornamen.
Ein glückliches Leben
Erst im Alter von 17 Jahren fand Matthew heraus, dass seine Eltern nicht seine biologischen Eltern waren.
Als er 20 Jahre alt war, erfuhr eine Radiosendung von Matthews Geschichte nahm Kontakt zu ihm auf. Sie konnten ihn überreden, einen DNA-Test zu machen und die Ergebnisse live während der Sendung zu verkünden. Die Redakteure luden auch Azita ein, auf die sie während ihrere Recherche gestoßen waren.
Dies führte zu einem wundervollen Wiedersehen, bei dem Azita endlich aufatmen konnte: Nun hatte sie die Gewissheit, dass das Baby, das sie vor all den Jahren gerettet hatte, ein glückliches Leben führte.
Matthew könnte sich keine bessere Erziehung vorstellen als jene, die er in seiner Familie bekommen hatte.
„Ich bin heute hier. Ich habe ein großartiges Leben geführt,“ so Matthew im Gespräch mit der Los Angeles Times. „Ich wurde in eine großartige Familie adoptiert. Ich könnte nicht mehr von meinen Eltern verlangen.“
Der Tag, an dem sich die beiden wieder in die Arme schließen konnten, war noch dazu Matthews Geburtstag. Azita brachte ihn zu der Stelle, wo sie ihn vor 20 Jahren gefunden hatte.
Der Moment, als Azita und Matthew den Ort erkannten, der sein Grab hätte werden können, war besonders emotional.
Welch Glück, dass Azita an diesem schicksalshaften Tag Joggen war – und nicht Tanzen mit ihren Freundinnen. Matthew hätte sonst wahrscheinlich nicht überlebt.
Liebe steckt nicht in der DNA, sondern im Herzen. Teilt diese unglaubliche Geschichte, wenn ihr der gleichen Meinung seid!