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New Jersey/USA: Richter möchte 16-jährigen Vergewaltiger schützen, weil er „aus gutem Hause“ kommt

Wer vor Gericht steht und dem aufgrund der Beweisleist eine Straftat nachgewiesen werden kann, der sollte eine angemessene Strafe akzeptieren und womöglich einen Gefängnisaufenthalt auch antreten.

Dabei darf es nicht auf den familiären Hintergrund oder das Standing innerhalb der Gesellschaft ankommen, vor Gericht sollte jeder gleich behandelt werden. Nur bezüglich des Alters muss natürlich entweder das Jugendstrafrecht oder das für Erwachsene greifen.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf macht der folgende Fall umso sprachloser, bei dem 16-Jähriger schon zugab, ein Mädchen vergewaltigt zu haben, der Richter bei ihm aber wohl beide Augen zudrücken möchte.

Die amerikanische Justiz ist in vielen Dingen verschieden mit der deutschen, doch trotz allem muss natürlich klar sein, dass Schuldige ihre gerechte Strafe erhalten und jeder vor Gericht gleich ist, egal in welchen Kreisen er oder sie sich sonst bewegt.

Das sollte eigentlich auch bei einem Fall in New Jersey, USA, greifen, doch wie die Bild berichtete, hat der zuständige Richter dort eine andere Vorstellung von Gerechtigkeit.

Es begann alles damit, dass der damalig 16-jährige Angeklagte ein Mädchen auf einer Pyjamaparty im Jahr 2017 vergewaltigte. In der Anklageschrift ist zu lesen, dass „Mary“ (nicht ihr richtiger Name) mit dem Angeklagten zunächst in den Keller gegangen ist.

Daraufhin habe er sie ausgezogen, ihren Kopf gegen die Wand gedrückt, wodurch dieser mehrmals gegen eine Wand schlug. Der Junge filmte sich dabei und der Satz „When the first time having sex was rape“ (dt. Wenn das erste Mal Sex eine Vergewaltigung war) ist zu hören.

Es wurde Alkohol getrunken

Nach der Tat musste sich „Mary“ mehrmals übergeben, denn alle Anwesenden waren sehr betrunken, wodurch sich die 16-Jährige am nächsten Tag an kaum etwas erinnern konnte.

Als wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, hat der Junge dieses Video noch Monate später an seine Freunde geschickt. „Mary“ erfuhr erst da von der Existenz dieses Videos und forderte ihn auf, es zu löschen, was der Junge aber nicht tat.

Aus diesem Grund zeigte sie ihn an und er musste vor Gericht.

Während die Staatsanwaltschaft forderte, ihn nach Erwachsenenrecht zu bestrafen, weil er „raffiniert und räuberisch“ handelte, hatte der 69-jährige zuständige Richter James Troiano etwas anderes im Sinn.

In seinen Augen hätte eine Anklage wegen Vergewaltigung eine „verheerende Wirkung“ auf das Leben des Jungen, weil er aus gutem Hause käme, ein Eagle Scout (größter US-amerikanischer Jugendverband) wäre und gute Noten in der Schule hätte.

Dadurch hätte er gute Chancen, an ein renommiertes College zu kommen.

Laut Troiano müssten bei einer „traditionellen“ Vergewaltigung mindestens zwei Männer anwesend sein und außerdem wäre das Mädchen in diesem Fall nicht vergewaltigt worden, da keine Waffe im Spiel war.

Video als eindeutiger Beweis

Obwohl der Angeklagte seine Tat in dem Video und vor Freunden selbst als eine Vergewaltigung bezeichnete, befand Richter Troiano, dass es sich lediglich um einen sexuellen Übergriff handele.

Der Inhalt der Nachricht sei „nur von einem 16-jährigen Kind, das ein bisschen Blödsinn zu seinen Freunden sagt.“

Auf Grundlage dieser Aussagen Seitens des Richters ging das Mädchen in Berufung und die Berufungsabteilung des Obersten Gerichts von New Jersey hob die Entscheidung von Troiano auf.

Als Begründung gab es an, dass der Richter nur aus seinen eigenen Überzeugungen heraus handelte, doch diese nachsichtige Verhandlung sei nur vertretbar, sollte der Jugendliche aus einem schlechten Hause mit einer schweren Kindheit kommen.

Der Prozess wieder daher wieder neu aufgerollt und die Vergewaltigung neu verhandelt.

Glücklicherweise legte das Mädchen Einspruch ein und sorgt hoffentlich dafür, dass der Angeklagte nicht ohne Strafe davonkommt. Da hilft ihm auch sein familiärer Hintergrund nicht.

Teile diesen Artikel, wenn jeder Täter, dem die Schuld nachgewiesen werden kann, seine gerechte Strafe erhalten soll.