Missouri/USA: Vor über einem Monat wurde George Floyd bei einer Polizeikontrolle getötet und seitdem breitet sich eine Welle an Demonstrationen und Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus aus.
Die Black Lives Matter-Bewegung ist mehr als nur eine Momentaufnahme. Es ist Ausdruck einer tief gespaltenen Gesellschaft, die nun mit jedem neuen Fall von Brutalität und Gewalt, die von Polizisten ausgeführt wird oder gegen bestimmte Gruppen gerichtet ist, ist neues Öl im Feuer.
Auf einer Demonstration in St. Louis am Sonntagabend, lief eine Gruppe von Demonstranten durch eine gehobene Nachbarschaft und trafen dort ein Ehepaar an, dass sich laut dem Sender KSDK als Mark und Patricia M. herausstellte.
Das Anwalts-Paar zielte mit Waffen auf die friedlichen Demonstrierenden, die Medienberichten zufolge auf dem Weg zum Bürgermeister der Stadt waren.
Die Demonstranten kamen in eine sogenannte Gated Community, also ein Stadtviertel, das besonders gesichert ist und oft deutlich höhere Mietspreise hat, um dort vor dem Haus der Bürgermeisterin Lyda Krewson ihren Rücktritt zu fordern.
Die Politikerin geriet in die Kritik, nachdem sie persönliche Daten von Demonstranten veröffentlicht hatte.
Bereits am Freitag erklärte sie ihre Entschuldigung, die allerdings von den wenigsten akzeptiert wurde.
„Ich möchte mich entschuldigen, dass ich Demonstranten identifiziert habe, die Schilder vor dem Rathaus hochhielten, während ich meine Arbeit verrichtete. Ich wollte niemanden angreifen“, erklärte sie.
Auf den sozialen Netzwerken teilten nun mehrere Demonstranten von der Black Lives Matter Demonstration in St. Louis, wie das bewaffnete Ehepaar auf sie zielte und bedrohte.
Gegenüber KSDK erklärte John Amman, ein Anwalt der St. Louis Universität, dass die Taten des Paares als Bedrohung gilt. Menschen dürfen dies nur tun, wenn sie ebenfalls auf eine Art bedroht werden würden, was in diesem Fall nicht zutraf.
In unterschiedlichen Videos kann man hören, wie das Ehepaar mit dem Sturmgewehr auf die Menge gerichtet fordert, dass sie schnell weiterlaufen sollen.
Obwohl die Menschenmasse friedlich über die Straßen lief, bedrohte das Ehepaar sie offensiv und tief verbittert.
Für viele Politiker aus den USA bereiten diese Bilder nun große Sorge. Niemand weiß, was als nächstes passiert oder ob es dazu kommt, dass es nicht nur bei Drohungen bleibt.
Friedlich für Gleichberechtigung und Frieden protestieren und deswegen direkt mit einem Sturmgewehr bedroht werden.
Eigentlich unvorstellbar, doch aktuell die bittere Realität.