Trost im Übergang: Die letzte Geste der Sterbenden

Die Arbeit in der Sterbebegleitung kann von tiefem Kummer, aber auch von Momenten stiller Ehrfurcht geprägt sein. Eine Hospizkrankenschwester hat eine Erfahrung geteilt, die sie in ihrer Arbeit mit Sterbenden immer wieder beobachtet hat: eine einfache, doch geheimnisvolle Geste, die viele Patienten kurz vor ihrem Tod machen.

Letzte Geste vor dem Tod

Katie Duncan, eine Pflegefachkraft und „Sterbebegleiterin“ aus Maryland, hat viele Jahre damit verbracht, Menschen am Lebensende Frieden und Würde zu schenken. Mit Erfahrungen in Intensivstationen, häuslichen Hospizen und Langzeitpflegeeinrichtungen hat sie ein Muster bemerkt, das sie sowohl unerklärlich als auch zutiefst berührend findet.

In einem kürzlich veröffentlichten TikTok-Video beschrieb Katie einen der „mystischen“ Aspekte des Sterbeprozesses: Viele Patienten beginnen, nach oben zu greifen, als wollten sie etwas Unsichtbares über sich erhaschen.

„Meiner Erfahrung nach ist das sehr häufig“, sagte sie in dem Video. „Man sieht förmlich, wie jemand nach oben greift, als wolle er die Hand von jemandem halten oder etwas in der Luft berühren.“

Manchmal geht diese Geste mit sogenannten Sterbevisionen einher. „Die Menschen sagen oft, dass sie jemanden sehen – einen geliebten Menschen, ein Haustier, sogar einen Engel oder ein helles Licht“, erklärte Katie. „In anderen Fällen sprechen sie gar nicht, greifen aber dennoch nach oben, als würden sie eine Präsenz spüren.“

Es gibt keine wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen, doch viele in der Palliativpflege betrachten es als friedlichen Teil des Übergangs. Wichtig ist, so Katie, dass die Patienten dabei in der Regel keine Anzeichen von Unruhe zeigen. „Im Gegenteil, sie wirken oft getröstet“, sagte sie. „Diese Visionen, egal woher sie kommen, schenken den Menschen häufig einen tiefen inneren Frieden.“

Sie fügte hinzu: „Es ist einer der geheimnisvollsten Aspekte des Todes, die wir als Pflegende miterleben dürfen. Es macht demütig.“

Katias Video fand online großen Anklang, und viele Kommentatoren teilten ihre eigenen bewegenden Erlebnisse.

„Mein Vater streckte beide Arme nach oben“, schrieb jemand. „Davor konnte er sie überhaupt nicht mehr heben.“

Ein anderer kommentierte: „Das ist der Moment dazwischen. Was für ein Privileg, das mitzuerleben.“

Andere stimmten zu: „Sie greifen nach dem Himmel“, schrieb eine Person. „Ich wollte ihn nicht stören, es fühlte sich heilig an“, sagte eine andere.

Für viele Familien und Pflegende sind diese Gesten eine stille Bestätigung, dass ihr geliebter Mensch in Frieden ist, sanft geleitet von etwas oder jemandem, der gerade außer Sichtweite liegt.

 

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