Als Mutter oder Vater besteht die größte Angst darin, dass dem eigenen Kind etwas zustoßen könnte oder man es nicht mehr beschützen kann.
Denn eigentlich, so denkt man, ist man ja in erster Linie da, um alles Schlimme von diesem Lebewesen fernzuhalten und immer für diesen Menschen da zu sein.
Sobald man die Kontrolle verliert oder schlicht nicht mehr haben kann, fühlt man sich machtlos und möchte einfach nur, dass dieser Albtraum endlich aufhört.
In dieser Situation befindet sich die 41-jährige Mutter Paula Parfitt aus England, wie die Bild berichtete.
Ihre fünfjährige Tochter Pippa befindet sich nämlich seit zwei Jahren zur Behandlung in einem Krankenhaus, weil eine Grippeerkrankung zu schweren Schäden im Gehirn des Mädchens geführt hatte, einer sogenannten akuten nekrotisierenden Enzephalopathie.
Lebenserhaltende Maßnahmen einstellen
Weil sich an diesem Zustand aber wohl nie wieder ändern wird, möchten die Ärzte nun die lebenserhaltenden Maßnahmen der kleinen Pippa einstellen.
Doch das kommt für die Mutter nicht infrage.
Sie fordert stattdessen, dass die Fünfjährige einen Luftröhrenschnitt erhält und anschießend zu Hause an ein mobiles Beatmungsgerät angeschlossen wird:
„Ich werde sie nicht aufgeben. Wenn es eine Möglichkeit für sie gibt, nach Hause zu kommen dann ist es das, was Gott wollen würde.“
Weiter betont die Mutter, dass niemand wisse, welche medizinischen Erkenntnisse es in der Zukunft geben werde, die Pippa helfen könnten. Ihr Vater war 2017 verstorben.
Ein Anwalt des Krankenhauses fühlt mit der Mutter und sagte, dass dieser Fall tragisch sei. Allerdings sei der Antrag der Antrag der Ärzte aufgrund Pippas Zustand, ihrer Unfähigkeit, Vergnügen zu spüren, der Unmöglichkeit, einen Nutzen aus einem verlängerten Leben zu ziehen und dem Fehlen jeglicher Hoffnung deswegen richtig.
Das Familiengericht in London beschäftigt sich nun mit Pippa und wird darüber entscheiden, ob sie weiter behandelt wird.
Der kleine Alfie Evans starb
Ein ähnlicher Fall ereignete sich im April 2018 um das Leben des kleinen Alfie Evans. Der Junge starb im Alter von 23 Monaten, hatte eine schwere neurologische Krankheit, die bislang noch nicht klar diagnostiziert ist.
Auch hier hielten die Ärzte weitere lebenserhaltende Maßnahmen für sinnlos, weil die Krankheit das Gehirn des Kindes fast vollständig zerstört habe. Auf diese Weise wollten sie Alfie weiteres Leiden ersparen. Die Eltern forderten dagegen, dass ihr Sohn so lange wie möglich lebt.
Anders als in Deutschland, wo die Eltern entscheiden, ob das eigene Kind weiter behandelt wird, entscheiden in Großbritannien in der Regel die Ärzte, ob die Behandlung von todkranken Patienten im Sinne des Behandelten ist.
An diesem Vorgehen gibt es Kritik, dass hinter der harten britische Haltung die Furcht vor einer Kostenlawine für das nationale Gesundheitssystem NHS steckt.
Man kann wohl sehr gut verstehen, warum Eltern auch in solchen Fällen um das Leben ihrer Kinder kämpfen und sie nicht aufgeben wollen.
Hoffentlich kann Pippa in irgendeiner Form geholfen werden.
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