In den vergangenen Tagen kam es in vielen Städten weltweit zu Demonstrationen gegen Rassismus und auch Polizeigewalt, die besonders in den USA für Schlagzeilen sorgte.
Ausgelöst durch den Tod von George Floyd, einem Afroamerikaner, der vermutlich von einem Polizisten, der sein Bein auf den Nacken des späteren Todesopfers gedrückt hatte, bis er nicht mehr atmen konnte, fanden die Proteste ihren Ursprung.
Auch in deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg und Köln gingen die Menschen in den letzten Wochen auf die Straße und wollen dadurch gegen Rassismus und Diskriminierung einstehen.
In Großbritannien waren am vergangenen Wochenende ebenfalls tausende Menschen unterwegs und schlossen sich zu Anti-Rassismus-Protesten zusammen.
Ein Vorfall, der sich in Bristol ereignete, regte dabei besondere Aufmerksamkeit, wie der Spiegel berichtete.
Statue von Sklavenhändler Ziel von Demonstranten
Dort holten nämlich Demonstranten die Statue eines Sklavenhändlers von seinem Sockel und warfen sie ins Hafenbecken, was von unzähligen Menschen mit ihren Smartphones auf Video festgehalten wurde.
Darauf sieht man, wie Menschen eine Seil um den Hals der Statue von Edward Colsten legten und sie mit aller Kraft umstießen. Die Anwesenden jubelten und zogen die Bronzestatue daraufhin zum Hafen, wo sie in den Fluss Avon geschmissen wurde.
Zwar blieben die Demonstrationen in der Stadt im Südwesten Englands friedlich und es nahmen nach Angaben des örtlichen Polizeichefs etwa 10.000 Menschen teil, allerdings kündigte die Polizei gleichzeitig auch an, Ermittlungen einzuleiten.
Warum die Statue von Edward Colsten so behandelt wurde, lässt sich wohl mit seiner Herkunft und seinen Taten begründen.
Colston wurde im 17. Jahrhundert in eine wohlhabende Händlerfamilie geboren und arbeitete später für die Königlich-Afrikanische Gesellschaft, die jährlich etwa 5.000 und insgesamt ungefähr 80.000 Menschen versklavte.
Spenden polierten Ruf auf
Dieses Image wollte Colston wohl eines Tages loswerden und er erarbeitete sich durch Spenden an Schulen und Krankenhäuser einen guten Ruf.
Für den britischen Innenminister Priti Patel war das Vorgehen der Demonstranten in Bristol hingegen „zutiefst schädlich“ und gegenüber Sky News sagte er:
„Das ist ein völlig inakzeptabler Akt und spricht erneut für den Vandalismus, wie wir ihn gestern in London gesehen haben.“
In der britischen Hauptstadt hatten am Samstag ebenfalls tausende Menschen demonstriert. Auch wenn sie größtenteils friedlich waren, wurden 29 Teilnehmer festgenommen, nachdem sie mit Polizisten im abgesperrten Regierungsviertel zusammengestoßen waren.
Der Bürgermeister von Bristol, Marvin Rees, versuchte unterdessen die Wogen zu glätten und erklärte, dass die 1895 errichtete Statue bereits seit Jahren für Kontroversen gesorgt habe.
Laut Rees sei es nun wichtig, denjenigen zuzuhören, für die sie ein Affront gewesen sei.
Zwar sind die meisten Demonstrationen friedlich und die Demonstranten wollen ohne Gewalt auskommen, allerdings kommt es immer wieder zu Zwischenfällen.
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