Wir alle leben in der Hoffnung, dass wir uns um uns gekümmert wird, wenn wir alt und grau sind. Ob das nun von unseren Familien oder durch ein gesellschaftliches Unterstützungssystem geschieht, das Wichtigste ist, dass wir versorgt werden und Wärme, Essen und Gesellschaft erhalten.
Traurigerweise ist die Realität nicht immer so. Sicher, einige Länder haben Initiativen und Sicherheitsnetze, um sicherzustellen, dass ihre Älteren nicht durchs Raster fallen und leiden, weil sie kein Gehalt mehr verdienen können, aber es gibt auch viele, die keinen Wert darauf legen, sich um die Bedürfnisse dieses Teils der Bevölkerung zu kümmern, der seine produktivsten Tage hinter sich hat.
Eine herzerwärmende Geschichte erregt diese Woche die Aufmerksamkeit des Internets: Sie handelt von einem 88-jährigen US Army Veteran, der endlich die Möglichkeit bekommt, in Rente zu gehen.
Mit 88 immer noch im Arbeitsleben
88, da wirst du sicher zustimmen, ist kein Alter, um zu schuften und sich darüber zu stressen, wie man über die Runden kommt. Doch genau das hat Ed Bambas in den letzten Jahren getan, obwohl er ursprünglich bereits 1999 aus seinem Job bei General Motors (GM) in den Ruhestand gegangen war.
Nach eigener Aussage hatte Ed sich auf einen komfortablen Ruhestand gefreut. Er hatte hart genug gearbeitet, um eine Rente zu verdienen, von der er glaubte, dass sie ihm erlauben würde, seine goldenen Jahre ohne Sorgen um Schwierigkeiten zu verbringen.
„Ich fühlte mich wohl. Ich fühlte, dass ich eine stabile finanzielle Grundlage hatte. Ich besaß mein Haus. Wir hatten keine großen Sorgen“, sagte er zu WXYZ.
Als alles zusammenbrach
Die Dinge änderten sich jedoch abrupt, als GM 2009 Insolvenz anmeldete.
Laut AP verloren fast 20.000 angestellte Arbeiter der Delphi Corporation, einer GM-Tochtergesellschaft, ihre Renten und Altersversorgungsleistungen vollständig. Ed gehörte zu dieser unglücklichen Zahl.
Unnötig zu sagen, dass die Entscheidung, Rentenverpflichtungen für nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeiter (einschließlich Ed) zu eliminieren, katastrophale Auswirkungen hatte. Eine Organisation bot Unterstützung an, aber es reichte nicht aus, um den massiven Verlust auszugleichen.
Angestellte Rentner verloren laut einem Bericht von 2013 gemeinsam 440 Millionen Dollar an Rentenleistungen durch Kürzungen ihrer monatlichen Zahlungen.
Ed verlor auch seine Krankenversicherung und einen großen Teil seiner Lebensversicherung. Im Gespräch mit TikTok-Influencer Sam Weidenhofer sagte der 88-Jährige: „Das, was mir am meisten wehtat, war, als meine Frau wirklich krank war. Und als sie die Rente nahmen, nahmen sie auch die Krankenversicherung und alles bis auf 10.000 Dollar meiner Lebensversicherung.“
Alles verloren
Letztendlich war Ed gezwungen, sein Haus zu verkaufen. Seine Frau Joan, mit der er 50 Jahre verheiratet war, starb 2018 und ließ Ed isoliert und allein in seinen Versuchen zurück, über die Runden zu kommen.
Er arbeitete weiter bis weit in das hinein, was sein Ruhestand hätte sein sollen, und nahm Jobs in einem Baumarkt und einem Supermarkt an. Zwischen beiden arbeitete er acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche.
Das war so, bis sich sein Glück dank des kürzlichen Interviews mit dem oben erwähnten Sam Weidenhofer änderte. Der Influencer reiste nach Michigan, um den Veteran persönlich zu treffen, und war so bewegt von seiner Geschichte, dass er an diesem Tag 400 Dollar als Trinkgeld spendete, um zu helfen.
Die Wende
Da er mehr für Ed tun wollte, richtete Weidenhofer dann eine GoFundMe-Seite ein, um Mittel für das Wohlergehen des 88-Jährigen zu sammeln, die seine Lebenshaltungskosten, medizinische Versorgung und allgemeinen Komfort decken sollten.
„Ed ist 88 Jahre alt, ein Army-Veteran und er arbeitet immer noch fünf Tage die Woche, acht Stunden am Tag. Er hat nie die Rente erhalten, die er nach einem Leben harter Arbeit verdient hat“, heißt es auf der GoFundMe-Seite.
„Trotz allem erscheint Ed jeden Tag mit stiller Würde, Stärke und Ausdauer. Seine Geschichte ist eine eindringliche Erinnerung daran, dass zu viele unserer Senioren, besonders Veteranen, unglaubliche Herausforderungen bewältigen müssen, nur um zu überleben. Ed hat für sein Land gekämpft, er hat sein ganzes Leben lang gearbeitet, und jetzt ist es an der Zeit, dass wir für ihn kämpfen.“
Über 1,5 Millionen Dollar gesammelt
Die Spendenaktion erwies sich schnell als immens beliebt und zog Spenden aus den gesamten USA an. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels (4. Dezember) hatte die Kampagne über 1,5 Millionen Dollar gesammelt!
„Wir arbeiten unermüdlich daran sicherzustellen, dass wir ein sicheres Bankkonto oder einen Trust für ihn einrichten, damit das Geld sehr sicher ist und er auf die bestmögliche Weise gedeihen kann“, sagte Weidenhofer.
Als Ed gefragt wurde, was er sich für die Zukunft erhofft, teilte er mit: „Ich würde einfach gerne ein bisschen von dem Leben leben, auf das ich gehofft hatte.“
Hier ist zu hoffen, dass Ed Bambas seinen Wunsch erfüllt bekommt! Seine Geschichte erinnert uns daran, dass wir als Gesellschaft eine Verantwortung haben, uns um diejenigen zu kümmern, die für uns gekämpft und gearbeitet haben.
