Mann macht sich über den autistischen Lieferanten lustig – die Chefin reagiert mit der Kündigung

“Der Kunde hat immer recht” ist ein Mantra, das man im Dienstleistungssektor immer wieder hört. Wenn ihr schon einmal in einem Restaurant oder einem Geschäft gearbeitet habt, wurden euch diese fünf Worte vielleicht selbst einmal eingebläut. Dann wisst ihr vermutlich auch, dass es sich dabei zwar um eine gute Richtline handelt, die im Bestfall dafür sorgt, dass Höflichkeit und Respekt gegenüber Kunden an erster Stelle – das Wörtchen “immer” sollte aber gestrichen werden.

Wenn sich ein Kunde daneben benimmt und sich das Management dennoch gegen die eigenen Mitarbeiter stellt, muss das Selbstwertgefühl nämlich sehr darunter leiden. Deshalb ist die Geschichte dieser Restaurantleiterin, die sich hinter ihren Mitarbeiter gestellt und das Richtige getan hat, so bewegend.

Ein Kunde war unzufrieden mit dem Service, den er von einem Restaurant namens Little Italy in Anchorage im US-Staat Alaska erhalten hatte. Er rief an, um sich zu beschweren. Statt ihren Mitarbeiter zur Rechenschaft zu ziehen, richtete sie ihre Wut jedoch gegen den Kunden. Der Grund? Er hatte den Lieferanten des Restaurats persönlich beleidigt.

Wie sich herausstellte, hatte ihm der Fahrer aufgrund eines Fehlers bei der Bestellung zunächst das falsche Gericht gebracht. Als er seinen Fehler bemerkt hatte, war er jedoch sofort zum Auto zurückgeeilt, um die richtige Lieferung zu holen.

Der Kunde gab sich damit nicht zufrieden und beschwerte sich telefonisch beim Restaurant. Er brüllte und fluchte und beleidigte den Fahrer persönlich, wie The Mighty berichtet.

Bildquelle: Pixabay

Der Kunde behauptete unter anderem, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss gestanden hatte. Damit lag er jedoch weit daneben: Der Mitarbeiter ist Autist und hat eine Sprachstörung.

PJ Gialopsos, der das Restaurant gehört, nahm die Kritik ernst, ging aber nicht in der typischen „Kunden haben immer Recht“-Manier damit um. Stattdessen wandte sie sich in einer Botschaft auf Facebook an den Kunden:

„Man möchte meinen, dass der Großteil der Bevölkerung mittlerweile über Autismus gelernt oder zumindest davon gehört haben sollte. Ich verstehe, dass es viele Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die sich damit zufrieden geben, uninformiert und ungebildet zu bleiben, doch das gibt ihnen nicht das Recht, mit ihrer Ignoranz eine Schimpftirade gegen zwei meiner Mitarbeiter loszulassen!

Wir haben diesem Kunden deshalb gekündigt. Diese Adresse, dieser Name und diese Telefonnummer werden mit einer NICHT BELIEFERN UND BESTELLUNG NICHT ANNEHMEN-Nachricht gekennzeichnet werden. Und für diesen Kunden könnte es später im Leben einmal eine ganz schöne Überraschung geben, wenn er herausfindet, dass sich dieser „langgestreckte Idiot“ von einem Lieferanten als Physiker, Mikrobiologe oder Chemieingenieur herausstellt, der womöglich eine Entdeckung macht, die eines Tages seinen elendigen Ar*** retten wird.“

Facebook/Little Italy Restaurante

Auf diesem Bild erhält die Besitzerin des Restaurants, PJ Gialopsos, (2. v.l.) einen Preis für ihr Restaurant.

Ihr Beitrag hat bereits mehr als 35.000 Likes erhalten und wurde ganze 8.000 Mal geteilt, was zeigt, dass viele Menschen ihre Entscheidung unterstützen.

Die Tatsache, dass er Autist ist, kommt uns allen im Restaurant gar nicht in den Sinn. Wir arbeiten einfach. Er arbeitet einfach. So ist das,“ meinte sie zu The Mighty.

Diese Frau personifiziert, was es heißt, eine gute Chefin zu sein. Sie stellte sich hinter ihren Mitarbeiter und ließ alle Welt wissen, dass es nicht in Ordnung ist, bei einer Beschwerde persönlich zu werden. Teilt diesen Beitrag, wenn ihr denkt, dass sie richtig gehandelt hat.

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