Nachdem es in Deutschland zunächst Lieferschwierigkeiten beim Corona-Impfstoff gab, lief die Impfkampagne an und Millionen Menschen ließen sich impfen.
Doch aktuell sinken die Zahlen wieder, trotz Empfehlungen seitens der Politik und auch von Ärztinnen und Ärzten.
Insbesondere werben Expertinnen und Experten dafür, jetzt auch Kinder impfen zu lassen, weswegen eine Mutter ihre beiden 13-jährigen Kinder in ein Impfzentrum im Allgäu (Kaufbeuren) brachte, damit sie dort den Piks bekommen.
Vor Ort überraschte sie dann allerdings die zuständige Ärztin, wie RTL berichtete.
Diese wollte nämlich den beiden Kindern die Spritze nicht setzen und folgte damit ihrem Gewissen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat nämlich noch keine Empfehlung für Kinder ausgesprochen, lediglich für diejenigen, die eine Vorerkrankung haben.
In einem Gespräch mit der „Allgäuer Zeitung“ gab die Ärztin an, dass sie sich geweigert habe und ihrem Gewissen gefolgt sei.
Ärztinnen und Ärzte sollen nicht mehr arbeiten kommen
Daraufhin bittet der Leiter des Impfzentrums in einer E-Mail, die der Lokalzeitung vorliegt, dass sich die Ärztinnen und Ärzte, die solche Impfungen nicht durchführen möchten, nicht mehr in den Dienstplan eintragen sollen.
Gegenüber RTL wollte sich das Impfzentrum Kaufbeuren nicht äußern, die 42-jährige Ärztin berichtete aber, dass sie sich jetzt unter Druck gesetzt fühle.
Sie merkt an:
„Entweder ich handele nach politischem Willen oder ich fliege raus. Das ist eine gefährliche Entwicklung. Als Ärztin bin ich an erster Stelle meinem Gewissen verpflichtet.“
Ihr gehe es deshalb um die Möglichkeit, frei zu entscheiden.
Die Ärztin ist der Meinung, dass Medizinerinnen und Mediziner eine Institution, an der sie ihr ethisches Handeln orientieren können:
„Für mich ist das die Stiko. Dort werden massenhaft Daten gesammelt und die Experten wissen, was sie tun.“
Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns habe sich die Ärztin zudem vergewissert, dass ihr Verhalten angemessen sei.
Thomas Zeh von der Stadtverwaltung Kaufbeuren pflichtet der Ärztin bei:
„Zu keiner Zeit gab es die Anweisung, dass Ärzte gegen ihren Willen impfen müssen. Das wäre völlig undenkbar.“
Gegenüber der „Allgäuer Zeitung“ sagte Gregor Blumtritt, Leiter des Impfzentrums:
„Es ging nie darum, jemanden unter Druck zu setzen. Jeder kann frei entscheiden.“
Die Ärztinnen und Ärzte würden gleichzeitig aber 130 Euro pro Stunde verdienen, hätten daher eine gewisse Bringschuld gegenüber den Eltern.
Weiter sagt Blumtritt, dass, wer sich dazu ethisch nicht in der Lage sehe, solle sich fragen, ob sie oder er im Impfzentrum an der richtigen Stelle sei.
Hat die Ärztin deiner Meinung nach richtig gehandelt?
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