Slowenien: Es war eine Tat, die nicht nur unzählige Fragen aufwarf, ein ganzes Land in Aufruhr versetzte und von tiefer Verzweiflung zeugte, sondern auch noch eine junge Frau dazu brachte, dass sie sich die eigene Hand abschnitt.
Eine junge Slowenin kam mit ihrem abgeschnittenen Arm in ein Krankenhaus und behauptet, sich bei der Gartenarbeit schwer verletzt zu haben.
Sehr schnell deckte sich dann augenscheinlich ein Versicherungsbetrug auf, in den nicht nur die junge Frau, sondern auch vier weiter Familienmitglieder involviert waren.
Die Frau soll sich neben einer monatlichen Zahlung von 3.000€ auch noch über 350.000€ von ihrer Versicherung gefordert haben.
Der Fall bewegte das ganze Land, umso interessierter warteten nun alle auf das Urteil.
Junge Frau (22) schneidet sich eigene Hand ab
Die heute 22 Jahre alte Slowenin hat sich mit ihrem Lebensgefährten und weiteren Familienmitgliedern einen Plan ausgedacht, wie sie Geld bekommen könnten.
So sieht es zumindest das Gericht aus Ljubljana, dass einen als Unfall angezeigten Fall als Versicherungsbetrug wertet.
Als die junge Frau mit abgeschnittener Hand in ein Krankenhaus kam, erklärte sie, sie haben sich bei Arbeiten im Garten ausversehen die Hand abgeschnitten.
Die abgetrennte Hand war nicht dabei, mittlerweile wird erwartet, dass sie dies absichtlich machen, um mehr Geld von der Versicherung zu erhalten.
Die Behörden wurden damals stutzig, nachdem herauskam, dass die Slowenin bei fünf verschiedenen Versicherungen Verträge abgeschlossen hatte.
Versicherungsbetrug führt zu Haftstrafe
Das Gericht geht davon aus, dass man der jungen Frau absichtlich die Hand mit einer Kreissäge abgeschnitten hatte und die Hand zurückließ, in der Hoffnung sie nicht mehr annähen zu können.
Denn laut ihrer Verträge hätte die 22-Jährige dadurch das dreifache von ihren Versicherungen bekommen.
Insgesamt erhoffte sich die Frau 380.000 Euro und eine monatliche Entschädigung von 3.000 Euro. Wenn man bedenkt, dass in Slowenien ungefähr 1.000 Euro Monatseinkommen Durchschnitt sind, wäre dies eine beträchtliche Summe gewesen.
Allerdings flog wohl nicht nur ihr Versicherungsbetrug auf, sondern ihr Hand wurde nach dem „Unfall“ von Notärzten gefunden und sie konnte wieder angenäht werden.
Das Gericht hat nun die junge Frau, die sich ihre Hand absichtlich abschnitt, zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Ihr Lebensgefährte wurde ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt.
Das Geld der Versicherungen wird ihnen nicht zustehen.
Es zeugt von großer Verzweiflung, wenn junge Menschen sogar zu diesen Mitteln greifen, um ein wenig Geld zu verdienen.