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Berliner Nachhilfelehrer missbrauchte Schülerin (11): Zehn Monate Gefängnis

Berlin/Deutschland: Es ist ein Vorfall, der trotz des nun verkündeten Urteils noch immer nicht geklärt ist und bei dem immer mehr Nebenschauplätze entstehen.

Ein 31 Jahre alter Mann wurde bereits Ende letzten Jahres zu einer neunmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt, weil dieser mit einem gefälschten Führungszeugnis des Bundesamtes für Justiz zum Nachhilfelehrer wurde.

Doch damit nicht genug: Der Mann soll außerdem eine damals 11 Jahre alte Schülerin im Nachhilfeunterricht missbraucht haben.

Obwohl Mitschüler im Raum waren, die nichts gesehen hatten, wurde er nun verurteilt.

Nachhilfelehrer missbrauchte Schülerin (11)

An einer Berliner Schule im Stadtteil Reinickendorf soll der 31 Jahre alte Mann durch das gefälschte Führungszeugnis zu einem Job als Nachhilfelehrer gekommen sein.

Im Dezember 2019 wurde der Beschuldigte bereits vom Berliner Amtsgericht wegen der Urkundenfälschung zu neun Monaten Haft verurteilt. Diese Strafe ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Nun musste der ehemalige Nachhilfelehrer erneut vor dem Amtsgericht verantworten. 2018 soll er eine damals elf Jahre alte Schülerin sexuell missbraucht haben.

Wie die B.Z. berichtet, bestreitet der 31-Jährige die Tat und gab vor Gericht an: „Ich weiß nicht, warum sie sowas behauptet.“

Die heute 13 Jahre alte Schülerin wiederholte allerdings daraufhin zitternd und den Tränen nahe, was sie bereits zuvor der Polizei und ihren Eltern erklärte.

Der damalige Vertretungslehrer war den Schülern unbekannt. Während des Nachhilfeunterrichts soll dieser dann die Schülerin „angefasst“ haben.

Eltern stellten Mann zu Rede

Als das aufgelöste Mädchen daraufhin ihren Eltern davon berichtete, stellten diese den Mann umgehend zur Rede.

„Meine Tochter stand danach unter Schock. Ich konnte sie kaum beruhigen“, erklärte die Mutter.

„Ich bin auf den Mann zugestürmt. Er ließ sich vom Stuhl fallen, drängte mich raus, schloss von innen ab. Ich rief die Polizei“, berichtete der Vater.

Der 31 Jahre alte Mann flüchtete daraufhin aus dem Fenster. Die Verteidigung beharrte vor Gericht allerdings noch immer darauf, dass das Mädchen gelogen habe.

„Da waren drei Mitschüler im Raum. Sie haben weder ein Anfassen, noch ein Bedrängen gesehen.“

Der Angeklagte beteuerte, er habe viele Schüler betreut, auch einzelne Mädchen, und es sei nie etwas passiert.

Für den Richter ist allerdings die Ausgangslage klar. Er wisse nicht, warum die Schülerin lügen sollte du ist der Meinung, dass die Mitschüler im Raum auf ihre Aufgaben konzentriert waren und so nichts mitbekamen.

Außerdem erklärt all dies nicht, wieso er dann die Tür zusperrte und durch das Fenster flüchtete.

Daher verurteilt das Gericht den Mann deswegen zu zehn Monaten Gefängnis. Mit dem laufenden Verfahren der Urkundenfälschung und einem weiteren Vorwurf der schweren Körperverletzung könnte am Ende eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und vier Monaten folgen.

Unter 0800 22 55 530 können Menschen sich auch anonym an das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ wenden, wenn sie den Verdacht haben, dass in ihrem Umfeld ein Kind misshandelt oder missbraucht wird.