Achtjähriger Junge aus Oldenburg wird nach tagelanger Suche lebend in Kanalisation gefunden – viele Fragen bleiben noch offen

Die Freude war groß, als der vermisste Joe aus Oldenburg am Wochenende nach acht Tagen lebend in der Kanalisation gefunden wurde. Doch viele Fragen bleiben offen, zum Beispiele die, wie der Achtjährige überhaupt dort hingelangen konnte?

Polizei und Freiwillige hatten tagelang nach Joe aus Oldenburg gesucht und immer wieder die Umgebung abgesucht. Doch zunächst fehlte jede Spur von dem Jungen, der unter einer geistigen Behinderung leidet. Joe war am 17. Juni das letzte Mal gesehen worden.

Die Polizei hatte die Annahme, dass sich der Junge bewusst versteckt haben könnte, letzte Woche noch als unwahrscheinlich bezeichnet. Es wurde gegen Unbekannt ermittelt und sogar eine Mordkommission eingerichtet.

Am Samstagmorgen dann die Erleichterung: Ein Fußgänger bemerkte um 6.22 Uhr ein leises Wimmern aus einem Gullyschacht, der sich nur 200 Meter vom Wohnhaus der Familie entfernt befindet.

Polizei und Feuewehr öffneten sofort den Gullydeckel und fanden den Jungen, der äußerlich unverletzt blieb. Er hatte Glück, dass das Wasser ihm wegen der Trockenheit nur bis zum Knöchel stand.

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Doch wie kam Joe überhaupt in das Kanalsystem? Die Rohre seien zum Teil so schmal, dass sich selbst ein Kind dort nicht durchzwängen könne. Der Junge hätte sich also innerhalb des Systems nur eingeschränkt bewegen können.

Die Ermittler vermuten zwar, dass der Achtjährige das Regenwasser getrunken haben könnte. Dennoch überlebte er acht Tage lang, ohne Zugang zu Nahrung oder Frischwasser.

Um Licht ins Dunklen zu bringen, setzt die Polizei unter anderem einen Kamera-Roboter ein. Die Auswertung der Bilder dauere noch mehrere Tage an.

Die Befragung des Jungen soll erst aufgenommen werden. wenn dieser sich im Krankenhaus erholt habe. Hinzu komme die geistige Behinderung von Joe.

Es bleibt weiterhin nicht auszuschließen, dass jemand den Jungen bewusst im Kanal einsperrte. Denn Zeugen hatten Joe angeblich letzte Woche vor einem psychiatrischen Krankenhaus gesehen – fünf Kilometer entfernt vom Elternhaus. Dort hatten auch die Spürhunde angeschlagen.

Ein sehr mysteriöser Fall. Wir freuen uns aber, dass der Junge gefunden wurde, und hoffen, dass er sich schnell erholt.

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