Fliegen mag die schnellste Art zu reisen sein, doch für manche ist es alles andere als bequem. Während viele über enge Sitze oder wenig Beinfreiheit klagen, beschreibt eine Plus-Size-Influencerin eine Herausforderung, die weit über Unbehagen hinausgeht.
In einem inzwischen viralen TikTok-Video spricht die Influencerin Bo Berry ein Problem an, das selten diskutiert wird, aber von Millionen still ertragen wird: Flugzeugtoiletten sind einfach zu klein – nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern auch für Plus-Size-Reisende.
„Vergiss die Schwierigkeit, zwei Sitze buchen zu müssen – Barrierefreiheit ist für mich das größte Hindernis, besonders auf Langstreckenflügen“, sagt Bo Berry in ihrem Video „Fliegen als Plus-Size-Person – Toiletten-Edition“. „Ich passe überhaupt nicht in die Standard-Toiletten im Flugzeug.“
Sie ist nicht allein mit dieser Erfahrung. Viele andere äußern ähnliche Frustrationen und kritisieren, dass modernes Flugzeugdesign Profite über die Bedürfnisse der Passagiere stellt. Mehr Sitze werden in begrenzten Raum gequetscht, während die Anforderungen von Reisenden, die nicht dem Durchschnitt entsprechen, ignoriert werden.
Kleinere Toiletten
Laut der Los Angeles Times greifen Fluggesellschaften in Zeiten steigender Arbeitskosten und Treibstoffpreise zu einer neuen Strategie, um ihre Gewinne zu steigern: Sie verkleinern die Bordtoiletten, um eine zusätzliche Sitzreihe einzubauen.
Gary Weissel, Geschäftsführer von Tronos Aviation Consulting Inc., erklärt, dass American Airlines durch jeden zusätzlichen Sitzplatz pro Flugzeug jährlich etwa 400.000 Dollar mehr einnehmen könnte.
„Trotz der Beschwerden der Passagiere über diese Toiletten sehe ich nicht, dass die Fluggesellschaften sie wieder entfernen“, sagte Weissel der Zeitung. „Die Einnahmen, die durch eine zusätzliche Sitzreihe erzielt werden, sind einfach zu hoch.“
Jimmy Walton, ein Pilot der Fluggesellschaft, bezeichnet die schrumpfenden Toiletten als „das elendeste Erlebnis der Welt“.
„Man hat zwölf weitere Sitze hinzugefügt, keine zusätzlichen Toiletten, und die vorhandene Toilette auf 75 % ihrer ursprünglichen Größe reduziert“, sagte Walton. „Ich kann mich darin nicht einmal umdrehen.“
„Haarscharf an einem Unfall vorbeigeschrammt“
Für Bo ist das Reisen zu einer logistischen Herausforderung geworden. Sie muss sich seitwärts durch den Gang schieben, um nicht gegen Sitze oder andere Passagiere zu stoßen.
Die Toilette benutzt sie selbst in Notfällen nicht.
„Ich kann die Toilette nicht benutzen, und meine maximale Flugzeit beträgt etwa sechs Stunden. Das war bisher nie ein Problem, außer einmal, als ich auf einem Flug von San Francisco nach Chicago haarscharf an einem Unfall vorbeigeschrammt bin“, erzählt die Influencerin in ihrem Video, das 2,7 Millionen Mal angesehen wurde. „Es gab schlechtes Wetter, und mein Flug wurde umgeleitet. Dadurch kamen zwei Stunden zusätzliche Flugzeit hinzu, und die Situation wurde ziemlich brenzlig.“
Das sagen andere
Bo Berrys Mut, ihre Geschichte zu teilen, löste im Internet eine Welle gemischter Reaktionen aus und entfachte eine hitzige Debatte darüber, ob die Körpergröße das Design von Flugzeugen bestimmen sollte – oder ob es realistisch ist, derart weitreichende Änderungen zu erwarten.
„Wenn du die Einzige im Flugzeug bist, die von den engen Gängen betroffen ist, sind die Gänge nicht das Problem“, schrieb ein Nutzer auf Facebook als Reaktion auf Bos Geschichte.
„Diät und Sport scheinen mir logischer als Flugzeuge neu zu gestalten“, meint ein zweiter Kommentator, während ein dritter hinzufügt: „Oh, klar – lasst uns die Gänge breiter machen, das ist einfacher als eine Diät zu machen.“
Ein weiterer Nutzer schreibt: „Wir werden keine Flugzeuge umbauen, nur weil jemand sich weigert, an einem gesunden und vernünftigen Körpergewicht zu arbeiten. Kindische, egozentrische und egoistische Einstellungen werden dagegen argumentieren.“
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