Deutschland: Die Modekette Hennes & Mauritz ist vor allem durch ihr Kürzel H&M bekannt. In jeder etwas größeren Stadt befindet sich mindestens eine Filiale des schwedischen Unternehmens.
Bei all den Läden ist schnell klar, dass es auch ungemein viele MitarbeiterInnen benötigt, um alle am Laufen zu halten.
Nun steht der Moderiese allerdings vor einem weitreichenden Skandal, nachdem durchsickerte, dass bis zu fünf Prozent der Stellen in Deutschland geschlossen werden sollen.
Umso brisanter wird es, bei genauerem Hinsehen. Die knapp 800 MitarbeiterInnen, die entlassen werden sollen, sind vorzugsweise viele junge Mütter.
Erste Entlassungslisten sollen belegen, dass junge Mütter als erste entlassen werden sollen. Der Grund ist hier nahelegend. Eltern mit kleinen Kindern können oftmals nicht abends oder am Wochenende arbeiten.
H&M vor Entlassung von 800 Mitarbeitern
Die Modekette H&M ist inmitten von Umstrukturierungen, die den aktuellen Verlusten durch die Coronapandemie durch Stellenstreichungen entgegenwirken sollen.
Zunächst soll das Unternehmen versuchen, ein Freiwilligenprogramm einzuleiten, bei dem rund 5% der MitarbeiterInnen in Deutschland ihre Stelle verlieren.
Der Business Insider berichtet, dass die Unternehmensführung dabei dem Gesamtbetriebsrat ein Programm vorgelegt habe, dass vor allem Angestellte in Elternzeit als prädestinierte Entlassungsgruppe gelten.
„Sollte die Anzahl der Freiwilligen in diesem Programm nicht ausreichen, wird die Entscheidung über eine Sozialauswahl getroffen“, heißt es zu dieser Variante von Seiten der Modekette.
Der Grund dafür, vor allem junge Mütter und Väter zu entlassen, liegt für Experten auf der Hand. Junge Eltern können nicht an Abendzeiten oder den Wochenenden, also den umsatzstärksten Zeiten, arbeiten.
Zwar können Mitarbeiter in Elternzeit nicht gekündigt werden, jedoch fällt dieser Kündigungsschutz, sobald sie wieder arbeiten.
Gewerkschaft zeigt sich entsetzt
Die Ver.di Bundesfachgruppe Einzelhandel ist der Teil der Gewerkschaft, der sich besonders um diese Fälle kümmert.
Gegenüber dem Business Insider erklärte Cosimo-Damiano Quinto aus dieser Fachgruppe, welche Abgründe sich bei dem Unterfangen von H&M auftun:
„H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann verhält sich wie ein Unternehmenspatriarch, der Entscheidungen über die Köpfe von Frauen hinweg trifft. Im Grundgesetz heißt es klipp und klar: Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
Eigentum verpflichtet daher auch Unternehmen wie H&M, Frauen in Elternzeit und berufstätigen Müttern familienfreundliche Arbeitszeiten zu ermöglichen, anstatt ihre Doppelbelastung als Schwäche auszunutzen und zu versuchen, sie auf die Straße zu setzen.“
Der Stellenabbau des Unternehmens scheint allerdings trotz allem unumgänglich zu sein. Auch H&M wurde hart von der aktuellen Situation getroffen.
Der Nettoumsatz sank im Geschäftsjahr von Dezember 2029 bis November 2020 um 18 Prozent auf noch 18,3 Milliarden Euro.
Seit Oktober 2020 war daher klar, dass es zu Stellenstreichungen in Deutschland kommen wird.
Wäre es korrekt von H&M speziell auf junge Mütter und Väter zu blicken, wenn sie Stellen streichen müssen?
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