Als Joanna Thompson (50) zusammen mit ihrem Sohn vom Joggen zurückkam, war wohl das Letzte, was sie erwartete, dass sie bald darauf sterben sollte. Doch genau dazu kam es, als der 17-jährige Rowan Thompson hinterrücks seine Mutter im Wohnzimmer zu Tode würgte und dann mehr als hundert Male auf sie einstach.
Der Jugendliche war übers Wochenende bei seiner Mutter in Hampshire, im Südosten Englands, gewesen. Sie hatten am Abend vor dem Mord über die Wohnsituation des Jungen gesprochen, wie The Guardian berichtete. Nachdem er seine Mutter erwürgt und auf sie eingestochen hatte, setzte Rowan einen Notruf ab und erklärte mit ruhiger Stimme, was soeben geschehen war.
Am anderen der Leitung hörte der zuständige Mitarbeiter zunächst ein freudiges „Hallo“ von Rowan.
„Ich habe gerade meine Mutter umgebracht“, sagte Rowan dann. „Ich brauche jemanden, der mich verhaftet, was sie ja machen, und ein Notarzt wäre schön. Ich habe sie erwürgt und ich habe sie mit Messern und sonst was erstochen. Sie atmet nicht mehr… bringt einen Leichensack oder sowas mit. Ich bin zu 99,9 Prozent sicher, dass sie nicht mehr atmet.“
Dann erzählte der Teenager, dass er sich „komisch“ fühlen würde und er auf „Autopilot“ gelaufen sei, als er das Blutbad anrichtete.
Wie die New York Post berichtete, wurde später im Gericht vorgelesen, dass Rowan seine Mutter 38 Mal in die Stirn, 64 Mal in den Nacken und 16 Mal in den Arm gestochen hatte. Manche Verletzungen ergaben zusammen sogar eine Art Muster.
Der Junge hat dann laut des Mirror das Messer nach dem Mord in die Spülmaschine gelegt und sich etwas zu essen gemacht.
Polizist David Tester war der erste Beamte am Tatort und er traf auf einen ruhigen Teenager, der inmitten des Blutbads stand.
„Er schien extrem ruhig und in sich gekehrt zu sein und er bestätigte, dass sein Name Rowan sei“, sagte der Polizist. „Als ich auf den Boden schaute und einen weiblichen Körper auf dem Rücken liegend sah, war ich schockiert… Ich informierte Rowan, dass er unter Verdacht steht, einen Mord begangen zu haben und deswegen festgenommen wird. Während ich ihm die Handschellen anlegte, lachte er nur und sagte: „Ich denke, das ist mehr als ein Verdacht. Brillant, brauche ich wirklich Handschellen?“ Ich sagte ihm, dass ich Handschellen anlegen werde, weil ich nicht weiß, zu was er noch fähig sei und antwortete „das wüsste ich auch nicht“, bevor er noch einmal in das Wohnzimmer schaute.“
Für den Mord an seiner Mutter am 1. Juli 2019 wurde der Prozess am 20. Oktober 2020 begonnen, doch nur Tage vor Prozessbeginn wurde Rowan tot in einem Sicherheitskrankenhaus gefunden. Wie The Guardian schreibt, vermutet man, dass nur er für seinen Tod verantwortlich ist.
Der Vater des Teenagers, Marc Thompson, gab zu, dass er seinen Sohn „über alles“ geliebt hatte, auch wenn nichts diese Bluttat entschuldigen würde. Der Vater sagte zudem, dass das System sein Kind im Stich gelassen habe, das er als „schwierig“ beschrieb.
Der Gerichtsmediziner wird vom Mirror mit folgenden Worten zitiert: „Eine der Fragen, warum Joanna Thompson erwürgt und erstochen wurde, wird wohl niemand jemals eine Antwort geben können. Der einzige Mensch, der weiß, warum es passierte, war Rowan und er ist nicht mehr in der Lage, darüber Auskunft zu geben.“
Es scheint, als würde dahinter eine wahre Familientragödie stehen.
Ruht in Frieden, ihr armen Engel.