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„Wollte ihm das Genick brechen“: Vater (37) wollte sein Baby (1) wegen Lockdown töten

Lübeck/Schleswig-Holstein: Seit März ist das Leben, wie wir es noch von vor knapp 12 Monaten kannten, vollkommen auf dem Kopf gestellt.

Wegen der anhaltendhohen Coronafall und -todeszahlen befindet sich Deutschland derzeit in einem weiteren Lockdown.

Auch für Eltern von kleinen Kindern eine neue und umfassende Herausforderung. Leider geht mit dem wachsenden Stress und der andauernden Ausnahmesituation einher, dass überforderte Elternteile auch psychische Schäden davontragen.

Ein Fall aus Schleswig-Holstein ist ein Beweis für die unfassbare Verzweiflung und Überforderung, die manche Menschen derzeit erleben.

Ein junger Vater wollte sein kleines Baby mutwillig töten, nachdem der Stress durch das gemeinsam in der eigenen Wohnung verweilen zu viel wurde.

„Wollte ihm das Genick brechen“

Es war der 29. April 2020, einige Wochen nachdem die Bundesregierung den ersten Lockdown wegen der Ausbreitung des Coronavirus ausgerufen hatte.

Gegen 7.30 Uhr soll der kleine Alexander weinend aufgewacht sein. Wie so häufig in dieser Zeit, als sich jeder noch daran gewöhnen musste, Tag für Tag in den eigenen Vier Wänden zu bleiben.

Jedoch kam es genau an diesem Tag zu einem grausamen Vorfall. Der 37 Jahre alte Vater des kleinen Babys, Christian H., wurde wohl alles zu viel.

Die Situation wuchs wohl über seinen Kopf hinweg und er griff seinen eigenen, gerademal 14 Monate alten Sohn an.

Nun gestand er vor dem Landgericht Lübeck, was hinter dem Vorfall steckte, bei dem ihm versuchter Totschlag vorgeworfen wird. Laut Bild gab der Familienvater ein umfassendes Geständnis ab:

„Alexander hörte nicht auf, zu weinen. Ich wusste nicht, warum. Ich packte ihn an der Gurgel, drückte mit zwei Händen etwa 30 Sekunden zu.

Er verdrehte die Augen, Blasen kamen aus dem Mund. Ich nahm keinen Atem mehr wahr. Dann wollte ich ihm das Genick brechen, den Kopf um 180 Grad drehen.“

Vater wollte seinen Sohn wegen Lockdown töten

Was in den ersten Ausführungen bereits zu erahnen ist, wird bei einem weiteren Satz des Vaters noch deutlicher, was das Ziel des 37-Jährigen war:

„Ja, ich wollte sichergehen, dass er tot ist.“

Trotz der unfassbaren Tortur durch seinen Vater und trotz seines noch so jungen Alters und gebrechlichen Körpers überlebt der kleine Alexander.

Wie durch ein Wunder wird er wohl ohne bleibende Schäden überleben.

Die Hintergründe der Tat beschrieb der Angeklagte ebenfalls ausführlich und verweist dabei immer wieder darauf, wie herausfordernd die aktuelle Zeit für ihn war.

Lockdown, Regulierungsmaßnahmen, fehlender sozialer Kontakt – zu viel für den Mann.

„Ich war psychisch am Ende, konnte nicht mehr schlafen. Tagsüber gab es niemanden mehr, mit dem ich mich hätte treffen können.

Mich hat es verrückt gemacht, dass ich nicht mehr raus konnte. Kein Spielplatz, Krabbelgruppe, Babyschwimmen.“

Ein Gutachter führte im Prozess nun auch Gespräche mit dem Familienvater. Dabei soll der psychologische Gutachter attestiert haben, dass der Mann eine „Anpassungsstörung“ mit Angst und Depressionen hat, die durch die Pandemie ausgelöst wurde.

Damit wäre der Angeklagte eingeschränkt schuldfähig und könnte mit milderen Strafen rechnen. Der Prozess dauert noch an.

Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben oder ihnen ihre aktuelle Situation aktuell gefühlt über den Kopf wächst, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de).

Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können

Wer Opfer von Straftaten, häuslicher Gewalt oder Missbrauch wird, kann sich kostenlos und anonym unter 116 006 beim Weisser Ring e.V. melden. Dort wird jedem geholfen.

Wir hoffen, dass sich der kleine Alexander vollständig erholen wird und anschließend ein glückliches Leben führen kann.

 

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