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Rentnerin (†83) verblutet kurz nach Routine-OP: Familie erhebt Vorwürfe gegen Kölner Ärzte

Köln/Nordrhein-Westfalen: Wenn wir uns in die Obhut von Ärzten geben, geben wir ihnen damit sofort das Vertrauen, dass sie uns heilen, behandeln und/oder betreuen.

Und dabei können wir uns sicher sein, dass die Ärzte gewissenhaft ihr Wissen dafür einsetzen, uns zu helfen. Doch wenn Ärzte, gerade im operativen Geschäft wie Chirurgen beispielsweise Fehler machen, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Eine Kölner Familie trauert um ihre geliebte Frau und Mutter Gerda D.. Die 83-jährige, zweifache Mutter verblutete kurz nach einer „Routine-OP“. Nun erhebt die Familie schwere Vorwürfe gegen die behandelnden Ärzte.

Rentnerin (†83) verblutet kurz nach Routine-OP

Gerda wohnte mit ihrem Ehemann in Köln-Nippes. Die 83-Jährige hat zwei erwachsene Söhne und litt unter Blutarmut.

Die liebevolle Kölnerin liebte ihre Heimat und war eigentlich bereits in voller Vorfreude auf die Karnevalstage rund um Rosenmontag.

Nun wendet sich ihre Familie allerdings in tiefer Trauer und Wut an die Öffentlichkeit. Gegenüber RTL erklären Gerdas Ehemann und ihre Söhne, dass die 83-Jährige einen sogenannten Port operativ eingesetzt bekommen sollte.

Wegen ihrer Blutarmut musste sie öfter Blut abgeben oder Medikamente gespritzt bekommen. Da es immer schwerer wurde ihre Venen mit der Nadle zu treffen, sollte der Port Abhilfe schaffen.

Die OP gilt als routinemäßiger Eingriff. Auch die Ärzte erklärten Gerda und ihrem Mann, Bernd, dass sie keine Sorgen haben müssen.

Ärzte handeln spät

Gerda sollte bereits nach einer Stunde wieder aus dem Heilig-Geist-Krankenhaus entlassen werden können. Ihr Mann wartete allerdings bereits zwei Stunden im Wartebereich, als er sich entschloss, nach seiner frau zu fragen.

Gerda soll zu diesem Zeitpunkt im Aufwachraum liegen, da es zuvor Komplikationen gab.

Sie sagte ihrem Bernd vor der OP noch: „Wenn mir was passiert, pass gut auf dich auf und auf die Kinder. Die brauchen dich noch.“

Die erste Vermutung der Ärzte war, dass sie das Narkosemittel nicht vertragen hatte und deswegen die Atemwege angeschwollen waren.

Bei ein CT-Bild fiel dann auf, dass sie eine Gefäßblutung hatte und ein Gefäß verletzt war. Unter Tränen berichtet Bernd, dass die Ärzte trotzdem abgewartet haben, da sich das Gefäß von selbst schließen würde.

Sie gaben aber auch zu, dass Gerda ins St.-Vincenz-Krankenhaus verlegt werden müsse, wenn es Probleme gibt, da dort Spezialisten seien, die das Gefäß schließen können.

Familie erhebt Vorwürfe gegen Kölner Ärzte

Nur kurze Zeit später, ein paar Stunden, verstarb Gerda im St.-Vincenz. Sie verblutete in ihrem Krankenbett.

Ihr Mann und ihre Söhne hatten keine Chance, sich richtig von ihr zu verabschieden.

Das es reiner Zufall war, dass ihre geliebte Frau und Mutter verstarb, wollen sie nicht wahrhaben. Sie erheben klare, schwere Vorwürfe gegen die Ärzte und stellen berechtigte Fragen.

Wieso wurde mit der Verlegung zu den Spezialisten gewartet? Wieso operiert man etwas, was man bei Komplikationen nicht selbst beheben kann? Wie konnte es zu den Blutungen kommen?

Die Familie vermutet, dass der Assistenzarzt, der selbst erklärte, den Eingriff geleitet zu haben, hat einen groben Fehler gemacht.

Während der OP sei ihre Halsschlagader verletzt worden.

Strafanzeige

Die Familie hat Strafanzeige gegen die Klinik gestellt. Außerdem hat davon unabhängig die Staatsanwaltschaft eine Ermittlung eingeleitet.

Die Ärzte hatten als Todesursache „ungeklärt“ angegeben. In solchen Fällen wird immer ermittelt.

Die Familie ist sich sicher, dass Gerda noch leben würde, wenn ordnungsgemäß gehandelt worden wäre.

Nun ist die 83-jährige Familienmutter verstorben und hinterlässt eine große Lücke. „Die war das Beste, was es gab. Jetzt ist sie weg, jetzt hab ich nichts mehr“, sagt ihr Ehemann.

Ein tragischer und wirklich schwer zu verkraftender Fall.

Unser Beileid und Mitgefühl gelten Gerdas Familie und ihren Freunden.

Ruhe in Frieden.