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Nürnberg: Obdachlose (20), die ihr Baby bei Minusgraden gebar, ist 3 Tage später wieder auf der Straße

Ihr Fall sorgte vor wenigen Tagen für eine Welle der Entrüstung und Mitgefühl in Deutschland und das hatte auch seinen guten Grund.

Im Mittelpunkt stand dabei nämlich eine 20-jährige Frau, die obdachlos ist und bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt ein Baby zur Welt brachte. Wir berichteten an dieser Stelle ausführlich.

Nun gibt es einen neuen Kenntnisstand, wie die Bild berichtete.

Mutter ist wieder auf der Straße

Die Frau, die den Namen Anna hat, ist wieder auf der Straße unterwegs und das nur drei Tage nach der dramatischen Geburt.

Sie schläft abermals auf dem Luftgitter, auf dem sie auch ihr Kind gebar, und bei ihr ist ihr 31-jähriger Freund, der vermeintliche Vater. Beide leben nun wieder bei eisigen Temperaturen ohne Dach über dem Kopf in Nürnberg.

Gegenüber der Tageszeitung sagte die Obdachlose: „Ja, ich bin die, die das Kind bekommen hat. Ich wollte unbedingt raus aus dem Krankenhaus.“

Ihr Baby hat sie nicht bei sich, das hat sie in der Klinik zurückgelassen.

Das Jugendamt hat den Säugling in die Obhut genommen und ob die Mutter das Kind sehen darf und was mit ihm passieren soll, darauf wollte Anna keine Antwort geben.

Frank Schmidt (57), Stellvertretender Jugendamtsleiter der Stadt Nürnberg, sagte:

„Dass eine Frau auf der Straße entbindet, ist eine absolute Ausnahme.

Normalerweise können wir das vermeiden, nehmen Frauen vorher in speziellen Einrichtungen auf und kümmern uns um sie.“

Wenn Anna ihr Kind selbst großziehen möchte und es auch darf, muss sie allerdings von der Straße weg und ihr Leben ändern.

Der jungen Mutter kann geholfen werden

Laut Schmidt gibt es dafür auch genügend Hilfe:

„Für obdachlose Frauen mit Kind gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel Wohngruppen oder extra eingerichtete Obdachlosenheime.

Für das Jugendamt liegt immer größte Priorität darauf, Mutter und Kind ein gemeinsames Leben zu ermöglichen und dahingehend Hilfestellung zu geben.“

Wie es für das Kind und die junge Mutter weitergeht, steht indes noch nicht fest.

Erst wenn komplett ausgeschlossen ist, dass die Mutter die Verantwortung für ihr Kind übernimmt, wird das Familiengericht eingeschaltet.

Als nächstes wird jemand anders, etwa ein Angehöriger oder eine Pflegefamilie, die Vormundschaft für das Kind übernehmen.

In solchen Fällen kann man wohl nur Hilfestellungen geben, schlussendlich muss die Mutter selbst entscheiden, ob und wie sie ihr Kind aufziehen möchte.

Wir wünschen der Mutter und dem Kind, egal wie die Entscheidung ausfallen wird, nur das Beste für die Zukunft.