Das Aufstehen morgens kann für jeden Menschen eine echte Herausforderung sein und manche kommen damit besser zurecht als andere.
Insbesondere als Eltern muss man so viel bedenken: Die Kinder sollen frühstücken, das Pausenbrot für den Tag bekommen und unter Umständen noch in die Schule gefahren werden.
Solch einen Tagesablauf hatte auch die Mutter Amy McInerney mit ihrer Tochter India. Allerdings musste sie mitansehen, wie es dem 10-jährigen Mädchen, das Autismus hat, mit jedem Tag schlechter ging.
Die frühen Morgenstunden waren ihr schlicht und ergreifend zu viel, schreibt der britische Mirror.
Damit das aufhört, entschied Amy sich dazu, ihr Tochter zu Hause zu unterrichten. Eine Entscheidung, die einen großen Einfluss auf India hatte und noch immer hat.
Mit der Geburt eines Kindes hat man als Elternteil eine große Verantwortung und es ist wichtig, das Kind ein Leben lang zu unterstützen, was auch immer passieren mag.
Gerade bei der Schulausbildung kann so viel passieren, dass man dort immense Unterstützung gut gebrauchen kann. Die Schule ist ein Ort, an dem sich Kinder gut aufgehoben und gleichberechtigt behandelt fühlen sollen.
Das sah Amy McInerney aus Blackburn, England bei ihrer 10-jährigen Tochter eines Tages nicht mehr gegeben, weswegen eine Veränderung hermusste.
India fühlte sich immer schlechter, weil sie jeden Wochentag früh morgens aufstehen musste.
Zum Ende war es sogar so schlimm, dass sie körperliche Symptome zeigte.
Krämpfe in den Beinen
Die Tochter bekam Krämpfe in den Beinen, Juckreiz an verschiedenen Stellen der Haut und mehrere Schreianfälle am Frühstückstisch.
Mutter Amy berichtete, dass es so weit ging, dass sie wegen Indias Zustand mehrmals zu spät zur Schule kamen.
„Einige Lehrer waren verständnisvoller als andere. Aber am Ende haben Schulen ein Ziel zu erreichen und wenn Kinder wie meines ständig zu spät kommen oder abwesend, gibt das der Schule einen schlechten Ruf“, erzählte sie.
Die 10-jährige India ist Autistin und bei ihr wurde zudem Dyspraxie diagnostiziert.
Das bedeutet, dass sie gewisse motorische Sprachschwierigkeiten hat. Dabei können Schwierigkeiten auftreten, bestimmte Laut wie S oder R zu formen und zu bilden.
Unterrichtet Tochter zu Hause
Da vielen Lehrern die Situation von India nicht bewusst war, ergriff Mutter May eine drastische Maßnahme.
Seit Januar 2020 wird die 10-Jährige zu Hause unterrichtet und Amy glaubt, dass dies genau zu der Veränderung geführt hat, die erforderlich war, um die psychische Gesundheit ihrer Tochter zu retten.
„Jeden Morgen wachte sie völlig erschöpft von Schlafmangel oder von ihren schlafregulierenden Medikamenten auf, wenn sie wirkten. Sie hat so viel geweint, als sie versuchte, den Tag zu beginnen und sich anzuziehen. Sie hatte mit Schmerzen in ihren Beinen zu kämpfen, als die Anfälle kamen“, berichtete Amy.
„Seit sie anfing, zu Hause unterrichtet zu werden, war die Veränderung immens. Ihre sozialen Fähigkeiten haben sich verbessert, sie hat wirklich ein Interesse am Lernen gefunden.
Sie hat mehr darüber herausgefunden, wer sie ist, was sie gut kann und sie lernt Dinge, die sie interessieren.“
„Ich möchte, dass mehr Eltern dasselbe tun“
Jetzt hofft Amy, dass mehr Eltern die gleiche Entscheidung treffen und ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, damit diese bessere Chancen haben, Dinge wirklich zu lernen.
Seitdem beginnt der Tag um neun oder zehn Uhr morgen mit einem guten Frühstück und India hat ihre Ruhe, bevor Zeit für die Schule ist.
Amy gibt an, dass ihre Tochter beim Lernen in den meisten Fächern auf dem gleichen Niveau wie andere Neunjährige ist, nachdem sie zuvor jahrelang zurückhing.
Mit den Ergebnissen ist die Mutter so zufrieden, dass sie sich das Gleiche von anderen Eltern wünscht und dass die Schulen den Schulbeginn flexibler gestalten sollten.
„Ich denke, wenn der Schultag um 10 Uhr beginnen würde, würde dies den Kindern zugutekommen, die es am meisten brauchen.
Das ist natürlich eine persönliche Entscheidung der Eltern. Es mag nur eine Stunde sein, aber diese Stunde macht einen großen Unterschied für ein Kind aus, die sie braucht.“
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