Eine Frau wurde in einem britischen Zug von einem Mann mit einem Messer attackiert. Sie überlebte die Tortur und erzählt jetzt ihre Geschichte.
Polizeieinsatz im London-Zug: Zugführer verhindert Schlimmeres
Am Samstagabend, den 1. November, stürmte die Polizei um 19:39 Uhr einen Zug Richtung London, nachdem Notrufe über einen bewaffneten Mann eingegangen waren, der durch die Waggons zog.
Der Zugführer Andrew Johnson, ein ehemaliger Soldat, reagierte sofort, als er vom Messerangriff erfuhr. Er stoppte den Zug außerplanmäßig am Bahnsteig in Huntingdon, Cambridgeshire. Dort warteten bereits Dutzende Rettungskräfte, um die dramatische Situation unter Kontrolle zu bringen.
Bewaffnete Polizisten überwältigten den Verdächtigen mit einem Taser. Zwei weitere Männer, beide um die 30 Jahre alt, wurden festgenommen. Einer von ihnen kam jedoch kurz darauf ohne Anklage wieder frei.
11 Verletzte – 9 davon in Lebensgefahr
Bei dem Angriff wurden 11 Menschen verletzt und mussten ärztlich versorgt werden. 9 von ihnen schwebten nach Angaben der Behörden in Lebensgefahr.
Am Sonntag, den 2. November, bestätigten die Behörden, dass sich ein Bahnangestellter, der während des Angriffs versucht hatte einzugreifen, noch immer in kritischem Zustand befand.
Überlebende berichtet: „Er stach auf jeden ein, den er finden konnte“
Inzwischen berichten erste Augenzeugen und Überlebende von den dramatischen Ereignissen jenes Abends. Eine von ihnen ist Danya Arnold. Die 48-Jährige entkam dem Messerstecher nur knapp und half anschließend anderen Opfern.
Im Interview erzählte Danya, dass sie sich im selben Waggon wie der Angreifer befand. Sie sah mit eigenen Augen, wie er sein Messer in „jeden rammte, den er finden konnte“.
Irgendwann stand sie dem Täter plötzlich gegenüber.
„Bitte nicht!“ – Der Moment zwischen Leben und Tod
„Ich bewegte mich mit der Menge, aber dann wurde ich gegen die Sitze gestoßen“, erinnert sie sich. „Ich drehte mich um und sah, wie der Messerstecher auf mich zurannte. Also ließ ich mich auf den Boden fallen.“
Dann wurde es lebensgefährlich: „Er kam mit dem Messer auf mich zu und ich flehte ‚bitte nicht!'“
Was dann geschah, grenzt an ein Wunder: „Plötzlich veränderte sich etwas in seinem Gesicht – und er ging einfach weiter. Ich habe großes Glück, dass ich noch lebe.“
„Der Teufel wird nicht gewinnen“ – Die zweite Begegnung
Doch damit war es nicht vorbei. Kurz darauf stand sie ihm erneut gegenüber – diesmal sprach er sogar mit ihr.
„Nach etwa einer Minute kam er zurück“, erzählt Danya. „Er sah mich wieder an und sagte: ‚Der Teufel wird nicht gewinnen.‘ Dann ging er weiter.“
„Ich wartete noch, weil ich ihn im Waggon hören konnte. Als sich die Türen öffneten, rannte ich aus dem Zug“, berichtet sie weiter.
Später sah sie noch, wie er vor den Behörden zu fliehen versuchte, bevor ihn die Polizei schließlich beim Taxistand mit einem Taser außer Gefecht setzte.
Zunächst waren auch Experten der Terrorismusbekämpfung im Einsatz. Inzwischen geht die Polizei jedoch davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Ein 32-jähriger Mann sitzt wegen Verdachts auf versuchten Mord in Untersuchungshaft.
Unsere Gedanken sind bei allen Opfern und ihren Familien. Wir wünschen allen eine baldige und vollständige Genesung.